Clue Writing – weil wir aus dem mächtig-prächtigen „Geistesblitz“ neuronale Flatulenzen mit englischsprachigem Charme produzieren. Sind wir nicht entzückend?
Sie sind verrückt und unglaublich kreativ – die Clue Writer! Hinter diesem Namen verbergen sich Sarah und Rahel, zwei Freundinnen, die ihre Plattform www.cluewriting.de mit unzähligen Kurzgeschichten füllen. Wer mag, kann ihnen Clues und Settings vorschlagen, zu denen sie Geschichten erfinden. Zeichensetzerin Alexa hat sich mit den beiden auf einen virtuellen Kaffee getroffen und ihnen 10 Fragen gestellt.
1. Clue Writing existiert seit fast 5 Jahren. Mal zurückgeblickt: Wie entstand dieses Projekt?
Rahel: Nun, es gibt da eine Version dieser Story, die erbarmungslose Schurken, Explosionen und den Kampf um das kostbarste Gut der Menschheit, die Literatur, beinhaltet. Doch so heroisch diese Geschichte ist, sie ist wie so manches, das man auf Clue Writing findet, reine Fiktion. In Wahrheit war uns nach einer durchzechten Nacht voller Kaffee und Plaudereien, schlicht und ergreifend langweilig. Also schlug ich vor, dass wir zur Vertreibung der selbigen, zwei Kurzgeschichten mit fünf identischen, vorgegebenen Worten verfassen, die an einem bestimmten Handlungsort spielen muss. Sarah kam anschließend die glorreiche Idee …
Sarah: … daraus einen Blog zu machen, wieso auch nicht? Und wenn man dabei ist, kann man gleich pro Woche und Autorin eine Story veröffentlichen. Was harmlos angefangen hat, ist im Laufe der Zeit, dank unserem Eifer, Neues auszuprobieren sowie unserer vielbesungenen Sturheit dabeizubleiben, gehörig gewachsen. Während wir unsere Stories immer ausführlicher lektorieren und korrigieren, kamen wir auf die Idee, einmal monatlich Gastautoren aufzunehmen und Leute aus der Welt der Literatur zu interviewen, was wir letzthin mit dem Bücherstadt Kurier gemacht haben. In derselben Frequenz wie wir Stories publizieren, produzieren wir seit anderthalb Jahren den Clue Cast, unseren Hörgeschichten-Podcast. Dort erscheinen unsere Kurzgeschichten, eingelesen von diversen Sprechern und grandiotastisch aufbereitet von Rahel.
Rahel: Naja, wie grandiotastisch meine Fähigkeiten sind, können nur unsere Hörer beantworten. Was ich allerdings mit gutem Gewissen behaupten kann ist, dass der Clue Cast laufend verbessert, ausgefeilt und raffinierter wird. Während wir zu Anfang reine Sprachaufnahmen veröffentlichten, welche selbstverständlich mit einigen Tricks und Kniffen aus der Audio-Kiste veredelt wurden, dürfen sich unsere Hörer seit Längerem an aufwändigen Produktionen inklusive Musik und Spezialeffekten mit Kopfkino-Effekt freuen. Wie wir schon sagten: Wir versuchen unentwegt, uns selbst zu übertreffen. Dasselbe gilt übrigens für die werten Damen und Herren „Helden des Clue Cast“, diese schaffen es regelmässig, sich in ihrer akustischen Brillanz zu steigern.
2. Nach eurem Literaturwettbewerb „Kurz“ geht es weiter mit „Schmerzlos“ – was für Aufgaben fallen bei einem solchen Wettbewerb an?
