Im Sommer hat sich Wortspieler Nico das Hörbuch zu Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“ angehört und konnte so die dieses Jahr erschienene Graphic Novel gut mit der Vorlage vergleichen.
London, 1872: In der Graphic Novel „In 80 Tagen um die Welt – nach Jules Verne“ begleiten wir Phileas Fogg und seinen Diener Passepartout. Fogg, ein reiches Mitglied des Reform Club, wettet für sein Leben gern und dies am liebsten gegen seine Freunde aus dem Club. Als er behauptet, dass es möglich sei, in 80 Tagen die Welt zu umrunden, wird er lauthals von den restlichen Mitgliedern ausgelacht. Als er diesen aber eine Wette über 20.000 Pfund anbietet, schlagen sie schnell ein, denn in ihren Augen ist das leicht verdientes Geld. Nur mit etwas Handgepäck und seinem Diener im Schlepptau startet er noch am selben Abend seine Reise.
In die abenteuerliche Welt Ende des 19. Jahrhunderts taucht man als Leser:in dank der frankobelgischen Illustrationen schnell und tief ein. Es gibt kaum glatte Flächen, und dafür viel Schraffierung und erdig-warme Farben. Der Stil fängt viel von der Stimmung in der Geschichte ein, ein kleines bisschen erinnert es an die Abenteuer von Tim und Struppi. Viel Text gibt es nicht und so fliegt man förmlich durch die Seiten.
Inhaltlich habe ich nichts in der Umsetzung vermisst. Alles, was von der Reise von Bedeutung war, hat in dieser Graphic Novel seinen Platz gefunden. Durch solche Graphic Novels erhalten junge Leser:innen und weniger Lesebegeisterte einen leichteren Zugang zu den klassischen Romanen. Aber auch für Kenner:innen des Erzählstoffes bietet das Buch – besonders durch die Zeichnungen von Younn Locard – einigen Mehrwert und ist nicht langweilig.
Ob Phileas Fogg seine fulminante Wette gewinnt, dürft ihr gerne selbst herausfinden. Die Graphic Novel empfehle ich dafür gerne!
In 80 Tagen um die Welt nach Jules Verne. Jean-Michel Coblence. Younn Locard (Illustration). Anja Kootz (Übersetzung). Knesebeck. 2022.
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