Nico Sternbaum im Interview

von | 06.06.2017 | #litkinder, Buchpranger, Im Interview, Specials, Stadtgespräch

Als Autor haben mich von klein auf unter anderem Astrid Lindgren und Erich Kästner fasziniert.

Kürzlich ist das Mitmachbuch „Schüttel den Apfelbaum“ im Bassermann-Verlag erschienen. Zeichensetzerin Alexa hat dem Autor und Illustrator Nico Sternbaum ein paar Fragen zu seinem Debüt, seiner Inspiration und Arbeitsweise gestellt.

BK: „Menschen sind die beste Inspiration“, heißt es auf deiner Website. Magst du erzählen, welche Situationen dich inspiriert haben?

NS: Für Kinderbücher vor allem Erlebnisse mit Freunden in Kindheitstagen. Wir haben beispielsweise versucht, aus Pappe ein Flugzeug zu bauen, oder uns Monster ausgedacht und an die Tapete gemalt – schöne Erinnerungen, die sich prima als Grundidee nutzen lassen.

BK: Gibt es Ausstellungen, Kunstwerke oder Künstler, die dich geprägt haben oder dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

NS: Als Autor haben mich von klein auf unter anderem Astrid Lindgren und Erich Kästner fasziniert. Beim Thema Illustration hatte ich eigentlich nie konkrete Vorbilder. Hier erfreue ich mich vor allem an der Vielfalt der Stile, die man beispielsweise immer wieder auf Buchmessen sieht.

BK: Es gibt Illustratoren und Autoren, die feste Arbeitszeiten haben. Sie stehen früh auf und machen pünktlich um 18 Uhr Feierabend. Wie ist das bei dir?

NS: Ich habe mal eine Weile bis spät in die Nacht- oder Morgenstunden gearbeitet. Man hat eine herrliche Ruhe und mir gefällt allgemein die Atmosphäre der nächtlichen Arbeit. Leider bringt das früher oder später den Biorhythmus durcheinander, daher habe ich mir seit einiger Zeit auch reguläre Arbeitszeiten angewöhnt – mit seltenen Ausnahmen.

BK: Du schreibst und illustrierst deine Bücher – fällt dir eine dieser Tätigkeiten leichter?

NS: Nein, das ist bei mir recht ausgewogen. So muss ich mich glücklicherweise auch um keine der beiden Tätigkeiten drücken beziehungsweise sie aufschieben, sondern kann direkt loslegen.

BK: Was ist zuerst da: Text oder Bild? Und wie beginnst du die Arbeit an einem neuen Buchprojekt?

NS: Ich beginne fast immer mit dem Text. Erst wenn dieser fertig formuliert ist, beginne ich mit den Illustrationen. Der Text gibt quasi den Rahmen vor, innerhalb welchem ich mir dann Gedanken über die Zeichnungen machen kann.

BK: Kürzlich ist dein erstes Mitmachbuch „Schüttel den Apfelbaum“ erschienen – was hat dich dazu bewegt, ein Mitmachbuch zu gestalten?

NS: Kinder haben einen starken – und das war bei mir nicht anders – Bewegungsdrang, was öfters dazu führt, dass Bücher so ein bisschen abschreckend wirken – und heute, neben Tablet-PC und TV, sogar schlimmstenfalls uncool. Da sind Mitmachbücher eine tolle Möglichkeit, Bewegung, scheinbare Interaktion und Buch zu verbinden und so einen frühen positiven Einstieg in die Welt der Literatur zu finden.

BK: Das Buch enthält viele kleine „Aufgaben“, welche die Kinder zur Interaktion animieren. Welche Kriterien waren bei der Wahl dieser Aufgaben ausschlaggebend?

NS: Möglichst abwechslungsreiche Mitmach-Aktionen zu finden, die sich gleichzeitig ansprechend mit Vorher-Nachher-Effekt illustrieren lassen – und nicht zuletzt musste dabei natürlich immer parallel bedacht werden, dass die Kinder durch die Aktionen das Buch nicht zerstören. Hier eine gute Balance zu finden, war die Schwierigkeit.

BK: Sind weitere Mitmachbücher geplant? Oder möchtest du dich in Zukunft anderen Buchprojekten widmen, zum Beispiel im Bereich Erwachsenenliteratur?

NS: Weitere Ideen für neue Mitmachbücher hätte ich, aber letztendlich entscheiden die Verkaufszahlen des aktuellen Buchs, ob der Verlag einen Nachfolger möchte. Derzeit arbeite ich an Kinderbüchern, die im Kreativbereich angesiedelt sind – und auch Erwachsenenliteratur fände ich spannend, da ich sehr gerne Romane lese. Aber das erfordert natürlich eine ganz andere Herangehensweise und liegt daher noch in weiter Ferne.

BK: Zum Abschluss unsere BK-Spezialfrage: Stell dir vor, du wärst ein Buch – welches wärst du?

NS: Entschuldige bitte die etwas langweilige Antwort von mir, aber es wäre natürlich Verrat an der eigenen Arbeit, wenn ich jetzt nicht sagen würde: „Schüttel den Apfelbaum“. 🙂

BK: Vielen Dank für das Interview!

NS: Gerne!

Ein Beitrag zum Projekt #litkinder. Hier findet ihr alle Beiträge.

Illustration: Buchstaplerin Maike

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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