Rahel: Die kurze und schmerzlose Antwort darauf ist: Viele, sehr, sehr viele! Die etwas längere Ausführung beginnt beim Besprechen unseres Vorhabens und endet irgendwo zwischen dem letzten Schliff am Buchsatz und der Abschlussmail an alle Anthologieautoren. In den Monaten dazwischen, geschieht mehr, als man sich vielleicht vorstellen kann …
Sarah: Zum Beispiel ist da das Ausformulieren der Ausschreibung, das Führen unserer Liste der Einsendungen, das Organisieren der Jury, das Verdanken der Einsendungen und ja, sogar das Lesen und faire Bewerten sowie Auswählen der Texte mittels unseres treuen Bewertungsbogens. Nicht zu vergessen ist die ganze Lektorats- und Korrektoratsarbeit, das Layouten, das Erstellen der Buchsatzdatei, das organisieren und Produzieren der fünf Hörgeschichten … Wir haben dazu derart viel zu erzählen, dass wir gleich einen mehrteiligen, multimedialen Blick hinter die Kulissen auf unserer Seite dazu publizieren.
Rahel: Was wir wiederholen wie ein Mantra, soll auch hier erwähnt werden. Es ist umwerfend, richtiggehend phänomenal, wie unheimlich viele Einsendungen uns erreicht haben. Gleichzeitig wollen wir nicht verschweigen, dass die Arbeit, welche gemeinsam mit der Beliebtheit unseres Wettbewerbs steigt, durchaus einschüchternd sein kann. Dennoch siegt die Freude über die leise Verzweiflung, die einem bei einem Blick auf die Agenda erschleicht. Und wir sind dankbar sowie ein klein wenig stolz, dass eine Vielzahl unterschiedlichster Menschen ihre Ideen und Geschichten mit uns und unserem Publikum teilen möchten.
Sarah: Und hoffentlich auch unserem Urteil vertrauen – das ist ja das Unglaublichste an der ganzen Sache!
3. Auch eure zweite Anthologie erscheint im Verlag 3.0. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Rahel: Ich glaube, dafür dürfen wir Tharina Wagner danken, denn durch ihr Clue Writing Interview, wurden Kerstin und Zsolt vom Verlag auf uns aufmerksam. Die beiden haben unser literarisches Treiben beobachtet und sind mit dem Vorschlag an uns getreten, den Vertrieb und Print zu übernehmen. Natürlich mussten wir da zusagen, immerhin konnten wir den werten Damen und Herren Schreiberlingen nur so eine druckfrische Ausgabe unseres gemeinsamen Werkes ermöglichen.
Sarah: Dazu kommt, dass wir nach der Publikation von „Kurz – Literatur in kleinen Happen“ sogleich gefragt wurden, ob wir Interesse hätten, auch „Schmerzlos“ beim Verlag 3.0 herauszugeben. Und so wird auch der zweite Band ganz ohne Schmerzen wieder nach demselben Muster erscheinen: Ein E-Book mit fünfundvierzig Stories, eine Print-Ausgabe mit den zwanzig besten. Zu guter Letzt werden die „Top Five“ als von uns produzierte Podcast-Episoden sowie als Gratis-Hörbuch für alle, die das Buch gekauft haben, veröffentlicht. Mit dem Verlag 3.0 und Clue Writing kann ein Teilnehmer also gleich dreimal gewinnen.
4. Selbst Geschichten schreiben, Interviews führen, Literaturwettbewerbe organisieren – wie viel Zeit wendet ihr für Clue Writing auf? Und wäre ein Teamzuwachs eine Option für euch?
Rahel: Naja … Da Sarahs Rechenkünste zu meiner Schande besser sind als meine, überlasse ich das mit der Abzählung von für Clue Writing aufgewendeten Zeiteinheiten ihr. Um die zweite Frage zu beantworten, muss ich zum Glück keinen Rechner bemühen, sondern kann sagen: Ja, aber … Das „ja“ im Satz lässt uns hoffen, das „aber“ hingegen wird zur Hürde bei der Rekrutierung weiterer Clue Writer. Wie ihr auf unserer Seite „Jobs“ seht, suchen wir tatsächlich jetzt schon emsig nach Mitarbeitern, bloß werden diese meist nach der überschwänglichen Begrüßung von einem riesigen Stapel Arbeit abgeschreckt. Problematisch für Neueinsteiger ist wahrscheinlich vor allem unser berühmt-berüchtigter Perfektionismus, der sich in allen Projektbereichen eingenistet hat. Wer wie wir daran interessiert ist, sich konstant weiterzuentwickeln, braucht zuweilen ein dickes Fell, denn ja, unsere Kritikkultur ist offen – keineswegs böse, aber direkt. Harte Arbeit kann und sollte unbedingt Spaß machen, gleichwohl bleibt sie harte Arbeit, die eine Menge Enthusiasmus und Disziplin von allen Beteiligten abverlangt.
