Eiskalt serviert

von | 22.04.2015 | Belletristik, Buchpranger

Jedes Jahr freue ich mich wie ein kleiner Junge, wenn erneut ein Buch erscheint, welches aus der Feder von Bernhard Hennen stammt. Diesmal geht es weiter mit „Drachenelfen – Die letzten Eiskrieger“. – Von Wörterschmied Diungo

Wie gewohnt kommt es in farblicher und gestalterischer Einfühlsamkeit daher wie die Vorgänger dieser Reihe. Seit den letzten Büchern ist ein wenig Zeit ins Land gegangen, sowohl auf den Seiten der Drachen wie auch bei ihren Gegenspielern, der Devanthar.

Nach der gescheiterten Machtdemonstration, die eigentlich den Krieg vorzeitig beenden sollte, sind die Devanthar gewarnt und wissen um die zerstörerische Kraft ihrer Konkurrenten. Strategisch gesehen liegen die Karten halb offen und so ist sich jedes Lager sicher, diesen Krieg nur beenden zu können, indem man den Gegner in einen Hinterhalt lockt und die Anführer der Opposition auf einmal auslöscht.

Und genau in diese Gedankenspiele und Attentat-Versuche werden unsere Protagonisten hineingeworfen. Die Devanthar haben sich unter einem einzigen zusammengefunden und besinnen sich auf ihre Stärke in der Gemeinschaft. Den gleichen Ansatz hegen auch die Drachen. Sie haben für die Zeit der Kriege alle Kinder Albenmarks aufgefordert, ihre Differenzen und Streitigkeiten beiseite zu legen und stattdessen zusammenzuhalten – ganz nach dem Motto: der Feindes Feind ist mein Freund. So stehen sich zwei Heere gegenüber, die verschiedener nicht sein könnten. Als Schauplatz fiel die Entscheidung auf den Eisebenen von Nangog, der dritten Welt, in der es gilt die Vorherschaft zu erringen.

Das Buch ist voll mit Geschichtssträngen einzelner wichtiger Charaktere, die sich fließend zu einer Hauptgeschichte vereinen. Daher möchte ich nicht im Detail auf die einzelnen eingehen und versuche ein großes Fazit aus allen Eindrücken zu vermitteln, welche das Buch bei mir hinterlassen hat: Ich habe noch nie, wenn denn nur selten, ein Buch gelesen, das in sich so komplex und so stimmig ist.

Angefangen bei der herausragenden Arbeit der Nele Schütz Design in München, die seit Jahren Bernhard Hennens Werke in Gewänder kleidet, die zur Geschichte und Stimmung passen. Es ist eine epische Schlacht, viele Nebenschauplätze, Freunde, Feinde, Bekannte, Verluste und Errungenschaften. So viele Charaktere habe ich selten in einem Buch erlebt, die dann auch noch so authentisch daherkamen. Mit jedem seiner Bücher raubt Herr Hennen mir erneut den Atem und dafür möchte ich ihm danken. Wo Bernhard Hennen drauf steht, kann man stets Hennen erwarten – Danke.

Drachenelfen 4: Die letzten Eiskrieger. Bernhard Hennen. Heyne. 2015.

 

Bücherstadt Magazin

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