Wie Dieter Braun selbst ist auch Worteweberin Annika kein Kind der Berge, sondern am liebsten am Meer. Um mal etwas Neues kennenzulernen, ist sie dennoch dem Autor und Illustrator in „Die Welt der Berge“ aufs Dach der Welt gefolgt.
In einem Vorwort beschreibt Dieter Braun sein eigenes Verhältnis zu den Bergen, das lange eigentlich überhaupt keines war: Im platten Norden Deutschlands aufgewachsen, lernte Braun die Berge erst während eines Alpenurlaubs kennen. Auf viele der Fragen, die sich ihm damals unweigerlich stellten, gibt Dieter Braun in „Die Welt der Berge“ eine Antwort.
Das sind Fragen wie „Wie entstehen Berge?“, „Gibt es eigentlich Yetis?“ oder „Wie besteigt man einen Berg?“. Braun gibt darauf gut erklärte, einfach formulierte Antworten, die auch junge LeserInnen verstehen können. In Infokästen streut er außerdem zusätzlich Wissenswertes ein. Wusstest du zum Beispiel, dass Berge auf der Erde nur circa neun Kilometer hoch werden können, da danach der Druck den Fuß verflüssigen würde oder dass die chinesischen Huang Shang Berge Pate für die schwebenden Berge in James Camerons Avatar-Film standen? Hier können auch Erwachsene noch etwas lernen.
Themenvielfalt
Jede Doppelseite ist zu einem bergigen Thema gestaltet, vom australischen Uluru über den Himalaya bis in die Antarktis werden die Berge unserer Welt vorgestellt. Außerdem geht es um den Umgang der Menschen mit Gebirgen: Da werden Kunstwerke in den Fels gehauen wie am amerikanischen Mount Rushmore, Menschen verehren bestimmte Gipfel als heilig oder produzieren Farbe aus den Gesteinspigmenten.
Berge ziehen außerdem Touristen an, woraus ein Problem entstehen kann. Braun weist darauf hin, dass durch den Massentourismus am Mount Everest immer mehr Menschen sterben und dass Müll auf hohen Gipfeln noch schlechter verrotten kann als anderswo. Neben einer sehr wertschätzenden Liebe zur Natur wird im Buch also auch Kritik deutlich, die LeserInnen zum Nachdenken bringen kann.
Traumhafte Bergbilder
Im Mittelpunkt dieses Buches stehen genauso aber auch die großartigen Illustrationen vom Autor selbst. Für die wurde er von der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet: „Die Welt der Berge“ ist 2018 eines der schönsten Bücher Deutschlands! Und das zurecht. Die einzelnen Illustrationen sind farblich geschmackvoll abgestimmt, wie das ganz in rosa, gelb und lila gestaltete Bild vom japanischen Fuji. Durch die komplett unterschiedlichen Berglandschaften und Bilder entstehen aber auch Kontraste.
Brauns digital entstandenen Illustrationen laden zum Träumen ein und entführen die BetrachterInnen in die Welt der Berge. Wer Lust hat, mehr über das Leben und die Natur auf den Gipfeln unseres Planeten zu lernen, der sollte unbedingt zu „Die Welt der Berge“ greifen.
Die Welt der Berge. Text und Illustration: Dieter Braun. Knesebeck. 2018. Ab 8 Jahren.
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