Okay, jetzt, da wir wie eiskalte Workaholics mit Hang zum Sadismus klingen, lasst uns das Statement relativieren und erwähnen: Wir erwarten viel von uns, etwas weniger von anderen. Für einige ist das, nachvollziehbarerweise, für ein reines Freizeitprojekt trotzdem zu viel. All jene, die sich eine Zusammenarbeit doch vorstellen können, sind selbstverständlich herzlichst, mit Knicks und Rückwärtssalto bei uns willkommen!
Sarah: Da ich offiziell rechnen darf, tobe ich mich jetzt auch aus! Ich denke, wir beide kommen mit der Arbeit für Clue Writing über den Daumen gepeilt auf etwa hundertachtzig Stellenprozente (je nachdem an welchen Weltherrschaftsplänen wir feilen, kann das mal mehr, mal ein bisschen weniger sein), unsere Sprecher und anderen Mitarbeiter sind dabei nicht mitgezählt. Vor allem deshalb haben wir uns dazu entschieden, die Crowdfunding-Plattform Patreon zu nutzen und uns auf Sponsorensuche zu begeben. Natürlich hätten wir nichts dagegen, irgendwann von Clue Writing leben zu können – man darf ja wohl träumen – doch wir freuen uns über jeden Franken (wir sind ja Schweizer), den wir mit dem Projekt verdienen. Zum Teamzuwachs hat Rahel bereits alles gesagt, was wichtig ist – ihr seht, wie praktisch es sein kann, so eine Rahel zu haben!
5. Auffällig ist eure Kreativität im Umgang mit Sprache. So benutzt ihr auch oft das Wort „megalotastisch“ – wo kommt das her?
Rahel: Soweit ich mich erinnern kann, benutzte ich diese Wortschöpfung in einigen Nachrichten an Sarah – wer uns kennt, der weiß, wir tauschen uns ständig über Skype aus. Danach kam, was wohl kommen musste: Wir benutzten das Wort und Abwandlungen davon immer öfter, bis es schließlich in unseren normalen Wortschatz und auf Clue Writing wanderte.
Sarah: Aber das war erst der Anfang, denn Rahels kleiner Gehirnfurz (kann man „Brainfart“ eigentlich auf Deutsch übersetzen?) soll jetzt in den Duden kommen, wie wir gerne betonen. Also übernehmt das Wort in eure Alltagssprache, sagt es all euren Freunden, Feinden und Followern so oft ihr könnt, bis es zu eurer zweiten Natur wird! Ach ja: Das war keine Bitte, denn wir sind von der Megalotastizität unserer Gedankenblitze (mit Augenzwinkern, versteht sich) überzeugt.
Rahel: Clue Writing – weil wir aus dem mächtig-prächtigen „Geistesblitz“ neuronale Flatulenzen mit englischsprachigem Charme produzieren. Sind wir nicht entzückend?
6. Hunderte von Kurzgeschichten füllen eure Website – woher nehmt ihr all diese Inspiration?
Rahel: Das ist eine Frage, die ich nie so richtig beantworten kann. Inspiration ist nämlich etwas, an das ich so gut wie keinen Gedanken verschwende. Meistens läuft das bei mir so, dass ich eine Deadline näherrücken sehe, mir mein Setting und meine Clues ansehe und anschließend einfach schreibe. Selbstverständlich fällt mir hin und wieder nicht auf Anhieb eine Geschichte ein, die ich vertippen möchte, dann zäume ich das literarische Pferd von hinten auf und erdenke mir zuerst einen Protagonisten. Die beste Strategie zur Inspirationsfindung ist in meinen Augen jedoch ziemlich simpel, unter Autoren gut bekannt, wenn auch wenig gerne gehört: Selbstdisziplin. Wenn dir nichts einfällt, dann überleg solange, bis du eine Idee hast – und geh mit dem Doktoren Hund spazieren.
