Winterwunder
von Folkmar Drechsel
Verschneit der Winterwunderwald,
das Herz wird warm, die Füße kalt.
Ein Wanderer stapft durch tiefen Schnee,
Schafe sieht er, doch leider kein Reh.
Kinder rodeln auf dem Berge,
sehen aus wie große Zwerge.
Die Sonne wärmt die Erde nicht,
schickt durch Wolken ihr kaltes Licht.
Wer ne warme Höhle nennt sein eigen,
der freut sich über den Flockenreigen.
Draußen kann es stürmen und schnein,
er steckt Holz in den Ofen rein.
Weihnachten kann kommen, auch Weiße,
im Futterhaus labt sich ne Meise.
Für Tier und Mensch wäre es schön,
wenn sie den Winter überstehn.
Im Frühling wird der Schnee verrinnen,
doch was ist mit der Kälte drinnen?
Darum schenkt euch doch Herzenswärme,
dass Kälte nicht kriecht in die Därme.
Über den Autor:
Am 13. Februar 1945 bin ich in einem Industriedorf im Erzgebirge zwischen zwei Bombenangriffen geboren. Wahrscheinlich als Blindgänger mit herunter gefallen und da mich niemand entschärft hat begann ich zu explodieren. Das äußert sich so, dass ich begann Bücher, Kurzgeschichten und Gedichte zu schreiben. Meine Homepage: dreisiedler.jimdo.com.
Bild: Lisa
0 Kommentare