Die erste Liebe vergisst man nie

von | 24.02.2017 | Belletristik, Buchpranger

In „Irmchen und der Prinz“ werden die Erlebnisse und Gefühle der ersten großen Liebe zum Leben erweckt, denn es handelt sich um eine wahre Liebesgeschichte aus dem Jahre 1932. Es ist das unverfälschte Tagebuch der hübschen Irmchen aus Bremen, die sich in den Enkel des letzten deutschen Kaisers, Prinz Friedrich, verliebt. – Von Romanakrobatin Leona

Mit 17 Jahren lernt Irmchen ihren Fritzi kennen, wie sie Prinz Friedrich liebevoll nennt. Gemeinsam mit Freunden verbringen sie aufregende und ausgelassene Stunden. Sie tanzen und feiern gerne, sodass sich beide schnell näher kommen und die Gefühle nicht mehr zu leugnen sind. Irmchen schwärmt in ihrem Tagebuch seitenlang über ihren Prinzen, der allerdings allerhand Verpflichtungen hat und deswegen häufig unterwegs ist. Dass ihre Liebe aufgrund der Standesunterschiede aussichtlos ist, wird in Irmchens Tagebuch nicht thematisiert. Sie ist viel zu verliebt, um diese unüberbrückbare Hürde wahrnehmen zu können.

Für Irmchen ist die Zeit ohne Fritzi kaum auszuhalten. Sie schreiben sich häufig, doch Irmchen muss lange auf eine Antwort warten, da sich Fritzi oft im Ausland befindet. Sie bleibt mit Verzweiflung und Herzschmerz zurück. Das Wiedersehen ist dafür immer umso größer. Den Standesunterschied scheinen beide zu verdrängen, bis sich die Ereignisse überschlagen.

Die Geschichte der zerbrechlichen Liebe zwischen Irmchen und Fritzi geht ans Herz. Die Zeilen der jungen Frau sind voller Sehnsucht für ihren Prinzen, der ihre Gefühle erwidert. Das grüne Tagebuch wurde 2013 von Irmgards Familie entdeckt, die völlig verblüfft war und sich dazu entschloss, die Welt daran teilhaben zulassen. Es geht dabei nicht nur um die zarte Liebe zweier Menschen, es ist auch ein Stück Zeitgeschichte. Eine Geschichte, die zu Tränen rührt und viele Hintergrundinformationen bietet.

Irmchen und der Prinz. Herausgegeben von Henrich Wilckens. Schünemann Verlag. 2016.

 

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