Buchgeschenk: Feuertochter

von | 06.04.2013 | Belletristik, Buchpranger

Gewinnt ein Exemplar des historischen Romans FEUERTOCHTER, indem ihr folgende Frage beantwortet: Wie heißt der Bruder von Ciara? Schickt uns die Antwort bis zum 15. Mai 2013 an bk.redaktion@yahoo.de. Der Gewinner wird in der nächsten Ausgabe bekanntgegeben. Wir wünschen viel Glück!

*Klick* amazon.de; Cover © Knaur

Emanzipation ist das Stichwort in FEUERTOCHTER vom Autorenduo INY LORENTZ. Aber nicht nur die Ketten einer patriarchalischen Welt gilt es zu sprengen, sondern auch den Weg in die Freiheit zu finden, weiß Bücherstädterin Alexa.

Iny Lorentz führt die Leser in ihrem jüngsten Werk FEUERTOCHTER auf die grüne Insel Irland des 16. Jahrhunderts. Hier kämpfen Iren gegen Engländer um ihre Freiheit. Inmitten dieses Konflikts befindet sich die Schwester eines irischen Clan-Oberhaupts namens Ciara. Nach jahrelanger Verbannung kehrt sie nach Ulster zurück, findet jedoch weder Ruhe noch Frieden. Die Wut ist so groß, dass Ciaras Bruder und seine Männer zu rebellieren beginnen. Wieder wollen sie für die Freiheit Irlands kämpfen, doch scheint dies ohne Unterstützung aussichtslos zu sein. Als der deutsche Söldnerführer Simon von Kirchberg zu Hilfe kommt, scheinen Ciaras Gefühle für ihn erneut zu erwachen, bis sie schließlich eine Veränderung an ihm wahrnimmt…

Protagonistin in der Geschichte ist Ciara. Als Frau hat sie es nicht einfach sich in einer patriarchalischen Welt durchzusetzen. Doch ihr Mut und ihre starke Persönlichkeit helfen ihr, ehrlich die Meinung zu sagen und sich für andere Frauen einzusetzen. In einer Welt, in der Frauen nichts zu sagen haben, empfindet sie es als wichtig, zusammenzuhalten. So geht sie zwischen ihre Cousine Saraid und deren Mann, als dieser versucht sie erneut zu schlagen. Auch wenn Ciara sich selbst damit in Gefahr bringt, schützt sie Saraid. Ihre Position als Schwester eines Clan-Oberhaupts verschafft ihr ein etwas höheres Ansehen, sodass sie sich gestärkter fühlt, anderen Frauen zu helfen.
Ciara lässt sich von ihrer Meinung zur Männerherrschaft nicht abbringen. So behauptet sie auf Seite 232 etwa: „Als Gott den Mann geschaffen hatte, war er mit seinem Werk nicht zufrieden und schuf daher das Weib, das ihm edler dünkte.“

In diesen Worten schwingt eine kleine Warnung mit und ihr Bruder Oisin O’Corra begreift sie. Denn eigentlich möchte er seine Schwester nicht gegen ihren Willen verheiraten. Die gute Beziehung, welche sich zwischen ihnen entwickelt, ist er nicht bereit zu riskieren, da die Geschwister sich gerade erst näherkommen. Zu Ciara sagt er: „Ich bin sogar froh darum, dass du einen festen Willen hast, obwohl er Frauen eigentlich nicht zusteht […]“ (S. 310). Ciaras Verantwortungsbewusstsein lässt sie handeln und nicht tatenlos warten bis sich etwas tut, auch wenn sie selbst dafür in den Kampf ziehen muss. Sie und ihre Cousine sehen sich den Männern ebenbürtig. „Wozu habt ihr uns eigentlich mitgenommen? Etwa nur, damit wir für euch kochen?“ (S.323). Auch sieht sich Ciara nicht als Dame, denn „Damen gibt es nur in England. Wir sind Frauen von irischem Blut und stolz darauf“ (S.324).

Die historischen Hintergründe werden in FEUERTOCHTER so in die Geschichte eingebaut, dass sie, wie auch die Handlungen der Protagonisten, nachvollziehbar sind. Auch wird der Schauplatz der Geschichte bildlich beschrieben, sodass sich die Leser ins Kriegsgeschehen eintauchen, mit all seinen Grausamkeiten. Das Autorenpaar schildert das Leben dieses Zeitalters realistisch und scheut vor Beschreibungen schrecklicher Taten nicht zurück. Vergewaltigungen, Morde und Verrat gehören ebenso zur Handlung, wie der Kampf um die Freiheit Irlands und die Gleichberechtigung und das Mitspracherecht der Frau.

Iny Lorentz schafft es, die Problematik der damaligen Zeit in Verbindung mit historischen Fakten und überzeugenden Charakteren so darzustellen, dass die Leser sich angesprochen fühlen. Ein historischer Roman voller Spannung und Dramatik, eingebettet in einen ergreifenden, bildlichen Schreibstil.

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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