Alles einsteigen, bitte! Worteweberin Annika hat ein Ticket ergattert und steigt mit dem Hund Mister Oscar in den Zug. Während sie (natürlich mit dem richtigen Sicherheitsabstand!) neben ihm sitzt, bringt er ihr englische Vokabeln bei – „Mister Oscar macht Ferien“ ist ein Buch zum Reisen und Lernen ab 4 Jahren.
Mister Oscar hat Urlaub. Weil er die freie Zeit bei all seinen Freunden verbringen möchte, kommt er ganz schön rum: Auf dem Programm stehen Camping im Wald, Baden im Meer, Skifahren, eine Bootstour und ein entspannter Cafébesuch. Und Mister Oscar nimmt uns nicht nur mit in die Ferien, nebenbei bringt er uns auch noch Englisch bei!
Vielfältiger Lesespaß
Die Handlungsorte in diesem Bilderbuch sind enorm abwechslungsreich. Und auch die Art des Erzählens ist abwechslungsreich: Drei unterschiedliche Seitentypen wechseln sich in „Mister Oscar macht Ferien“ ab. Auf Bilderbuchseiten finden sich erzählende Texte auf Deutsch. Die zugehörigen Bilder zeigen Situationen, in denen Mister Oscar im Gespräch mit Freunden ist. Kurze Sätze sind in beiden Sprachen in Sprechblasen zu lesen. Die Reiseetappen werden auf comicähnlichen Seiten mit Bildfolgen dargestellt. Schließlich gibt es Wimmelseiten, auf denen man besonders viele Gegenstände, Tiere und lustige Situationen entdecken kann. Hier sind verschiedene Objekte auf Deutsch und Englisch benannt, wie in einem Bildwörterbuch.
Gelungen ist auch, dass auf der letzten Seite des Bilderbuchs verschiedene Suchaufträge zu finden sind. So kann man „Mister Oscar macht Ferien“ noch expliziter als Wimmelbuch nutzen und es ergibt sich eine zweite, weniger auf das Englischlernen festgelegte Lesart.
Alltagsbegriffe lernen
Die englischen Sätze und Begriffe kommen durch das Thema Reise hauptsächlich aus dem Alltag: Unser Held packt zum Beispiel „underpants“ und „socks“ in seinen Koffer oder sagt „See you soon!“ und „It’s raining!“ Wir lernen im Café die Namen von Lebensmitteln kennen, aber auf der Skipiste und auf dem See finden Wissbegierige auch eher ungewöhnliche Begriffe wie „Hausboot“ oder „Skilift“.
Mister Oscar und seine Freunde sind übrigens vermenschlichte Tiere, wie man es zum Beispiel aus Axel Schefflers beliebter „Pip und Posy“-Reihe kennt. Unser Protagonist ist ein Hund, seine Freunde sind Hasen, Eichhörnchen, Schweine und viele mehr. Das sorgt bei uns zu Hause für besonders großen Spaß. Der Clou allerdings ist Mister Oscars ständiger Begleiter: Sein Haustier Chips, ironischerweise ein Goldfisch. Chips liest in seinem Glas Bücher, schlägt ein Zelt auf oder schlürft Cocktails und sorgt so für einige Lacher.
Monsieur Roscoe
Wenn ihr euch übrigens wie ich fragt, warum genau Mister Oscar mit seinen Freunden Englisch spricht: Im Original heißt er Monsieur Roscoe und spricht Französisch! Der in Großbritannien lebende Hund macht also ursprünglich Urlaub in Frankreich. Letztendlich spielt das aber beim (Vor-)Lesen keine Rolle.
Zusammengefasst: Man muss mit Mister Oscar nicht Englisch lernen, um auf seiner Reise großen Spaß zu haben. Aber man kann! Jim Field ist ein vielfältiges Bilderbuch gelungen, das dazu einlädt, es immer wieder zu lesen.
Mister Oscar. Jim Field. Übersetzung: Penguin Junior Verlag. Penguin Junior Verlag. 2021.
[tds_note]Ein Beitrag zur Wimmelbuchwoche. Hier findet ihr alle Beiträge.[/tds_note]
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