Sarah: Hm, was ist Inspiration und kann man die essen? Keine Bange, ich kann eine ernste Antwort geben, wenn diese auch stark in diesem Punkt an jene von Rahel anknüpft. In den meisten Fällen fällt mir einfach etwas ein, wenn ich mir die Clues ansehe – und dann gibt es ja noch unsere Story-Reihen, bei denen wir uns stets nach geeigneten Clues umsehen, um an der Fortsetzung schreiben zu können. Zu guter Letzt geistern hier und da Ideen in meinem Kopf herum, die schon lange (oder kurz) da sind und eines Tages zu einem Vorgabenpaket passen.
7. Was waren die schlimmsten Clues, die ihr je bekommen habt?
Rahel: Jeder Clue, durch den sich Themen aufdrängen, die im Romantik-, weit schlimmer noch, Erotik-Genre bewegen – beides interessiert mich so gar nicht. Ansonsten störe ich mich kaum je an Clues, wenn schon, ärgert mich ein dreistes Setting, das mir das Schreiberleben schwer macht.
Gerade bockige Clues können neben dreister Hemmung ebenso über Umwege zu Famosem verleiten. Mein liebstes Beispiel dafür ist die glorreiche „Makrelenmarmelade“, die mich dank ihrer sprichwörtlichen Unmöglichkeit zu einer Kurzgeschichte brachte, die mir außerordentlich Spaß machte. Diese wiederum, wie sollte es anders sein, wurde zu einer aberwitzigen Hörgeschichte (eines schönen Tages, wenn ich in den Sofaritzen freie Zeit finde, werde ich diese Episode unseren heutigen Produktionen anpassen).
Sarah: Eine schwere Frage, die ich jetzt nahezu nicht beantworten konnte, aber ja, ich wage mich: Meist ist es nicht das ganze Clue-und-Setting-Päckchen, das besonders herausfordern ist, sondern einzelne Worte. Da sei beispielsweise das Setting „Unten am Fluss, bei den großen Steinen, aber nicht da, wo Tante Luisa ihre Haarschleife verloren hat, sondern dort, wo Frederik sein Moped versenkt hat“, das mir Rahel zum ersten April untergejubelt hat, erwähnt. Klingt einfach, aber vergesst bitte nicht, es muss wörtlich vorkommen, ein anderer Kasus ist also auch nicht erlaubt. Das wohl bisher herausforderndste ganze Paket war aber wohl das Setting „Labor für biomechanische Nanoimplantate“ gepaart mit den Clues „Rauhaardackel, Artischocke, Nudelkuchen, Domina“ und „Omega“, aus dem schliesslich eine SciFi-Story wurde. Ihr seht, wenn ihr uns Clues vorschlagt, haben wir unsere wahre Freude – also nichts wie her mit all dem Kram, den euer Kopf so ausspuckt!
8. Wenn ihr die Wahl hättet, würdet ihr den Literaturnobelpreis einem Lyriker / einer Lyrikerin oder einem Romanautor / einer Romanautorin oder jemand ganz anderem verleihen?
Rahel: Ich muss zugeben, und werde dafür bestimmt gelyncht, der Literaturnobelpreis steht nicht auf meiner Interessenliste. Viel lieber vergäbe ich Nobelpreise für Physik, Biologie oder Medizin. Die gingen zumindest an Grandiotasten, in deren Bibliographien man mehrere Wälzer fände. Hm, darf ich den Literaturnobelpreis für Fachbücher vergeben? Alternativ könnte ich mir einige Autoren von populärwissenschaftlichen Werken vorstellen, denn welche literarische Leistung ist nobler, als das Vermitteln von Wissen und das Teilen der unbändigen Freude an der unwahrscheinlichen, unfassbaren und tiefgreifend faszinierenden natürlichen Welt? Falls ihr euch nun fragt: Ja, ich war das Kind, das die Unterrichtsstunde in die Länge zog, weil ich nie genügend Fragen stellen konnte und ja, meine Mitschüler waren nicht glücklich darüber – deal with it, bitches, kein Schulhofschläger hält mich von den Naturwissenschaften fern!
