Dämonen, Geister und Zombies. Bei diesen Stichworten konnte Zeilenschwimmerin Ronja nicht widerstehen: Natürlich musste sie „Hugo und die Dämonen der Nacht“ von Bertrand Santini lesen.
Am Abend vor seinem Geburtstag wird Hugo umgebracht. Nicht gerade erfreulich. Als er auf dem Friedhof neben dem Haus seiner Eltern umgeben von Geistern erwacht, denkt er zuerst, es sei ein weiterer Streich der Dorfbewohner, die seine Familie von dort vertreiben wollen. Doch spätestens als Hugos Mörder an ihm vorbeiläuft, ohne ihn zu sehen, begreift er, dass es wirklich um Leben und Tod geht.
„Hugo und die Dämonen der Nacht“ beginnt sehr charmant, doch mit Hugos Mord dreht sich der Roman plötzlich ins Skurrile und Makabre. Eine Wendung, die Schwung und Humor mit sich bringt. Mit Geistern und Zombies ist dies eindeutig eine dunklere Geschichte, die kurzweilig und spannend ist. Das Verhalten der Figuren, insbesondere der Geister, ist sehr abstrus, was sowohl als witzig wie auch als trottelig und nervig gesehen werden kann. Hier kommt es sehr stark auf das Empfinden der Lesenden an. Ähnlich verhält es sich auch mit der Auflösung des Romans. Es ist ein eher offenes Ende, bei dem ein paar Fragen unbeantwortet bleiben.
Die Handlung ist recht einfach gestrickt und entwickelt sich sehr schnell, oft zu schnell. Die interessante Welt und ihre eigentümlichen Figuren, die Bertrand Satini erdacht hat, kommen dabei leider etwas zu kurz. Auch wenn der Handlungszeitraum recht begrenzt ist, könnte die Geschichte noch ein paar Ausschmückungen und Erklärungen vertragen. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle die wunderbare Aufmachung des Buches. Der Einband ist mit dem scherenschnittartigen Bild und der Goldprägung ein kleines Schmuckstück.
Insgesamt ist „Hugo und die Dämonen der Nacht“ ein nettes Kinder-/Jugendbuch mit skurrilen Charakteren und einer tödlichen Verschwörung. Eine Vorliebe für makabre Geschichten und Geister sollte beim Lesen vorhanden sein.
Illustration: Buchstaplerin Maike
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Hugo und die Dämonen der Nacht. Bertrand Santini. Übersetzung: Edmund Jacoby. Jacoby & Stuart. 2017. BK-Altersempfehlung: 11 Jahre.
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