Die Erforschung menschlichen Verhaltens ist ein weites Feld. Es reicht von den Kulturwissenschaften bis zur Psychologie. In „Sadisten: Tödliche Liebe – Geschichten aus dem wahren Leben“ beschäftigt sich Lydia Benecke mit verschiedenen Ausprägungen sadistischen Verhaltens.
In Beneckes Analyse wird unter anderem der Fall um Evelyn Nesbit beschrieben. Diese war nacheinander mit drei Männern liiert, die alle eine mentale Störung besaßen. Einer war Narzisst. Der andere hatte eine Borderline-Persönlichkeitsstörung und der letzte wies Merkmale einer antisozialen Persönlichkeit auf. Neben dem Fall von Nesbit beschreibt Benecke auch Konstellationen beim BDSM. Sie klärt über das Verhalten, sowie kriminell-sexuelle Taten mit tödlichen Ausgängen bei diesen sexuellen Praktiken auf.
Benecke erklärt den Sadismus in all seiner Vielfalt und wieso dieser oft mit Sex verbunden ist. Sie geht hierbei häufig auf ihre vorherigen Werke ein und verweist auf diese. Der Fall von Evelyn Nesbit ist ihre Schlüsselkomponente, da Nesbit trotz ihrer schlechten Erfahrungen ihrem Prinzip „treu“ bleibt und immer wieder den gleichen Typ Mann wählt. Benecke erreicht mit ihrem Sachbuch eine gute Mischung aus Fachwissen und Unterhaltung, wobei der wissenschaftliche Teil nicht zu kurz kommt. Man sollte das Buch daher mit gewissen Grundkenntnissen genießen, da es trotz wahrer Begebenheiten nun mal ein Sachbuch ist und kein Roman.
Sadisten: Tödliche Liebe – Geschichten aus dem wahren Leben. Lydia Benecke. Lübbe. 2015.
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