Sarah: Natürlich kann ich mich auch hier sehr schlecht entscheiden, denn die Literatur, die normalerweise den Nobelpreis erhält, ist eher weniger die, welche ich lese. Ich bin der Überzeugung, dass wirklich coole Literatur die ist, die einerseits gut geschrieben und andererseits für alle zugänglich und unterhaltsam ist. Plötzlich fällt mir da der Roman „Nach Hause“ von Rahel ein, der unbedingt gelesen werden muss, wenn man Horror und Halloween liebt. Glaubt mir, ich habe den Text selbst dreimal von vorne bis hinten durchstreift, ich weiß, was ihr lesen wollt!
Rahel: Unfassbar, jetzt macht die Blondine noch Werbung für mein Romänchen und das sogar ohne, dass ich ihr dafür Kaffee, Mandarinen oder Kohlenhydrate versprochen habe. Nun ja, einer muss es ja wohl machen, denn ich hab’s leider nicht so mit der Werbung. Deswegen belohne ich meine Leser lieber mit einem akustischen Extra, statt sie mit leeren Versprechungen zu umwerben.
9. Um mal auf eure Weltherrschaftspläne zu kommen: Wie geht es nun weiter mit Clue Writing? Was plant ihr in nächster Zeit?
Rahel: In den nächsten Monaten wird so einiges hinter den Kulissen geschehen, das Clue Writings Zukunft längerfristig sichern soll. Sofern alles so klappt, wie wir uns das wünschen, werden wir uns über kurz oder schmerzl…, pardon, lang beruflich mit Clue Writing beschäftigen können. Das heißt, dass wir mehr Zeit für Nachwuchsförderung wie weitere, audiovisuelle Projekte haben werden. Doch ebenso vor den Augen unserer werten Lesern und Hörern, wird bald viel stattfinden. So dürfen sie sich auf eine neue, buntere, individuellere und hoffentlich unterhaltsamere Seite freuen.
Sarah: Hoffen wir mal lieber auf kurz als lang, idealerweise natürlich auch möglichst schmerzlos, dann ist alles in Erdnussbutter. Da Rahel eigentlich schon alles beantwortet hat, schweige ich und gehe brav an den PHP-Dateien unserer neuen Seite, die übrigens megalotastisch wird, coden. Haalt – was noch verraten werden darf, sind zwei Dinge: Erstens wird es mehr Bücher geben und zweitens Merchandise, das man unbedingt besitzen muss, weil die künftigen Designs aus dem Hause Clue Writing Glückseligkeit verströmen. Und natürlich werden wir mit niemals nachlassendem Enthusiasmus dazulernen und stets besser werden und ihr dürft das, sofern ihr wollt, mit uns gemeinsam tun.
10. Auch ihr kommt nicht um die berühmte Bücherstadt Kurier-Frage herum: Stellt euch vor, ihr wärt ein Buch, welches würdet ihr sein?
Rahel: Vielleicht „The Humans“ von Matt Haig. Keineswegs das beste Buch, das mir jemals unter die Nase geraten ist (das wäre „The Hitchhikers Guide to the Galaxy“ von Douglas Adams, schlichtweg, weil man es tausendmal lesen kann), aber ich bin nun auch nicht der beste Mensch, der mir jemals begegnet ist (solange ich Elon Musk nicht begegne, bleibt dieser Titel dem schillernden Universalgelehrten unserer Zeit, Stephen Fry, überlassen). Das Buch greift allerdings viele Themen auf, die mir nur zu bekannt sind – Menschen sind seltsam, häufig unnötig kompliziert und unvorhersehbar emotional, trotzdem gewinnt man oft, wenn man ihnen eine Chance gibt.
Oh, oder hättet ihr jetzt erwartet, ich würde meinen Horror-Roman „Nach Hause“ sowie die dazugehörigen Sequels und das vertonte Prequel erwähnen? Naja, werde ich, sobald ich meine Amputierkünste verbessert habe – also bald.
