„Geschichte des Fräuleins von Sternheim“, geschrieben von Sophie von La Roche, wurde 1771 veröffentlicht und galt damit als der erste deutsche Frauenroman, der La Roche in Deutschland schließlich zur berühmtesten Schriftstellerin des 18. Jahrhunderts machte. – Von Zeichensetzerin Alexa
Die Autorin erzählt in einer klaren, deutlichen Sprache von der jungen Sophie, die versucht, sich ihrem Schicksal zu entziehen, indem sie zu dem Intriganten Lord Derby flüchtet. Seine Absichten nicht erkennend, bringt sie sich mit dieser Entscheidung selbst in Gefahr, kann am Ende aber doch noch gerettet werden. Sophie lernt aus ihren Fehlern und ihrem Leiden und beschließt, sich ihrem Schicksal zu stellen und eine Ehe einzugehen.
Der Roman gibt einen guten Einblick in die Epoche des „Sturm und Drang“ und stellt Grundsätze und Empfindsamkeit nebeneinander. Thematisiert werden dabei das Elend des armen Volkes und das dazu im Gegensatz stehende Hofleben. Erläutert werden außerdem die Stellung der Frau in der Gesellschaft, deren Bildung und Aufgaben. Dabei werden Gefühle und Gedanken so realitätsnah beschrieben, dass sie einen berühren und man mit der Protagonistin mitfühlt.
„Geschichte des Fräuleins von Sternheim“ diente als Vorbild für Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“, in dessen Roman viele Inhalte und Ansichten La Roches wiederzufinden sind. Aber wie Goethe schon sagte: „Man wird nun hoffentlich bald aufhören, von diesem Buch zu reden, und fortfahren, es zu lesen und zu lieben.“
Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Sophie von La Roche. Herausgeber: Günter Häntzschel. dtv. 2007. // Mehr über Sophie von La Roche: Renate Feyls „Die profanen Stunden des Glücks“.
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