„Eine Studie in Smaragdgrün“ ist beim Dantes Verlag erschienen und basiert auf einer Kurzgeschichte von Neil Gaiman. Diese wurde von Rafael Albuquerque sowie Rafael Scavone nun in Comicform adaptiert. Geschichtenzeichnerin Celina und Geschichtenerzähler Adrian haben sich diese Comicadaption angesehen.
Im Elendsviertel St. Giles des viktorianischen London ist ein Mord passiert, dessen Ursache bis in die Reihen des britischen Königshauses führt und viele Fragen aufwirft. Die größte ist wohl: Wer ist der Mörder? Die abnorme Anzahl der Gliedmaßen der Leiche und die unnatürlich smaragdgrüne Farbe des Blutes scheinen keinem der Anwesenden seltsam vorzukommen.
Im Auftrag der Polizei versuchen nun der geniale und hochnäsige Detektiv sowie sein aus dem Afghanistan-Krieg zurückgekehrter Freund herauszufinden, was hinter dem Verbrechen steckt. Dabei bewegen sie sich in einer Zeit des Fortschritts sowie der Industrialisierung und dem sagenumwobenen Reich der Uralten nach Lovecraft.
Die Zeichnungen des Rafael Albuquerque
Der Comic besteht aus 92 Seiten im Hardcover, dessen Zeichnungen von Rafael Albuquerque am Computer verwirklichten wurden. Diese zeigen gelungene Hell- und Dunkelkontraste auf und unterstreichen damit jenes Dunkel, das es in der von Arthur Conan Doyle inspirierten Detektivgeschichte aufzudecken gilt.
Albuquerque hat bereits für verschiedenste Comicverlage gearbeitet, darunter Marvel, DC Comics und DCs Imprint Vertigo („American Vampire“). Er zeigt in seinen Werken die Fähigkeit, Grauen und Übernatürliches so darzustellen, dass es den Betrachtenden nicht schwerfällt, sich dieses bildhaft in der Realität vorzustellen.
Die Farbe aus dem Pinsel
Der Kolorist Dave Stewart hat passend zum viktorianischen Zeitalter vielfach matte Farben verwendet und nur prägnantere Farben eingebracht, um bestimmte Elemente hervorzuheben. Auch Dave Stewart ist kein Unbekannter in der Comicszene. Er hat bereits bei Comicverlagen wie Dark Horse Comics („Hellboy“), DC Comics und Marvel Comics den digitalen Pinsel geschwungen.
Eine haarsträubende Geschichte
Obwohl der Comic auf der Kurzgeschichte der Autorlegende Neil Gaiman („Sandman“) beruht, erscheint die Adaption sprunghafter. Teils fehlen detaillierte Beschreibungen, wodurch die Lesenden im Dunkeln stehen gelassen werden. Man hat zuweilen das Gefühl, dass die Geschichte und die Welt, in der die Akteure spielen, mit mehr Informationen besser zu verstehen wären. Hinzu kommen die Fußnoten, die auf das angehängte Glossar verweisen, das nähere Beschreibungen zu bestimmten Begriffen gibt. Sie unterstützen die Sprunghaftigkeit und stören den Lesefluss.
Zu wenig Würze in der Kürze
„Eine Studie in Smaragdgrün“ erzählt eine interessante Else-World-Story aus der Welt von Arthur Conan Doyle und H.P. Lovecraft. Jedoch verhindern fehlende Informationen sowie die sprunghafte Erzählweise das Eintauchen in die Welt.
Eine Studie in Smaragdgrün. Neil Gaiman. Adaption: Rafael Albuquerque, Rafael Scavone. Zeichnungen: Rafael Albuquerque. Farben: Dave Stewart. Übersetzung: Jens R. Nielsen. Dantes Verlag. 2020.
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