Filme und Serien sortieren – Eine cineastische Odyssee

von | 26.03.2017 | Kreativlabor

Bücher zu sortieren ist eine Kunst für sich. Leseratten dürften mit der Problematik rund um das Buch und seinen Platz im Regal hinlänglich vertraut sein. Doch auch Filmliebhaber können beim Sortieren ihrer Sammlung an ihre ordnungstechnischen Grenzen geraten. Für Erzähldetektivin Annette gleicht der Versuch gar einer cineastischen Odyssee.

Ich liebe es, Dinge zu sortieren! Ja, wirklich! Sortieren entspannt und ich kann für einen Moment die Sorgen des Alltags vergessen. Das habe ich schon als Kind so gemacht. Damals habe ich alles sortiert: Bücher, Video- und Audiokassetten, Sammelfiguren, Diddl-Blätter, Pokémon-Karten… Das System der Wahl war das Alphabet, sortiert wurde zunächst nach Autorenname und innerhalb diesem nach Erscheinungsjahr. Dieses System habe ich bis heute beibehalten, auch wenn nach meinem letzten Umzug nur noch eines der ehemals drei Bücherregale steht und es entsprechend eng geworden ist. Doch eine wirkliche Leseratte findet auch im größten Chaos, was sie sucht, also: kein Problem!

Wesentlich komplizierter wird es mit Blick auf meine stetig wachsende Film- und Seriensammlung. Da gibt es nämlich einiges zu beachten: Ich besitze DVDs und BluRays, Boxsets, Sammler- und normale Editionen, manche Werke in mehrfacher Ausführung. Einfach alles nach Regisseur zu sortieren, funktioniert nicht: Einige Werke habe ich tatsächlich aufgrund ihres Regisseurs angeschafft. Andere jedoch wegen bestimmter Darsteller, weil sie für einen Oscar nominiert waren, von Freunden empfohlen wurden oder einfach als Klassiker oder „Muss man gesehen haben“ gelten. Wieder andere haben den Weg in meine Sammlung gefunden, weil sie zu einer Reihe gehören.

Da ein System reinzukriegen, ist nicht leicht. Nur eines ist klar: Nach Farben kann ich meine Sammlung nicht sortieren. Bisher habe ich das System nach jedem Umzug stetig weiter verfeinert und auch zwischendurch etwas dran gebastelt. Tatsächlich gibt es ganze Blogs, die sich nur mit der richtigen Sortierung der heimischen Filmsammlung beschäftigen – und ich gebe zu, dort mehr als nur ein paar Stunden verbracht zu haben. Einen kleinen Einblick in die sehr komplexe Thematik findet ihr zum Beispiel hier.

Aktuell ist mein System also folgendes: Zunächst gibt es eine grundsätzliche Trennung von Filmen, Serien und musikalischen Werken, vor allem aus platztechnischen Gründen. Musiker und Serien werden alphabetisch sortiert, mit Ausnahme von Spin-Offs, die zusammenstehen (damit Buffy und Angel nicht getrennt werden müssen!). Filme werden dann in die Oberkategorien „Regisseur“, „Hauptdarsteller“ oder „Genre“ eingeteilt, je nachdem, was der Hauptgrund für ihre Anschaffung gewesen ist. Die frühere Kategorie „Oscar-Filme“ fällt mittlerweile weg. Schwierig wird es, wenn sich die Kategorien überschneiden. Wird „Sherlock“ bei „Cumberbatch, Benedict“ oder unter den S-Serien eingeordnet? Kommt „Prestige“ zu „Nolan, Christopher“ oder „Bale, Christian“ – und steht er bei der „Dark Knight-Trilogie“ oder muss diese zu den Superheldenfilmen? Klingt kompliziert? Ist es auch…

Ihr seht: Cineasten haben es nicht leicht. Letztendlich gilt hier, wie auch bei Büchern, Comics und vermutlich allem, was so sortiert werden will: Hauptsache, was gesucht wird, lässt sich auch finden. Sehr viel Wert war auf jeden Fall die Anschaffung der BESTÅ-Serie. Durch ihre Größe und Kombinierbarkeit bietet sie auch den größten Sammlereditionen Platz – eine Fähigkeit, die nicht zu verachten ist. Dabei sind die Regale nett anzusehen und – aber das ist eine andere Geschichte – bieten Platz für meine CD- und Plattensammlung. Okay, genug Ikea-Werbung. Natürlich, und das sollte nicht verschwiegen werden, ist all die tolle Planung seit dem letzten Umzug hinfällig, da nur noch ein Billy-Regal für sämtliche Datenträger zur Verfügung steht. Ich brauche eine größere Wohnung!

Mehr über das „Rege Regalbodentreiben“ erfahrt ihr hier.

Illustration: Buchstaplerin Maike
Foto: Erzähldetektivin Annette

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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