Kurz über … spannende Filme

von | 11.10.2022 | Filme, Filmtheater

Spionage, Auftragskiller und Serienmörder – Zeilenschwimmerin Ronja, Geschichtenzeichnerin Celina und Geschichtenbewahrerin Michaela stellen sich drei spannenden Filmen: „Brügge sehen … und sterben?“, „Taking Lives“ und „Die Unbestechlichen“.

Zeilenschwimmerin Ronja: „Brügge sehen … und sterben?“

Der Titel war mir ein Begriff. Ich hatte schon häufiger von diesem Film gehört und schließlich durch Zufall auch noch bei der Vorbereitung auf eine Hausarbeit darüber gelesen. Jetzt war es Zeit, den Film auch endlich mal anzusehen. Meine Erwartung war geprägt davon, dass der Titel meist in Verbindung mit Witzen fiel. Ein absurd-komischer Film also. Meine Erwartung lag um Meilen entfernt von der Realität.

Ray und Ken, zwei Auftragskiller, werden nach einem fatalen Fehler von ihrem Auftraggeber nach Brügge geschickt, um sich dort angeblich zu verstecken. Ken, der Ray erst ins Geschäft geholt hat, hat jedoch den Auftrag, Ray für seinen Fehler umzubringen.

Ausgehend von dieser Situation hätte „Brügge sehen … und sterben?“ sowohl eine Komödie als auch ein seichter Actionfilm sein können. Er ist jedoch nichts davon. Der Film ist voll von absurden Momenten, die zum einen komisch, zum anderen aber auch einfach nur schräg sind. Vor allem jedoch ist er düster, insbesondere gegen Ende sehr brutal und blutig und überraschend tiefgründig.

Eine Bemerkung am Rande: Zu der hochkarätigen und namhaften Besetzung zählen auch Ralph Fiennes und Brendan Gleeson. Als wäre es nicht schon verwirrend genug, Voldemort und Mad-Eye Moody zusammenarbeiten zu sehen, ist auch Fleur Delacour (Clémence Poésy) mit von der Partie.

Brügge sehen … und sterben? Regie & Drehbuch: Martin McDonagh. Mit Colin Farrell, Brendan Gleeson, Ralph Fiennes & Clémence Poésy. Tobis. Großbritannien, USA. 2008. FSK 16.

Geschichtenzeichnerin Celina: „Taking Lives – Für Dein Leben würde er töten“

„Taking Lives – Für Dein Leben würde er töten“ von 2004 ist ein Film, den ich in längeren Abständen nochmals geschaut habe. Es braucht einfach ein paar Jahre, bis man die Details vergessen hat. Denn der Plot Twist am Ende, den kennt man. Aber der Weg und die Aufdeckung, wer der Serienmörder ist, und die Indizien, die darauf hinweisen, sind beim zweiten und dritten Anschauen spannender. Auch konnte ich mich nicht mehr genau an den Anfang erinnern. Nach ein paar Minuten geht es schon zur Sache. Man sieht eine Rückblende ins Jahr 1983, wo der Täter sein erstes Opfer umbringt und danach dessen Identität annimmt.

Die Inszenierung des Films als auch die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller Angelina Jolie und Ethan Hawke kann sich sehen lassen. Hawke kann die Rolle des Psychopathen und Serienmörders abgekauft werden und Jolie als FBI-Agentin lleana Scott, eine Rolle, die keine schauspielerische Höchstleistung erfordert, kann durchaus eine bedachte und auch starke Frau herüberbringen.

Generell schafft es der Film, die Spannung zu halten. Ebenso ist die Idee bemerkenswert, die Michael Pyes Romanvorlage entspringt, dass der Täter immer wieder mordet, um neue Identitäten anzunehmen, und sich dabei denkt, dass er die Leben der Opfer nun ausfüllender und besser lebt als diese selbst.

Taking Lives – Für Dein Leben würde er töten. Regie: D. J. Caruso. Drehbuch: Jon Bokenkamp. Mit Angelina Jolie, Ethan Hawke & Kiefer Sutherland. Warner Bros. USA, Kanada. 2004. FSK 16.

Geschichtenbewahrerin Michaela: „Die Unbestechlichen“

1972 wurden im Watergate Gebäude in Washington Einbrecher gefasst, die versucht hatten, in den Büros der Demokratischen Partei Wanzen anzubringen. Dies war nicht das erste und einzige Vergehen, in das der amtierende Präsident Richard Nixon involviert war. 1974 trat er zurück. Einen wesentlichen Anteil an der Aufklärung hatten die Reporter der Washington Post Bob Woodward und Carl Bernstein.

In dem Film „Die Unbestechlichen“ wurde die sogenannte „Watergate Affäre“ 1976 mit Robert Redford und Dustin Hoffman in den Rollen der beiden Journalisten verfilmt. Ein spannender Politthriller, der ohne jegliche Action auskommt und trotzdem mit einer dichten und spannenden Handlung aufwartet. Nicht zuletzt der Leistungen von Robert Redford und Dustin Hoffman verdankt der Film zahlreiche Nominierungen und den Gewinn von vier Oscar. „Die Unbestechlichen“ ist ein Plädoyer für Pressefreiheit und investigativen Journalismus.

Die Unbestechlichen. Regie: Alan J. Pakula. Drehbuch: William Goldman. Mit Robert Redford, Dustin Hoffman & Jack Warden. Warner Bros. USA. 1976. FSK 12.

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