Wie viele andere auch ist Stadtbesucherin Anne Zandt seit März im Home Office, was für sie bedeutet, dass sie mehr Zeit zu Hause verbringt, als sie es sonst tut. Oder eher gesagt: mehr Zeit in ihrer Abstellkammer als nur zum Schlafen. Dauert etwas im Brotjob mal länger oder blickt sie sich beim Nachdenken im Raum um, fallen ihr dabei all die Sachen auf, die sie schon seit Jahren mal aussortieren oder entsorgen wollte.
Hochliteratur kommt vor dem Fall
Hochliteratur. Dieser Begriff wird gern gebraucht, auch an der Uni. Er soll eine bestimmte Art von Literatur vom Rest, der Populär- und Schundliteratur abgrenzen. Aber hier stellt sich für mich nun die Frage: Wo verläuft denn eigentlich die Grenze? Was ist hoch, was populär und was ist Schund? – Von Zeilenschwimmerin Ronja
Die Schreibblockade
zäh und träge / schiebt mühsam sich / die graue Masse / gen Osten / zu den Barrikaden / die dort errichtet sind / von wem denn bloß? / zu welchem Zweck?
Danke, Rolf!
Wow. Ganz toll. Es ist Samstag, die Sonne gibt ihr Bestes und ich könnte auf der Fensterbank sitzen, meinen Krimi lesen, einen Kuchen backen oder was auch immer. Stattdessen hat mich meine Mutter überredet, mit ihr Eier zu bemalen.
Der Osterhase
Felix öffnet den Mund und schließt ihn wieder. Sie hat ja recht. Er tut grummelnd, wie ihm geheißen, stellt die Grünlilie neben den Hasenstall seines Großvaters, wo der Mümmelmann, den sein Großvater kreativ „Oster“ genannt hat, hoppelt.
Unruhe, Wirrwar, Chaos
Unruhe, Wirrwar, Chaos / Chaos, Wirrwarr, Unruhe / Unruh, Wirrwa, Chao / Chao, Wirrwa, Unruh / Nru, Irrwa, Ha / Ha, Irrwa, Nru / Ru, Rrwa, A …
Erinnerungen … an Weihnachten 1944
Jetzt ist er da, der Heilige Abend. Doch bis zum Abend ist es noch eine lange Zeit. Es ist früher Morgen und die Stunden des Tages werden sich wieder ziehen wie Gummi. Eine endlose Zeit, bis das Christkind kommt. An anderen Tagen vergeht die Zeit viel schneller.
Weihnachtliches Eisfischen
Weihnachtliches Eisfischen / Der 24. – ein ganz besonderer Tag / auf dem See ertönt ein heftiger Schlag: / Der Fischer sitzt auf nicht allzu dünnem Eis / darunter verbirgt sich der erhoffte Preis!
Wintergeist
Der kalte Dezemberwind heult zwischen den Bäumen und lässt Anja frösteln. Sie zieht ihre Mütze mit dem lachenden Kaktus tiefer ins Gesicht und kämpft sich voran, weiße Atemwolken steigen von ihr auf.
Weihnachten 1967
Meine Weihnachtsgeschichte ereignete sich bereits im Dezember 1967 und nach all der Hektik an nötigen Vorbereitungen, kletterte ich mit meinen beiden Buben am Tag vor Heilig Abend in Frankfurt, Rhein-Main, in ein Flugzeug, das uns nach Jamaika bringen sollte.
Unter dem Mistelzweig (Teil 2)
Nach dem Essen und zwei weiteren Tassen Punsch wirkte alles um Marian herum wie ein absurdes Theaterspiel. „Ich habe euch Geschenke mitgebracht!“, verkündete Julius, als er einen prall gefüllten Jutesack auf seinen Sessel hievte.
Auf dem Weihnachtsmarkt
Aus den Lautsprechern erschallt laut: Kling, Glöckchen, klingelingeling – kling, Glöckchen, kling. Weihnachtsmarkt in unserer kleinen Ortschaft. Ich glaube, alle Bewohner sind hier – und auch alle Bewohnerinnen. Ich sehe die Frauen hinter den Theken und die Männer vor den Tischen.
