„Brennen muss Salem“ ist ein Horror-Roman von Stephen King aus dem Jahr 1975. In diesem wird alles über die Geschehnisse in der Kleinstadt Jerusalem’s Lot, kurz Salem’s Lot, erzählt. Geschichtenzeichnerin Celina hörte sich die deutsche vertonte Version mit Sprecher Jürgen Kluckert an.
Ben Mears verbrachte seine Kindheit in der Kleinstadt Salem’s Lot. 25 Jahre später kehrt er, als einigermaßen erfolgreicher Schriftsteller, erneut in die Stadt zurück. Hier geht vom Marsten-Haus, das über der Kleinstadt thront, ein schauriges Gefühl aus. Das ist kein Wunder, zumal der ehemalige Besitzer Hubert Marsten dort seine Frau ermordete und sich anschließend das Leben nahm. Ben glaubt, als Kind, bei einem Besuch dieses Hauses, den ehemaligen Hausherrn lebend an einem Strick hängend gesehen zu haben. Er möchte sich seinen Ängsten aus Kindertagen stellen und diese mit einem Buch über das gruselige Haus bewältigen.
Aber nicht nur Ben, sondern auch alle anderen Kleinstadtbewohner kommen zu Wort und erzählen ihre Geschichte – besonders Susan Norton, der Junge Mark Petrie, der Priester Callahan, der Englischlehrer Matthew „Matt“ Burke und der Arzt Jimmy Cody. Zudem ist brisant, dass das Marsten-Haus von Kurt Barlow und Richard Straker erneut bewohnt wird und es ab diesem Zeitpunkt zu ersten Opfern in Salem’s Lot kommt, wie einen Hund, der aufgespießt am Friedhofszaun hängt, ein Kind, das verschwindet und Menschen, die unter seltsamen Umständen sterben.
King bleibt King
Stephen King schafft es von Beginn an, die Zuhörenden zu fesseln. Zu Anfang des Romans kehrt man mit Ben zusammen in die Stadt zurück und kann diese mit ihm erkunden. Im Verlauf werden sozusagen viele kleine Kurzgeschichten geboten, in die man sich ebenfalls gelungen einfinden kann. Diese bieten sowohl detaillierte Darstellungen der Charaktere als auch der Umgebung. Die individuellen Kurzgeschichten haben jenen Sinn, dass dadurch alle Figuren beleuchtet und im späteren Verlauf zusammengefügt werden. Der ganze Plot des Romans wird langsam aufgebaut. Es kommen immer mehr Ereignisse dazu, was auch zu mehr Spannung beiträgt.
Kleinstadthorror
Es fallen ebenfalls vom Stil und teils den Thematiken her Parallelen zu Stephen Kings „Es“ auf, das 1986 erschien. Beispielsweise, dass alles in einer Kleinstadt spielt, wo jede*r jede*n kennt und es sofort auffällt, wenn ein*e ‚Neue*r‘ in die Stadt kommt. Und natürlich gibt es die Geheimnisse und die Gerüchte, die umgehen, von denen die Kleinstadt lebt. Weiterhin ist einer der Protagonisten ein Schriftsteller, worin sich King anscheinend gut einfinden kann.
Inspiration von einer Legende
Das Buch enthält viele Anspielungen auf Bram Stokers „Dracula“. Was auch damit im Zusammenhang steht, dass selbst die Protagonisten der Geschichte, die 1975 spielt, auf alte Erfahrungsberichte, Mythen und Legenden zurückgreifen müssen, um Informationen über Vampire zu sammeln und sich diesen zu stellen. Daher ist eine ihrer Quellen eben der Roman „Dracula“. Kings Werk kann somit als Hommage an den Horrorklassiker empfunden werden.
Großartig erzählt
Jürgen Kluckert hat eine etwas raue und dennoch angenehme Erzählerstimme. Jeder kennt ihn, denn er ist ebenso die Sprecherstimme von Benjamin Blümchen und Mr. Krebs aus „Spongebob Schwammkopf“. Kluckert, der mittlerweile 77 Jahre alt ist, hat vielen Filmen, Serien, Hörspielen seine Stimme geliehen. In der Rubrik Hörbücher gibt es nicht so viele Produktionen mit seiner Stimme. Zu den Horrorszenarien und den düsteren Ereignissen in „Brennen muss Salem“ passt seine etwas raue Stimme unglaublich gut, die er gekonnt einsetzt.
Das Hörbuch „Brennen muss Salem“ kann allen Erwachsenen wärmstens empfohlen werden. Wer mehr aus Salem’s Lot hören möchte, kann sich Kings Kurzgeschichtensammlung „Nachtschicht“ aus dem Jahre 1978, die ebenfalls von Jürgen Kluckert vertont wurde, zu Gemüte führen. Die darin enthaltene Kurzgeschichte „Briefe aus Jerusalem“, die im Jahre 1850 spielt, kann als frühe Einleitung von „Brennen muss Salem“ gesehen werden.
Brennen muss Salem. Stephen King. Sprecher: Jürgen Kluckert. Lübbe Audio. 4. Auflage 2012.
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