Zwei Goldene Himbeeren konnte der 2003 veröffentlichte Nachfolger von „3 Engel für Charlie“ (2000), „3 Engel für Charlie – Volle Power“, abgreifen. Eine zweifelhafte Ehre. Nun, Ehre, wem Ehre gebührt? Satzhüterin Pia hat sich den Film anlässlich der Themenreihe noch einmal angetan.
Vorweg: Okay, ich wusste, dass der Film nicht so berauschend war, aber er war passabel – so meine Erinnerung. Als früher Fan der Sängerin P!nk habe ich mir den Film natürlich nicht entgehen lassen, immerhin hat sie einen Cameo-Auftritt als Leiterin der Motorcross-Bahn und steuert dem Soundtrack den Titelsong bei. Jetzt habe ich also mal wieder die DVD hervorgekramt und … wow.
Aber der Reihe nach. Wie schon im ersten Teil der Kinofilme – basierend auf der gleichnamigen 70er Jahre Serie – besetzen Cameron Diaz, Drew Barrymore und Lucy Liu die Hauptrollen: Sie sind die drei Engel für Charlie. Charlie ist der Chef der Charles Townsend Agency und wird – wie schon in der Serienvorlage – nicht gezeigt, sondern agiert mit den Agentinnen nur über einen Lautsprecher.
Gesucht: Innovation
Das Muster des Films folgt im Grunde genau dem des ersten Kinofilms – und ehrlicherweise hat auch der 2019er Film ähnliche Probleme, aber das nur am Rande. In „3 Engel für Charlie – Volle Power“ sollen die Frauen zwei Titanringe finden, auf denen alle Daten der Menschen im Zeugenschutzprogramm gesammelt werden. Die Hintergründe sind persönlicher als zunächst angenommen: Nicht nur befindet sich auch einer der Engel selbst unter den betroffenen Personen, nein, der kriminelle Kopf (Madison Lee, gespielt von Demi Moore) hinter dem Diebstahl der Ringe war selbst einmal ein Engel.
Goldene Himbeere: sieben Nominierungen, zwei Preise
Zwei Preise bei sieben Nominierungen – damit ist der Film durchaus noch gut weggekommen. Aus meiner Sicht hätte besonders die Sonderkategorie „Konzept ohne Inhalt“ ausgezeichnet gepasst. Die Goldene Himbeere gab es am Ende für Demi Moore als Schlechteste Nebendarstellerin und für den Film allgemein in der Kategorie Schlechteste Neuverfilmung oder Fortsetzung. Beides nicht von der Hand zu weisen, wenn man mich fragt.
Physikalische Gesetze gelten in diesem Actionfilm nicht. Okay, so genau nehmen Actionfilme das ganz allgemein nicht, aber hier wird es grundsätzlich ins Absurde getrieben. Während ich bei Frauen-Actionpower immer gerne dabei bin, ist besonders die Albernheit der Figur Natalie Cook (Cameron Diaz) oft nahezu unerträglich. Wir haben also knallbunte Action mit comichaften Soundeffekten, schlechte Wortwitze, alberne Spiele mit Frauenklischees, die zwar aufgebrochen werden, aber stets so übertrieben, dass man es wieder nicht ernst nehmen kann. Überhaupt gilt natürlich wie immer: Sex sells.
Ich wollte den Film für diese Themen-Reihe übernehmen, weil ich ihm keine Goldene Himbeere zugestehen wollte – und jetzt möchte ich ihm am liebsten noch mehr davon verleihen.
3 Engel für Charlie – Volle Power. Regie: McG. Drehbuch: John August, Cormac Wibberley, Marianne Wibberley. Mit Cameron Diaz, Drew Barrymore, Lucy Liu u.a. 2003. FSK 12.
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