Kurz über … einen Film, den ich immer wieder schauen kann

von | 03.10.2022 | Filme, Filmtheater

Wir entdecken gerne neue Filme – aber es gibt auch diese Schätze, von denen wir einfach nicht genug bekommen können. Geschichtenbewahrerin Michaela, Geschichtenerzähler Adrian, Geschichtenzeichnerin Celina und Worteweberin Annika erzählen von ihren All-Time-Favourites.

Geschichtenbewahrerin Michaela: „Die 12 Geschworenen“ (1957)

Schwarz-Weiß-Filme werden immer weniger im Fernsehen gezeigt. Umso erfreuter war ich, als vor kurzem „Die 12 Geschworenen“ lief. Ein junger Puerto-Ricaner aus den New Yorker Slums wird angeklagt, seinen Vater ermordet zu haben. Die 12 Geschworenen ziehen sich zurück, der Fall scheint klar und man rechnet mit einer schnellen Entscheidung. Die muss einstimmig sein. Doch für den Geschworenen Nr. 8 ist der Fall nicht so klar. Er kann nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass der Angeklagte unschuldig ist, aber auch nicht, ob er schuldig ist. Zu schwammig sind für ihn die Indizien. Im Laufe der hitzigen Diskussionen zwischen den unterschiedlichen Männern stellt sich heraus, dass die Indizien ebenso falsch sind wie die Zeugenaussagen. Nach und nach stimmen immer mehr Geschworene für nicht schuldig.

Die Atmosphäre verdichtet sich im Laufe des Films. Die Luft wird zunehmend schwüler in der Enge des Geschworenenzimmers, die Diskussionen werden aggressiver. Um diese dichte Atmosphäre zu erzeugen, werden die Gesichter immer näher aufgenommen und das Licht wird stetig dunkler durch das aufziehende Gewitter.

Die 12 Geschworenen. Regie: Sidney Lumet. Drehbuch: Reginald Rose. Mit: Henry Fonda, Martin Balsam, John Fiedler u.a. USA. 1957. FSK 12.

Geschichtenzeichnerin Celina: „10 Dinge, die ich an dir hasse“ (1999)

Ich habe mehrere Filme, die ich immer wieder schauen könnte. Einer davon ist „10 Dinge, die ich an dir hasse“. So ein lustiger und ebenso liebenswerter Film, der mich bis heute immer wieder zum Lachen bringt.

Durch den Humor und die Charaktere sowie ihre Konstellation wird der Film nie langweilig. Der typische und hier vielfach überspitzt dargestellte US-amerikanische Highschool-Charakter des Films ist einmalig. Einzig natürlich merkt man, wie bei einer Vielzahl dieser Filme, dass einige Darsteller*innen zu alt wirken. Aber dieser Komödie tut dies keinen Abbruch, vor allem da ein 20-jähriger Heath Ledger mitspielt.

10 Dinge, die ich an dir hasse. Regie: Gil Junger. Drehbuch: Karen McCullah Lutz, Kirsten Smith. Mit: Heath Ledger, Julia Stiles, Joseph Gordon-Levitt u.a. USA. 1999. FSK 12.

Geschichtenerzähler Adrian: „Ghost in the shell“ (1995)

Den einen Film, den ich immer wieder gucken könnte, gibt es an sich nicht. Allein die Filme von Ghibli oder die „Herr der Ringe“-Trilogie sind immer wieder Highlights. Jedoch werde ich mich wohl hier für den „Ghost in the Shell“-Film von 1995 entscheiden. Allein die Bilder vereinen die dystopische Stimmung von „Blade Runner“ (sowohl dem von 1982 als auch von 2017) und der japanischen Anime-Kunst. Hinzu kommt, dass dieser Film sowohl mit einer packenden Action besticht, als auch die philosophische Frage nach dem Mensch-Sein passend durch Bildsprache und Dialogen in Szene setzt. Ein fantastischer All-Time-Favourite von mir.

Ghost in the shell. Regie: Mamoru Oshii. Drehbuch: Kazunori Ito, Masamune Shirow. Japan. 1995. FSK 16.

Worteweberin Annika: „Notting Hill“ (1999)

„Notting Hill“ ist für mich der Liebesfilm schlechthin: romantisch, lustig, hach … Der Buchhändler William Thacker (Hugh Grant) verliebt sich darin in die enorm erfolgreiche Schauspielerin Anna Scott (Julia Roberts). Doch kann das zusammenpassen? Natürlich!

Neben dem schrägsten Mitbewohner aller Zeiten und Hugh Grant mit Taucherbrille im Kino gibt es im Film auch eine einfach grandiose Kamerafahrt durch den Londoner Stadtteil Notting Hill zu sehen, die ein ganzes Jahr abbildet. Wenn sonst nichts geht, geht dieser Film eigentlich immer, schon allein wegen der tollen Besetzung und dem Soundtrack. Wieso werden nur heute keine Romantischen Komödien mehr gedreht, die es mit „Notting Hill“ aufnehmen können?

Notting Hill. Regie: Roger Michell. Drehbuch: Richard Curtis. Mit: Julia Roberts, Hugh Grant, Rhys Ifans u.a. Großbritannien & USA. 1999. FSK 6.

Bücherstadt Magazin

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