Sarah: Wäre ich ein Buch, so … hm. Ich stand jetzt gerade ziemlich lange vor meinem Bücherregal und habe danach auf meinen E-Book-Reader gestarrt, in der Hoffnung, mich entscheiden zu können, was ich natürlich nicht konnte. Also habe ich nur eine Option: Ich wäre gerne dieses Buch von Sarah L. R. Schneiter, dessen Titel ich nicht verraten darf und das sicher bald erscheinen wird. Ihr wisst schon, weil das werbetechnisch die geschickteste Antwort ist und ich bei dem behaupten kann, ganz genau zu wissen, was die Autorin im Kopf hatte (nämlich wenig, wie üblich). Ja, meine lieben Literaturfreunde, so überzeugt bin ich von mir selbst – oder aber, ich habe einfach den leichten Ausweg gewählt.
Verlosung!
Gewinne eins von drei Exemplaren der Anthologie „Kurz“! Um in den Lostopf zu springen, schreib uns hier in den Kommentaren, zu welchen 5 Clues und welchem Setting ihr gerne mal eine Geschichte lesen würdet. Achtung: Die Clues sollten Substantive sein und das Setting ein Ort, an dem man sich theoretisch aufhalten könnte. Die Teilnahme an der Verlosung ist bis zum 15.03.17, 18 Uhr, möglich. Anschließend wird gelost und die Gewinnerin / der Gewinner per Mail informiert und hier bekanntgegeben. (Bitte gib deine Mailadresse an, damit wir dich im Falle eines Gewinns informieren können. Die Mailadressen werden nicht öffentlich angezeigt.) Viel Spaß beim Kreativsein und viel Glück!
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Dieses Interview erschien erstmals in der 23. Ausgabe des Bücherstadt Kuriers.
Fotos © Clue Writing
Setting: Eiswagen
Clues: Schwerlastdübel, Naturschutzgebiet, Länderfinanzausgleich,
Gin Tonic, Blaufußtölpel
Setting: Bühne
Clues: Lichtausfall, Stromschlag, Diva, Schokolade, Gürtel
Setting: Leap Castle, Irland
Clues: Haselmaus, Gesichtserker, LetsPlay, Schmieralien, Holzpfähle
Setting: Antarktis
Clues: Eisbär, Schokoeis, Sonnenblume, Schlagzeug, Eyjafjallajökull
Clues: Hackfleischhirsch, Biber, Nudelsieb, Nuss, Zombie
Setting: Zugabteil der Bahn
Setting: An einer Strassenlaterne
Clues: Zigarette, Meerschweinchen, Feuerzeug, Rausch, Wind
Clues: Kindersprache, Geschichtsforschung, Fundstücke, Erinnerungen, Illusionen
Setting. Auf den Grundmauern einer römischen Villa.
Liebe Bücherstädter,
das Los hat entschieden! Jeweils ein Exemplar der Anthologie „Kurz“ geht an: Anika Sawatzki, Rainer Franke und Hannes! Der Buchfink macht sich in den nächsten Tagen auf den Weg zu euch. Viel Spaß beim Lesen wünscht
eure BK-Redaktion
Hallo, liebe Megalotasten,
erst einmal möchten wir Alexa und dem Bücherstadtkurier herzlich für ihr Engagement danken und den Gewinnern mit Hofknicks gratulieren! Cool, was? 🙂
So, jetzt sollten wi aber noch erzählen, was wir mit euren Clues machen – jeden Freitag erscheint bei uns eine Story und eure Vorgaben wurden in unsere regelmässige Planung assimiliert, es wird also in baldigster Kürze so weit sein und ihr müsst „dran glauben“ 😉
Solltet ihr uns übrigens Clues vorschlagen wollen, die es auch in ein Buch schaffen (mit eurem Namen, versteht sich), dann nix wie ab hierhin, wo ihr alle Infos dazu findet: http://www.cluewriting.de/clues-vorschlagen/
Mit lieben Grüssen und den besten Wünschen
Für die Clue Writer
Sarah