Stellt euch vor, ihr seid noch ein Kind. Es ist Muttertag und ihr habt eurer Mutter in der Schule ein kleines Geschenk gebastelt. Doch auf dem Weg nach Hause kommt ein Wind auf, es beginnt zu regnen und euer Geschenk zerbricht… Genau das passiert dem kleinen Marienkäfer, der genauso heißt wie der Buchtitel „Minchen“, geschrieben und illustriert von Quentin Gréban.
Vielleicht könnt ihr euch vorstellen wie traurig Minchen darüber ist. Ihre Augen füllen sich mit großen, bitteren Tränen, während sie dasitzt und vor sich das kaputte Geschenk betrachtet. Aber zum Glück gibt es Menschen bzw. in Minchens Fall eine Schnecke, die einen aufmuntern. „Warum weinst du?“, fragt die Schnecke und der Marienkäfer antwortet: „Mein selbst gebasteltes Geschenk für Mama ist kapuuuuuutt.“ Die Schnecke gibt ihm den Tipp, ein neues zu machen und der Marienkäfer ist so begeistert von der Idee, dass er sich auf die Suche nach einem neuen, geeigneten Geschenk macht.
Es soll aber nicht einfach nur irgendein Geschenk sein, sondern ein ganz besonderes, individuelles. Auf ihrer Suche begegnet Minchen verschiedenen Tieren und merkt, dass jedes ein passendes Geschenk gemacht hat: Zum Beispiel hat die Spinne ein Netz gesponnen und die Biene einen Honigtopf vorbereitet. Und irgendwann kommt auch Minchen auf eine Idee, aber auf welche, das müsst ihr schon selbst lesen…
„Minchen – Ein Geschenk für Mama“ ist ein schön gestaltetes Bilderbuch. Der Marienkäfer ist hier so süß gezeichnet, dass man ihn auf Anhieb sympathisch findet und Mitleid empfindet, als ihm das Missgeschick passiert. Auch wenn nirgendwo im Buch erwähnt wird, dass es sich um einen Muttertag handelt, geht man doch von Anfang an davon aus, da alle Kinder ein Geschenk für ihre Mütter basteln. Dabei muss das gar nicht der Fall sein. Denn schließlich kann jeder Tag ein Muttertag sein.
Minchen – Ein Geschenk für Mama, Quentin Gréban, Lulu Bonnet (Übersetzerin),
Orell Füssli, 2014
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