Die Känguru-Offenbarung

von | 14.06.2014 | Belletristik, Buchpranger

„Die Känguru-Offenbarung“ ist der dritte Band von Marc-Uwe Klings wunderbaren Geschichten rund um ein kommunistisches, arbeitsscheues und leicht paranoides Känguru.

Cover © Ullstein

Weltherrschaftspläne?

Rote Boxhandschuhe werden aus dem Beutel des Kängurus gezogen, die dritte Runde wird eingeläutet und trägt den verheißungsvollen Namen „Die Känguru-Offenbarung“, welche von Marc-Uwe Kling auf knapp 400 Seiten dargelegt wird. Es ist der dritte Band von Marc-Uwe Klings wunderbaren Geschichten rund um ein kommunistisches, arbeitsscheues und leicht paranoides Känguru. Dieses ist aus dem Vietkong geflüchtet und hat es irgendwie geschafft mit ihm in einer WG zu landen.

Nahtlos fügt sich dieser Band an seine Vorgänger und trifft mit der gleichen charmanten Art und der doch einzigartigen Verspieltheit, die man im stillen Kämmerchen so vermisst und erhofft hatte, direkt ins Nervenzentrum des Lesers. Diesmal steigert das Känguru seine antisozialen Netzwerk-Kampagnen und hat stark expandiert.
Der Leser wird damit konfrontiert, dass Marc-Uwe Kling und sein stetig pelziger und kommentarreicher Begleiter sich auf eine Weltreise begeben. Und das alles aus der perfiden Idee, das Känguru müsse seinem ewigen Erzrivalen, dem Pinguin, das Handwerk legen. Dabei weiß man nicht so recht, um welchen Weltherrschaftsplan es sich eigentlich handeln soll. Aber irgendwie ist das ganze Buch ein wenig so „Häää“ und „Ahja, alles klar?“ und jedoch genau das, was man erwartet hat, nur dass es diesmal auf internationaler Bühne spielt.

Auf dem Weg zum Pinguin begegnen einem natürlich viele alte Bekannte wieder oder aber stellvertretend einige Wortschöpfungen, die leider nicht noch einmal erklärt werden und damit den neuen Lesern die ein oder andere Denkfalte auf die Stirn zaubern. Ratzupaltuff und Petizikulös sowie das Zitate-Rate-Spiel finden erneuten Anklang und kriegen wieder Gesellschaft. Im ganzen Buch werden Wörter ausgetauscht und durch andere ersetzt, weil es das Känguru schöner findet, wodurch man sich ab und an nicht sicher ist, was es gerade wirklich sagt, um dann zurück zu blättern und die neuen Vokabeln nochmal zu lernen.
Insgesamt ein wirklich gelungener Nachfolger, der die Erwartungen erfüllt.

Diungo

Titel: Die Känguru-Offenbarung
Autor: Marc-Uwe Kling
Verlag: Ullstein
Erscheinungsjahr: 2014

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

1 Kommentar

  1. Avatar

    Nicht nur lesens-, nein auch hörenswert:

    Antworten

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