Dieses im Jahr 2000 erschienene Spiel hält sich stark an die literarische Vorlage von J.R.R. Tolkien. Im Gegensatz zu anderen entwickelten Einzelspielen führt es die Spieler durch die gesamte Erzählung. Die Spieler übernehmen die Rolle der Hobbits, die sich auf die beschwerliche Reise machen, um den Mächten des Bösen zu trotzen und den einen Ring im Schicksalsberg zu vernichten. Jeder der Hobbits – Frodo, Sam, Pippin, Merry, und der nur den Lesern bekannte Dick Bolger – verfügt dabei über besondere Fähigkeiten, die er im Laufe des Zuges nutzen kann. Es wird im Team gegen den Dunklen Herrscher Sauron zusammengearbeitet. Für Spieler, die gerne kooperativ spielen, ist es somit bestens geeignet.
Spielmechanik
Zum Spielablauf: Zu jeder Zeit sind zwei Spielbretter aktiv. Auf dem einen, das während der gesamten Spieldauer liegen bleibt, ist der aktuelle Stand ablesbar – also wo die Spieler sich in der Geschichte befinden, und wie weit sie noch von Sauron entfernt sind. Zusätzlich dazu gibt es für die Abschnitte in Moria, Helms Klamm, Kankras Lauer und natürlich Mordor je ein Spielbrett, das die Spieler schnellstmöglich abschließen müssen. Je länger sie dazu benötigen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Gegenseite ihnen näher kommt. Auf dem Spielplan sind mehrere Leisten, die absolviert werden müssen: Die sogenannte Hauptleiste, deren Abschluss auch gleichzeitig das Besiegen des Plans bedeutet und mehrere Nebenleisten, auf denen die Spieler notwendige Utensilien sammeln können.
Ein Spielzug im Überblick: Zunächst wird mittels eines verdeckt gezogenen Schicksalsplättchens ermittelt, ob der Spieler sich auf einer der Leisten bewegt, ein Ereignis eintritt oder die böse Seite sich auf die Spieler zubewegt. Im Anschluss kann der Spieler über Handkarten Figuren auf den Leisten auf dem aktuellen Plan weiterbewegen, Karten aufnehmen oder seine Spielfigur ein Feld von Sauron fortbewegen. Natürlich liegt das oberste Ziel darin, die Hauptleiste zu beenden, jedoch muss, um keinen Schaden am Ende der Runde zu erhalten, auch auf den anderen Leisten weitergemacht werden, um notwendige Plättchen (Ring, Herz, Sonne) einzusammeln. Die Anzahl der während des vorigen Spielplans gesammelten Ring-Plättchen bestimmt, wer für das nächste Abenteuer der Ringträger und somit Startspieler wird.
Fazit
Dieses Spiel ist für Fans der Trilogie auf jeden Fall ein Muss, auch, weil John Howe die Illustrationen geliefert hat. Es setzt den Geist der Bücher schön um. Die Spieler sind in der Rolle der kleinen Hobbits, die zwar Hilfe von mächtigen Verbündeten bekommen (in diesem Fall in Form von Karten), aber die sich dennoch einem fast übermächtigen Feind gegenübersehen.
Die Spieldauer ist recht schwierig zu beurteilen. Bis man sich mit den Regeln und Abläufen vertraut gemacht hat, brauchen unerfahrene Spieler sicher etwas länger. Wenn das jedoch der Fall ist, steht dem Spielspaß nichts mehr im Wege.
Zur Spieleranzahl möchte ich empfehlen, nicht mit weniger als vier Spielern zu spielen. Die Erfahrung zeigt, dass das Spiel an sich schwierig zu gewinnen ist, aber mit weniger als vier Spielern haben wir bisher nicht geschafft, auch nur annähernd genug Handkarten zu bekommen, um die Aufgaben zu erfüllen, ehe Sauron sein Ziel erreicht hatte.
[tds_note]Weitere Infos: Es gibt Erweiterungen („Die Feinde“, „Sauron“ und „Schlachtfelder“) zum Spiel, die das Grundspiel ergänzen und zum Teil auch miteinander kompatibel sind. 2011 wurde das Spiel mit leichten Regeländerungen neu aufgelegt. Autor: Reiner Knizia. Kosmos. Spieleranzahl: 2-5. Angegebene Altersgruppe: ab 12 Jahren. Angegebene Spielzeit: 60-90min.[/tds_note]
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