*Klick* amazon.de; Cover © List…kein gewöhnlicher Krimalroman.
Paolo Roversi erhielt für seinen Kriminalroman DIE LINKE HAND DES TEUFELS den „Premio Camaiore“, einen renommierten Preis für Kriminalliteratur. Er zählt zu einer neuen Generation italienischer Kriminalautoren und wird in Italien hoch gelobt. In Deutschland kommt das Buch nicht ganz so gut an. Mögliche Gründe werden in dieser Rezension aufgezeigt.
Die Idee der Geschichte ist schnell erzählt: In Capo di Ponte Emilia geschieht ein Mord. Bald stellt sich heraus, dass dem Opfer eine Hand als Warnung geschickt wurde. Was die Ermittler vor ein Rätsel stellt: diese Hand wurde jahrzehntelang in einem Kühlhaus aufbewahrt. Als der junge Mailänder Journalist Enrico Radeschi zu den Ermittlungen hinzugezogen wird, stößt er auf eigenartige Hinweise und die Jagd nach einem teuflischen Mörder beginnt.
Wer mit der italienischen Kultur, Sprache und Literatur nicht vertraut ist, dem könnte es zu Beginn schwerfallen, sich auf das Buch einzulassen. Viele italienische Begriffe werden nicht erklärt und zu viele Namen gleich auf den ersten Seiten genannt, sodass man schnell den Faden verliert. Ansonsten ist der Schreibstil angenehm, teilweise amüsant. Der Autor verhaspelt sich nicht in langen Beschreibungen oder Erklärungen, beschreibt aber ausreichend, dass man sich ein Bild von den Orten und Personen machen kann.
Verwirrend sind jedoch vor allem die Mordfälle, die immer wieder, und scheinbar zusammenhanglos, passieren. Der Geschichte fehlt es an Struktur und den Lesern der Überblick. Da sich die Ermittler erst zum Ende des Buches wirklich in Bewegung setzen, entsteht während des Lesens sehr schnell Langeweile.
DIE LINKE HAND DES TEUFELS ist kein gewöhnlicher Krimalroman. Beim Lesen merkt man schnell die kulturellen Unterschiede, was sicherlich kein Grund ist, das Buch nicht zu lesen. Man muss sich nur darauf einlassen können und – sollte man den Faden verlieren – immer wieder versuchen, in die Handlung zurückzufinden.
Alexa
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