Rund 75 Jahre nach Erscheinen der ersten Ausgabe „The Hobbit“ von J.R.R. Tolkien erschien letztes Jahr eine Neuauflage der besonderen Art. Eine dreiteilige Comic-Adaption verlieh in den 80ern der Geschichte um den kleinen Hobbit Bilder, die bis heute konkurrenzlos geblieben sind. „Carlsen Comics“ verhilft in der Zusammenfassung der drei Bände Illustrationen David Wenzels zu neuem Glanz und gibt der modernen Welt etwas Nostalgie zurück.

Schon vor dem Öffnen der Buchdeckel erfreut die zeitgemäße Buchgestaltung. Nach den ersten Seiten wartet neben der früheren Cover-Illustration auch eine Landkarte, die zur Reise des Hobbits passt. Blättert man weiter, so ist man in der phantastischen Geschichte schneller verschwunden als mit einem Meisterring. Das verbesserte Schriftbild und die kräftigeren Farben helfen dabei sehr.* Auch die Panels sind so stilvoll und individuell angebracht, dass sich das Gefühl entwickelt, ein sehr wertvolles Buch zu lesen.

Die ursprüngliche Geschichte wurde leider gekürzt, was für strenge Tolkien-Verehrer vermutlich enttäuschend sein wird. Dennoch lässt sich der Comic mit einem guten Gesamteindruck lesen und ist in sich schlüssig. Die Übersetzung ist ebenfalls gut gewählt, birgt aber z.B. beim Namen „Stachel“ für „Stich“ (S.82) kleine Überraschungen für Kenner anderer Ausgaben. Doch zumindest auf Seite 84 überzeugt die Sprache bei Bilbos Reimen für die Riesenspinnen.

Von einem kleinen Druckfehler auf Seite 27 abgesehen, ist die Ausgabe sauber verarbeitet und zeigt die Aquarelle in einer passenden Lebendigkeit. Wer bisher nur die Bilder aus den aktuellen Verfilmungen kennt, sollte sich auf eine ganz andere Darstellung der Figuren einstellen. Von Wenzel bekamen die Charaktere die Eigenschaften verpasst, die dem Originaltext entsprechen. So wirkt Bilbo Beutlin mit dem beutelartigen Körperbau tatsächlich wie die Gemütlichkeit in Person. Es sind Illustrationen, in denen Zwerge noch grimmig, Riesen lebendig und Drachen listig aussehen.

Ich kann die Ausgabe allen empfehlen, denen ein märchenhafter Charme und wunderbar handgemalte Illustrationen ebenso wichtig sind wie ein modernes Cover und – nicht zu vergessen – allen Lesern phantastischer Literatur.

Aaron

*Verglichen mit Band 1 der Hobbit von 1990.
Mehr über Tolkien und seine Werke erfahrt ihr in der aktuellen Ausgabe des „Bücherstadt Kuriers“!

Ab heute, 12.12.13, im Kino:  Der Hobbit 2 – Smaugs Einöde

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1 Kommentar

  1. Avatar

    Hallo, darauf hat mein Sohn schon sehnsüchtig erwartet und er hofft, daß sein Wunsch Weihnachten erfüllt wird.

    Eine schöne Adventszeit wünscht
    Sonja(Sonjas Büchercke)

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  1. Der Fall von Gondolin – Bücherstadt Kurier - […] Rezen­sion zu „Der Hob­bit“ […]

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