Geschichten vom kleinen Nachtwächter
Ich bin der kleine Nachtwächter, und seit vielen, vielen Jahren gehe ich in der Nacht durch mein Städtchen, um nach dem Rechten zu schauen. Ich ziehe mir Mantel und Stiefel an, setze meinen Hut auf, nehme Spieß und Laterne zur Hand, und dann geht es los.
(K)Einen Kaktus zu Weihnachten
Sie knallte die Küchentür mit einem Schlag hinter sich zu. Trotzig hörte man sie die Holzstiege hinauf stampfen. Wieder mal ein fulminanter Auftritt meiner Schwiegermutter, die es partout nicht wahrhaben wollte, dass ihr mittlerweile 34 Jahre alter Sohnemann nicht ihr Eigentum war und er am kommenden Weihnachtsabend nicht zu Hause sein würde.
Unter dem Mistelzweig (Teil 1)
Marian sah noch einmal auf sein Telefon, als er vor der großen Doppeltür der Kässach-Villa stand. Noch immer keine Nachricht von Momo. Die Einladung war mit Partner gewesen und noch war das Momo. Marian hatte ihn angefleht mitzukommen, ihrer Beziehung neues Vertrauen zu geben, indem Momo seine Welt kennenlernte und verstand, warum er es getan hatte.
In roten Schuhen tanzen
In roten Schuhen tanzen / Ich trage rote Schuhe. / Sie passen zu mir / hat meine Nachbarin gesagt. / Schuhe, genauso auffällig wie ich, / hat sie gesagt. / Ich weiß nicht, was das heißen soll.
Oh Luci …
„F: Hallo Luci, ich fand es wunderschön mit dir! Wann sehen wir uns das nächste Mal? Du sahst so hübsch aus. Ich konnte gar nicht aufhören, dich anzustarren und wollte dich am liebsten sofort küssen. Ich weiß, das ist viel zu früh, aber du hast etwas ganz Anziehendes an dir.“
Aliens: Moderne Monster mit alten Wurzeln
Gemeinsam mit einer Bande zotteliger Monster und weitgereister Aliens hat Worteweberin Annika ein Raumschiff bestiegen, um einen Abstecher ins „Star Trek“-Universum und ins Mittelalter zu machen. Können wir von den Außerirdischen vielleicht etwas lernen?
Völlig falsche Tonart
Immer lauter plätscherten die Töne einer unbekannten Melodie über meine Bewusstseinskante. Regelmäßig folgten Stöße warmer Luft. Sie kitzelte auf meiner Kopfhaut. Ich erinnerte mich, diese Musik schon einmal gehört zu haben.
Das Sommer-Lesehoroskop
Wenn der Mond einmal nicht die Sterne überstrahlt, schaut Zeilenschwimmerin Ronja gern in den Himmel und tut so, als verstünde sie etwas vom Weltraum. Kürzlich wurde sie dabei von einer Eingebung überrascht: Nach einigen Jahren des Schweigens ließ sich das große Buchorakel wieder zu einer Prophezeiung herab.
Die Teufelsmauer (Teil 2)
Am Fuß der Felswand angekommen, trennten sie sich. Thorsten stieg die schmale, in den Stein gehauene Treppe zur Gipfelplattform hinauf. Suse ging vorbei an quatschenden, singenden und trinkenden Metallern an den Rand der Felswand.
Boogie-Woogie-Tänzer sucht AC/DC- Fan
Wie siehst du dich in 10 Jahren? Na hoffentlich mit einem unfassbar gut bezahlten Job, dank meines Studiums. Ach, dieses Datingprofilschreiben ist so kreativ.
Die Teufelsmauer (Teil 1)
Ein kleiner Fuchs tollte durch das ungemähte Gras, jagte einen Schmetterling. Immer dichter kam er an einen Spalt zwischen dem schwarzen Gestein. Eine Pranke packte das Tier, doch bevor es ein ängstliches Fiepsen ausstoßen konnte, war es in einem großen Rachen verschwunden.
Reneés Reh (Lautgedicht)
Reneés Reh rennt / Reneé: renn, Reh, renn / Reneés Reh rennt / Reneé: geh