Gerade für Kinder ist es eine große Herausforderung, in ein fremdes Land zu ziehen, dessen Sprache sie nicht kennen. Aber es sind wiederum die Kinder, die eine fremde Sprache schnell erlernen und sich am besten integrieren können. Das zeigt auch dieses Mutmachbuch.
Tsozo ist ein Junge, der zusammen mit seinen Eltern nach Deutschland kommt. Aber er versteht niemanden und ihn versteht auch keiner. Er vermisst seine Heimat und sehnt sich nach neuen Freundschaften. Nach dem Telefongespräch mit seiner Oma, die ihn ermuntert, fasst er neuen Mut und stellt sich der Situation. Er lernt neue Kinder kennen und nach und nach wird sein Deutsch immer besser. Zusammen mit seinen neuen Freunden erlebt er viele Abenteuer und rettet ihnen sogar das Leben…
Das Buch bietet in erster Linie eine interessante Darstellung des Spracherwerbs an. Tsozo lernt durch Beobachten, Zuhören und Nachahmen. Stetig vergrößert sich sein Wortschatz, den Lesern wird aber auch verdeutlicht, dass bereits wenige Wörter für eine gelungene Kommunikation ausreichen und zum Spielen braucht man sowieso keine verbale Sprache. Es ist bekannt, dass Kinder viel leichter und schneller neue Sprachen erlernen. Und je früher sie damit anfangen, desto besser. Sie sind auch viel offener im Umgang mit anderen, finden so leichter Freunde und können sich schneller integrieren. Da könnten sich die Erwachsenen durchaus ein Beispiel an ihnen nehmen.
Die Geschichte besteht aus vielen einfachen Sätzen und eignet sich auch durch die große Schrift gut für Leseanfänger. Im Text werden die neuen Wörter in Rot dargestellt und so hervorgehoben. Die kindgerechten, warmen und großen Bilder begleiten die Geschichte. Ein einfühlsames Buch, das kleine und große Leser für ein Sprachverständigungsproblem zugewanderter Kinder sensibilisieren kann.
Tsozo und die fremden Wörter. Frank Kauffmann. Orell Füssli-Verlag. 2015. Ab 5 Jahren.
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