Mit „Alice“ im Wunderland der Kindheit

von | 31.05.2015 | Stadtgespräch

Viele von euch kennen die Geschichte von „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll (1865) bestimmt noch aus ihrer Kindheit. Im MOKS, dem Kinder- und Jugendtheater, werden Kinder ab neun Jahren jetzt auf ganz besondere Weise durch das Wunderland geführt: Das Spiel „Alice“ wird unter der Regie von Martin Thamm am Theater Bremen inszeniert. Worteweberin Annika ist für euch mit durchs Kaninchenloch geklettert und hat sich umgesehen.

Kurz zusammengefasst sieht die Geschichte von Alice so aus: Das kleine Mädchen fällt durch ein Kaninchenloch ins Wunderland, begegnet dort dem Märzhasen, dem Hutmacher, der Grinsekatze und vielen anderen Gestalten. Dadurch lernt sie eine Menge über das Leben, sich selbst und was es heißt, verrückt zu sein. Ich bin wahrscheinlich nicht die einzige, die als Kind schon davon geträumt hat, dass irgendwann auch mal bei mir ein weißes Kaninchen mit Taschenuhr vorbeikommt und mich mitnimmt.
Genau das macht das Ensemble des MOKS möglich, denn „Alice“ ist kein gewöhnliches Theaterstück! Die Kinder werden von den SchauspielerInnen (Klaas Bartsch, Meret Mundwiler, Walter Schmuck, Felix Reisel und Christoph Vetter) in Kleingruppen auf eine abenteuerliche Reise durchs Theater geführt. Dort dürfen sie selbst auf Erkundungstour gehen, Knöpfe drücken, der rauchenden Raupe (Felix Reisel) ein Gedicht aufsagen, sich im Spiegelgang selbst begegnen und bei der verrückten Teegesellschaft Waffeln essen.
Mit viel Spielfreude und einem großen Funken Zauberkraft, entfachen die SchauspielerInnen das Wunderland in den Köpfen der Kinder. Für manch einen erfordert die Abenteuerwanderung durchs Theater eine ordentliche Portion Mut. Doch am Ende sitzen alle glücklich mit verrückten Hüten und lustigen Geschichten im Schlepptau bei der großen Teeparty und berichten begeistert von ihren Erlebnissen im Wunderland.

Begeistert bin auch ich. Nachdem ich durch enge Tunnel geklettert, durch den Garten der sprechenden Blumen und den Tränenteich gejagt bin, eine Zeile über Quark gedichtet und einige Rätsel gelöst habe, wird mir klar: So viel Spaß hatte ich im Theater schon lange nicht mehr! Meine lang ersehnte Reise ins Wunderland ist endlich wahr geworden und für etwas mehr als eine Stunde konnte ich wieder ein Kind sein.
Manchmal braucht es dafür nur die richtige Geschichte. Ob das nun „Alice im Wunderland“, „Pippi Langstrumpf“ oder „Die fünf Freunde“ ist: Worte aus der Kindheit funktionieren auch heute noch wunderbar als Zeitmaschine. Wenn man dann noch im Kopf behält, was die Grinsekatze Alice mit auf den Weg gibt, kann eigentlich kaum noch etwas schief gehen: „Wir sind hier nämlich alle verrückt. Ich bin verrückt. Du bist verrückt.“

Nächste Termine:
Dienstag, 09. Juni 2015, 10:30 Uhr
Mittwoch, 10. Juni 2015, 10:30 Uhr
Donnerstag, 11. Juni 2015, 10:30 Uhr
Freitag, 12. Juni 2015, 10:30 Uhr

Fotos: Theater Bremen

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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