Was gibt es Schöneres, als sich jetzt im Sommer entspannt in den Garten oder auf den Balkon zu legen und dabei ein gutes Buch zu lesen? Fabelforscher Christian braucht dennoch etwas Spannung und hat sich deshalb „Mörderisches Grün“ mit kurzen Kriminalgeschichten von Agatha Christie als Lektüre auserkoren.

Das verbindende Element aller Geschichten, die im Band „Mörderisches Grün – Miss Marple und Poirot ermitteln im Garten“ enthalten sind, ist das Thema Garten oder zumindest das Auftauchen von Blumen oder (vermeintlichen) Gärtnern als wichtige Teile der Handlung. Der Schauplatz der Geschichte „Die blaue Geranie“ zum Beispiel liegt zwar nicht im Freien, dennoch spielen die Blumen auf einer Tapete eine tragende Rolle. Auf geheimnisvolle Weise wechseln sie ihre Farbe und treiben eine Frau erst in den Wahnsinn und schließlich in den Tod.

Schade ist allenthalben, dass Poirots Anteil an den abgedruckten Geschichten etwas kurz kommt. Lediglich in einem der sechs in dem Band enthaltenen Fälle übernimmt der stets korrekt gekleidete Belgier mit dem Schnauzbart die Ermittlungen, bei den restlichen fünf kommt Miss Marple zum Zug. Ich persönlich nehme daran keinen Anstoß, weil in Agatha Christies Werk Poirot (33 Romane) im Vergleich zu Miss Marple (12 Romane) deutlich präsenter ist; ein kleiner Ausgleich ist da nur fair.

Wer bereits „Das große Miss Marple Buch“ oder – so wie ich – eine Ausgabe von „Der Dienstagabend Club“ sein Eigen nennt, braucht hier nicht zuzuschlagen. Alle abgedruckten Geschichten mit Miss Marple sind auch dort enthalten. Die Geschichte mit Poirot findet sich ebenfalls im großen „Hercule-Poirot-Buch“. Alles in Allem ist der vorliegende Band sehr schön gestaltet und mit seinen kurzen, aber spannenden Geschichten perfekt geeignet, in die Welt von Agatha Christie einzusteigen oder um als Geschenk getarnt Freunde und Verwandte in den Bann der „Queen of Crime“ zu ziehen!

Mörderisches Grün. Miss Marple und Poirot ermitteln im Garten. Agatha Christie. Aus dem Englischen von Renate Orth-Guttmann & Michael Mundhenk. Atlantik. 2017.