Indiebookday 2021: Buchtipps

von | 20.03.2021 | Belletristik, Bilderbücher, Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga

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Am 20. März ist Indiebookday. Das haben Worteweberin Annika, Fabelforscher Christian und Geschichtenzeichnerin Celina als Anlass genommen, um empfehlenswerte Bücher aus unabhängigen Verlagen vorzustellen.

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Insel der verlorenen Erinnerung

Die Protagonistin, eine junge Schriftstellerin, lebt auf einer Insel, deren Name und Lage nicht genannt werden. Regelmäßig kommt es dazu, dass bestimmte Dinge von der Insel verschwinden – sie werden nicht gestohlen oder versteckt, sondern das gesamte Konzept hinter den Dingen hört schlagartig auf zu existieren und damit auch die Erinnerungen in den Köpfen der Inselbewohner. Darüber, dass auch wirklich alle vergessen, wacht die Erinnerungspolizei, die alle, die nicht vergessen können oder wollen, gnadenlos verfolgt. So auch den Lektor der Protagonistin, der aufgrund seiner genetischen Veranlagung nicht wie die meisten anderen vergessen kann.

Das Buch wirkt mit seiner ruhigen und atmosphärischen Sprache als eine Parabel auf vergangene Unrechtsstaaten wie Nazi-Deutschland oder das Stasi-Regime der DDR, aber auch auf die immer strikteren Überwachungsstaaten unserer Zeit. Das Thema ist zeitlos und stimmt nachdenklich – eine definitive Leseempfehlung. (fc)

Insel der verlorenen Erinnerung. Yoko Ogawa. Übersetzung: Sabine Mangold. Liebeskind. 2020.

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Hundert: Was du im Leben lernen wirst

Ein Leben besteht aus unendlich vielen Erfahrungen, oder? In „Hundert: Was du im Leben lernen wirst“ erzählt Autorin Heike Faller davon, was uns Jahr für Jahr im Leben passieren kann. Zum Beispiel: „5: Du erfährst, dass Jungen und Mädchen sich ineinander verlieben. Unglaublich!“ oder „81: Was, wenn dein Alter nicht in Jahren gezählt würde, sondern in Momenten, in denen du es genossen hast?“ In knappen Sätzen erhalten wir Denkanstöße über das Leben und vor allem das Altern. Das regt mal zum Schmunzeln an und lässt uns auch schlucken, denn natürlich gehören Tod und Verlust ebenfalls mit dazu. Die Buntstiftillustrationen von Valerio Vidali ergänzen den Text und fügen neue Aspekte hinzu. Und was Brombeermarmelade damit zu tun hat? Das müsst ihr schon selbst nachlesen! „Hundert“ ist ein tolles Buch zum Blättern und Verschenken – zur Geburt, zum Geburtstag oder einfach so! (wa)

Hundert: Was du im Leben lernen wirst. Text: Heike Faller. Illustration: Valerio Vidali. Kein & Aber. 2018

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Das platte Kaninchen

Ein Kaninchen liegt platt und tot auf der Straße. Ein Hund und eine Maus kommen des Weges und überlegen, wohin sie das Kaninchen nun bringen sollen. Der Hund hat eine Idee. Trotz des ernsthaften Themas schafft es Bárður Oskarsson, das Bilderbuch mit Humor im cartoonhaften Stil zu gestalten. (gc)

Das platte Kaninchen. Bárður Oskarsson. Aus dem Dänischen vom Übersetzungsteam. Jacoby & Stuart. 2013.

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Insekt

In einer Stadt, die von Rauch überzogen ist und man kaum die Hand vor Augen sehen kann, wächst Pascal auf. Nur mit Taschenlampen geht’s zur Schule, die Licht spenden. Draußen vor der Stadt soll es Insekten geben und frische Luft. Nach und nach wird den anderen Kindern bewusst, dass Pascal anders ist und das lassen sie ihn spüren. „Insekt“ ist ein in Schwarz-Weiß gehaltener Comic, der Licht- und Schattenseiten aufzeigt. (gc)

Insekt. Sascha Hommer. Reprodukt. 2. Auflage. 2008.

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Nussschale

Das Setting der Handlung ist so ungewöhnlich wie innovativ: Der Ich-Erzähler ist das ungeborene Kind des langweilig-spießigen Verlegers und Möchtegern-Dichters John und seiner untreuen Frau Trudy. Im mütterlichen Fruchtwasser schwebend wird das Kind Zeuge eines Mordkomplotts, das den Vater aus dem Weg räumen soll. Durch die Alkoholexzesse seiner Mutter befeuert, kommt der Fötus ins Philosophieren über seine Situation. Die Sprache des Babys ist dabei erstaunlich elaboriert und kultiviert. Die Erzählung ist geprägt von der eingeschränkten Wahrnehmung aus dem Bauch heraus, was der ansonsten eher einfach gestrickten Krimihandlung zusätzliche Würze verleiht. Auch die Umschlaggestaltung der Büchergilde-Ausgabe von Isabel Schubert zieht Blicke auf sich. (fc)

Nussschale. Ian McEwan. Übersetzung: Bernhard Robben. Büchergilde Gutenberg. 2017.

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[tds_note]Mehr Buchtipps: Comics zum Indiebookday (2020), Buchtipps zum Indiebookday (2019) // Mehr Informationen zum Indiebookday: www.indiebookday.de // Tauscht euch in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #indiebookday aus, postet eure Tipps oder schreibt sie uns hier in den Kommentaren![/tds_note]

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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