Die Albae kommen!

von | 23.01.2015 | Belletristik, Buchpranger

Sie sind grausam, dunkel und setzen sich mit großer Arroganz an die Spitze aller Wesen und beuten diese gnadenlos aus. Sie sind hervorragende und gefürchtete Krieger. Große Künstler, die den Tod allzu gegenwärtig darzustellen versuchen. Sie sind die Albae, ein dunkles Volk, verstoßen, gefürchtet und grausam. Dennoch erweckt der Autor Markus Heitz sie derart ins Leben, dass dem Leser gar nichts anderes übrig bleibt, als sich mit Haut und Haaren in die tiefen Abgründe ihrer Seelen zu stürzen.

Dson Faimon ist die Heimat der Albae. Sie streben nach herausragenden Taten: innerhalb der Kunst, der Wissenschaften und im Umgang mit Waffen. Ruhm und Ehre sind ihr Ziel. Dabei unterjochen sie die, welche chancenlos in Stärke, Intelligenz und Schönheit sind. Doch die scheinbare düstere Harmonie endet – wie so oft – in den politischen Lagern. Während die einen sich damit zufrieden geben die Grenzen des Reiches zu sichern, wollen die anderen einen Vorstoß wagen das Reich zu vergrößern. Das Geborgene Land wäre ein ausgewähltes Ziel. Doch dem im Weg stehen die wehrhaften Zwerge am Steinernen Torweg. Dieser gilt schon seit jeher als uneinnehmbar. Trotz etlicher Versuche zerschellte die Angriffswelle der Albae stets an den Mauern und Barrikaden, welche das Volk der Zwerge in den Berg geschlagen hatten. So sollte es nun sein, dass zwei hervorragende Krieger, Sinthoras und Caphalor, ausgeschickt wurden, um eine uralte Macht zu suchen. Einen Dämon, der den Steinernen Torweg zermalmen könnte – falls er sich auf die Seite der Albae stellen würde. Ob dieser Plan gelingen könnte? Warum sollte sich ein so mächtiges Wesen den eroberungswütigen Albae anschließen. Vielleicht suchen die beiden Helden nach etwas, das selbst für sie zu groß, zu gefährlich und zu übermächtig ist? Die Reise der Albae beginnt…

Mit Caphalor und Sinthoras hat der Autor Markus Heitz zwei Charaktere ins Feld geschickt, die verschiedener nicht sein können. Der eine, ein liebender Ehemann, der zufrieden ist mit dem, was er erreicht hat. Der andere, aufstrebend, auf der Suche nach großen Taten und Perfektion, voller Tatendrang. Sinthoras will sich die Welt zu Füßen legen. Caphalor reicht das Stückchen, das er hat. Als die beiden auf den großen Zug geschickt werden, zweifelt Caphalor an der Sicherheit des Erfolges. Während Sinthoras in seiner Überheblichkeit nicht einen Augenblick daran denkt, dass der Dämon einem Albae in irgendeiner Weise gefährlich sein und ihre Mission scheitern könnte. Der Weg durch das Jenseitige Land, welches allerlei giftige oder grobschlächtige Scheusale beherbergt und die beiden Helden versuchen anzugreifen – oder auch umgekehrt, birgt einige Abenteuer. Dabei wäre ihnen in den Sinn gekommen, welche Opfer sie auf dem Weg von Ishim Voroo bis zum Steinernen Torweg bringen müssen. Wenn überheblicher Stolz zu brodelnder Wut und strategische Zufriedenheit zu glutroter Rache wird, dann ist es Zeit aufzuhorchen: Denn die Albae kommen!

Markus Heitz erzählt und beschreibt mit den Albae eine Rasse, die stetig und überall die Antagonisten spielen. Die Bösewichte, die danach trachten, harmonische Weltordnungen zu zerstören, Wesen zu versklaven, zu hassen und zu erniedrigen. Doch er gibt ihnen einen Charakter, einen Grund so zu sein und dem Leser einen Grund den Charakteren Sympathie entgegen zu bringen. Die Handlung ist rasant, spannend und nimmt immer wieder neue und interessante Wendungen. So ist selten vorherzusehen, was wohl als nächstes folgen wird. Nachdem Markus Heitz mit den Erzählungen über die Zwerge großen Erfolg verzeichnet hat, erzählt er nun mit den „Legenden der Albae“ die Vorgeschichte aus einer ganz anderen Sicht. Er lässt den Leser durch die Augen der Antagonisten blicken und bringt sie dazu diese Sichtweise als durchaus logisch zu erachten.

Fazit: Spannend und mitreißend vom ersten bis zum letzten Buchstaben. Ein kleiner Tipp aus der Bücherstadt: Wenn man vorhat, „Gerechter Zorn“ zu lesen, suche man sich Tage, an welchen man Zeit hat Seite für Seite weg zu lesen. Man wird es hassen das Buch aus der Hand zu legen!

Elisabeth

Die Legenden der Albae Band 1 – Gerechter Zorn, Markus Heitz, Piper, 2009

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