Biografischer Comic über George Grosz

von | 28.08.2019 | Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga

Der Comic „Grosz“ von Lars Fiske erzählt die Lebensgeschichte des in Berlin geborenen Künstlers George Grosz (*1893 †1959) auf ganz eigene und zeichnerisch betonte Art und Weise. Geschichtenzeichnerin Celina hat sich diese Comicbiografie angeschaut.

George Grosz‘ Lebensgeschichte von 1914 bis 1959 wird hier fast ausschließlich in gezeichneter Form dargestellt. Ausnahmen sind einzelne Wörter und Überschriften zu den Lebensabschnitten mit jeweilig einem dazu passenden Zitat von Grosz. Da keine Sprechblasen verwendet werden, kann hier von einem Stummcomic gesprochen werden. Im Comic wird Grosz‘ Stil aufgegriffen und von Zeichner Lars Fiske übernommen und in neue Bilder umgesetzt.

Stil

Meistens befinden sich vier gleichgroße Panels, allerdings ohne Rahmen, auf einer Seite. In diesen erkennt man Grosz‘ Stil wieder, da sich Linien überschneiden, vielfach Figuren und Hintergründe ineinander übergehen sowie häufig karikative Darstellungsweisen umgesetzt werden. Zudem ist die Wahl der Szenerien ähnlich, da auch Fiske Stadtlandschaften miteinbezieht; zumal Grosz in Berlin oder später in New York gelebt hat. Wie Grosz selbst in Szene gesetzt wurde, ist auffällig, da er markant als Protagonist hervorsticht.

Im Comic wird nur Schwarz, Weiß, Rot und Grün auf beigem Untergrund verwendet. Die Konturen sind in Schwarz gehalten und die farbigen sowie weißen Flächen heben sich vom Hintergrund gut ab und betonen so spezifische Aspekte in den Bildern.

Grosz

Der Künstler trat 1914 als kriegsfreiwilliger Infanterist in die Armee ein, was ihn ein Leben lang geprägt hat. Im Mai 1915 wurde er als dienstuntauglich entlassen. Danach setzte er sich politisch gegen den Krieg ein. Daher erfolge auch der Namenswechsel von Georg Ehrenfried Groß zum englischen George Grosz. Durch diese Neuwahl wollte er zeigen, dass er gegen die patriotische, anti-englische Stimmung im Kaiserreich war.

Plakat: Bröhan-Museum Berlin

In vielen Gemälden, Zeichnungen und Texten kommt diese Anti-Kriegshaltung zum Ausdruck, besonders nochmal in Zeiten, als die Nationalsozialisten im Vormarsch waren. Am 12. Januar 1933 emigrierte Grosz in die USA. Leider sind viele seiner Werke aus der Berliner Zeit vernichtet worden oder bis heute verschollen. 1959 kehrte er nochmal nach Berlin zurück, allerdings verstarb er auf Grund von Trunkenheit und einem folgenden Treppensturz im selben Jahr.

Ein Hingucker

Lars Fiskes „Grosz“ ist nur kurze Zeit nach Beendigung der Sonderausstellung „George Grosz in Berlin“ erschienen, die im Bröhan-Museum zu sehen war. Gerade vor dem Hintergrund der Ausstellung fällt auf, wie gelungen Fiske Grosz‘ Stil wiedergibt und in Szene setzt.

Grosz. Lars Fiske. avant. 2019.

[tds_note]Mehr zur Ausstellung und zum Künstler erfahrt ihr übrigens hier.[/tds_note]

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