Kürzlich hat Zeilenschwimmerin Ronja ihre Festplatte etwas aufgeräumt und dabei auch ein paar vergessene Texte wiedergefunden. Unter dem Titel „Filmabenteuer“ hat sie eine Weile lang ihre Gedanken zu allen Filmen aufgeschrieben, die sie in der Zeit geschaut hat. In dieser Episode teilt sie ihre Gedanken zu einigen Kinderfilmen.
Coraline (2009)
„Coraline“ zählt zu den Büchern von Neil Gaiman, die ich besonders schätze. Von der Verfilmung wusste ich bis dahin nichts, oder hatte es wieder vergessen. Ich stand dem Film aus keinem bestimmten Grund von Anfang an skeptisch gegenüber. Möglicherweise, weil die Stop-Motion-Figuren im Stile von Tim-Burton-Figuren angelegt waren, dieser jedoch nicht mitwirkte. Wie auch immer …
Der Film ist okay. Er setzt das Buch recht getreu um und hat für Kinder auf jeden Fall genauso wie die literarische Vorlage großes Gruselpotential. Allerdings fehlt dem Film die eigene Zauberkraft. Die Geschichte ist spannend, die filmische Umsetzung ist dagegen zwar zweifellos technisch korrekt und gut gemacht, aber nicht magisch.
Coraline. Regie & Drehbuch: Henry Selick. Synchronstimmen: Luisa Wietzorek, Bettina Weiß & Isabella Grothe. Universal. USA. 2009. FSK 6.
Minions (2015)
Vom Spin-Off der „Ich – Einfach unverbesserlich“-Reihe, dem „Minions“-Film, hatte ich bisher noch nichts Gutes gehört. Alle Berichte entsprachen dem, was man sich schon denken kann, wenn Sidekicks, die nicht verständlich sprechen können, ihren eigenen 90-Minuten-Film bekommen: Was in kurzen Sequenzen und Kurzfilmen funktioniert, lässt sich selten gekonnt so in die Länge ziehen, dass Spannung und Witz beibehalten werden können. Dass ich mir den Film dennoch angesehen habe, ist einem Moment der Langeweile zuzuschreiben. Mein Urteil lässt sich kurz fassen: siehe oben.
Minions. Regie: Pierre Coffin & Kyle Blalda. Drehbuch: Brian Lynch. Synchronstimmen: Carolin Kebekus, Oliver Rohrbeck & Sascha Rotermund. Universal. USA. 2015. FSK 0.
Asterix in Amerika (1994)
Von manchen Kindheits-Lieblingen sollte man später die Finger lassen. So erging es mir, als ich „Asterix in Amerika“ nach Jahren das erste Mal wieder gesehen hatte. Als Kind mochte ich Asterix-Filme unglaublich gern, gerade auch diesen. Während ich andere Teile der Reihe immer noch mag, beispielsweise „Asterix der Gallier“ oder „Asterix erobert Rom“, hat dieser deutlich an Reiz verloren. Es fehlt der Witz und auch die Spannung. Obelix auf Drogen ist überhaupt nicht mehr so amüsant wie als Kind und die Darstellung von Frauen und dem Indianerstamm erscheint nun auch fragwürdig. Sich bei einer oft auch parodistischen Comic-Reihe über die letzten beiden Punkte aufzuregen, ist wohl eher zweckfrei, sie helfen aber auch nicht gerade dabei, meine Neueinschätzung zu verbessern.
Asterix in Amerika. Regie: Gerhard Hahn. Drehbuch: Thomas Platt & Rhett Rooster. Synchronstimmen: Edi van Beek, Erkan Maria Moosleitner & Stefan Lust. UFA. 1994. FSK 0.
Sing (2016)
Natürlich ist es kein weltverändernder Film, aber er hat Herz, Witz und ist sehr schön animiert. Vor allem drückt er eine große Liebe zur Musik aus. Auch wenn die DVD, die ich mir ausgeliehen hatte, leider einen Kratzer hatte, der ausgerechnet die Proben im Theater unansehnlich (und unhörbar) gemacht hat, ist mein Eindruck der musikalischen Performances durchweg positiv. Da waren einige Gesangstalente zu hören. Ein unterhaltsamer Film für zwischendurch.
Sing. Regie & Drehbuch: Garth Jennings. Synchronstimmen: Patrick Baehr, Katharina Thalbach, Klaas Heufer-Umlauf & Olli Schulz. Universal. 2016. FSK 0.
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