Prö-ö-ö-t! Hicks! Pröööööööt! – Was sind das für komische Geräusche und warum riecht es hier so streng? Wenn ihr euch das auch fragt, dann folgt Bücherstädterin Kathrin. Sie hat in Kai Lüftners neues Kinderbuch „Furzipups und Hicksi Huhn“ reingeschnuppert …
Der Fachbegriff Flatulenz oder vereinfacht gesagt – Blähungen, sollte denjenigen unter euch etwas sagen, die Furzipups, den kleinen Knatterdrachen, bereits aus dem ersten Band kennen. Erster Band? Ja, ihr habt richtig gelesen, denn der kleine Drache kehrt zurück und diesmal ist er nicht allein. Er trifft auf ein Huhn. Es leidet unter Singultus. Was soll das nun wieder sein? Der Name verrät es. Es heißt schlicht und einfach Hicksi. Jetzt seid ihr auf die Kombination von Pups und Hicks gespannt? Und ob dieses Duett funktionieren kann? Dann seid ihr hier genau richtig.
Ein pupsender Drache und ein hicksendes Huhn?
Furzipups döst … ich meine, er hält Wache – auf einem Felsen. Plötzlich fällt ihm ein Huhn direkt vor die Drachenfüße. Doch dieses Huhn hat ein Problem: Es kann sich nicht mitteilen. Immer wenn es versucht, etwas zu sagen, kann es nur hicksen. Es leidet sehr unter dem Schluckauf (in Fachkreisen auch Singultus genannt). Furzipups beschließt, dem Huhn zu helfen, und versucht alles, um den Schluckauf loszuwerden. Doch egal, was die beiden auch probieren, weder Luft anhalten noch erschrecken zeigen ihre Wirkung. Selbst Furzipups‘ Drachenkollegen greifen ein und wollen das Huhn von seinen Hicksern befreien. Aber nichts scheint zu helfen. Wird Furzipups und Hicksi Huhn doch noch eine Lösung für das Problem einfallen? Das wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Wie sich Knatterdrache und Hühnchen damit arrangieren, müsst ihr selbst herausfinden.
Nur Hicks, kein Pups?
Das hört sich so an, als würde in diesem Buch nur gehickst und nicht gepupst. Keine Angst, der Pups kommt in diesem Buch nicht zu kurz – im wahrsten Sinne des Wortes. Ihr werdet überrascht sein, wie gut sich Hicksen und Pupsen ergänzen können. Natürlich kommt auch dieser Teil nicht ohne interaktiven Button aus. Diesmal ist es allerdings kein Pups-, sondern ein Hicksbutton, oder vielmehr eine Kombination aus beidem. Die Fans von Furzipups trötenden Untermalungen können sich also nicht nur über die geräuschvollen Flatulenzen freuen, sondern auch Hicksis Singultus ins Herz schließen.
Wie schon im ersten Teil, erzählt Kai Lüftner die Geschichte in humorvollen, kurzweiligen Versen, die zum Vorlesen und Mit-Reimen einladen. Wiebke Rauers unterstützt den Text wieder mit ihren wundervollen, zuckersüßen und farbenprächtigen Illustrationen. Die Bebilderung ist ganzseitig, sodass ihr sie in vollen Zügen genießen könnt. Durch sie ist es nahezu unmöglich, Furzipups und Hicksi nicht zu mögen. Hicksi und der Knatterdrache ergänzen sich optisch hervorragend.
Was ist besser? Hicks oder Pups?
Im direkten Vergleich zu Teil eins ist „Furzipups und Hicksi Huhn“ etwas schwächer. Die Reime wirken an einigen Stellen etwas holprig und auch wenn das Hicksgeräusch natürlich auch urkomisch ist, versprüht der Pupslaut durchaus mehr Charme (ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas einmal schreiben würde …).
Ein weiteres kleines Problemchen ist der Hicks-Button an sich. Auch er hat wieder fünf verschiedene Geräusche, die sich immer weiter steigern, beziehungsweise durch Pupslaute ergänzt werden. Jedoch ist der erste Hickslaut recht schwer abzupassen. Möchte man also den Hicksbutton unterstützend und passend zur Geschichte einsetzen, so wie es ja gedacht ist, kann es passieren, dass die Geräusche nicht mehr zum Text passen und der Button dadurch der Geschichte ein gutes Stück voraus ist. Bei Band eins war das kein Problem, da der Button dort nur Pupslaute bereithielt und keine Kombination, sodass die Laute immer zum Text passten.
An dieser Stelle sei aber auch gesagt, dass das Meckern auf hohem Niveau ist. Diese kleinen Kritikpunkte werden vor allem die kleinen Leser und Leserinnen nicht stören. „Furzipups und Hicksi Huhn“ bleibt trotzdem ein drachenmäßiger Spaß für Jung und Alt.
Außerdem vermittelt auch dieser Teil eine wichtige Botschaft. Denn es geht mal wieder um mehr, als Hicks und Pups vermuten lassen: Hervorgehoben wird, wie wichtig Freundschaft ist und dass schwere Phasen im Leben einfacher sind, wenn man gute Freunde an seiner Seite weiß.
In diesem Sinne, zückt den Button und dann: Prö-ö-ö-ö-t! Ich meine – Hicks – oder noch besser: beides!
Furzipups, und Hicksi Huhn. Kai Lüftner. Illustriert von Wiebke Rauers. Coppenrath. 2021.
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