Der Klimawandel – ein Problem, das jeden und jede betrifft und dem alle versuchen anders entgegenzuwirken. Doch bei den ganzen Tipps verliert man schnell den Überblick und weiß oft nicht, was man tun soll. Jennifer Sieglar schafft Klarheit und zeigt in ihrem Buch „Umweltliebe“, wie einfach es sein kann, der Erde etwas Gutes zu tun. – Von Bücherstädterin Tatjana
„Durch den Klimawandel gibt es immer häufiger starke Unwetter, die Temperaturen steigen beständig weiter an, durch die Erhöhung des Meeresspiegels drohen ganze Inselgruppen zu verschwinden, und in unseren Meeren wird laut neuesten Studien im Jahr 2050 mehr Plastik schwimmen als Fische.“ (S.8)
Nachdem die „logo“-Reporterin und TV-Moderatorin Jennifer Sieglar in Paris auf dem UN-Klimagipfel war, fragt sie sich, was sie selbst ändern kann, um umweltfreundlicher zu leben. Und so stellt sie ihr Leben ein Jahr lang komplett auf den Kopf. Unter dem Motto „zwölf Monate – zwölf Veränderungen“ startet sie ihre eigene Challenge. In jedem Monat stellt sie sich neuen Herausforderungen, um etwas Gutes für unseren Planeten zu tun.
Nach jedem Kapitel zieht sie ihr persönliches Fazit, führt Vorschläge für die Politik auf und gibt einfach umsetzbare Tipps, die alle in ihren Alltag einbauen können. Auch einige Rezepte sind zu finden, alle verwendeten Produkte sind hinten im Produktverzeichnis aufgeführt.
Ein paar Challenges
In ihrem ersten Monat startet sie mit dem Verzicht auf Plastik, das wohl das größte Problem auf unserer Erde ist. Wie lebt man nun ohne Plastik? Viele Ansätze, die Jennifer Sieglar beschreibt, sind gut im Haushalt umsetzbar: zum Beispiel alle Plastiktüten durch Stofftaschen und die Plastikdosen durch Dosen aus Glas zu ersetzen. Mineralwasser soll in Glasflaschen und Obst und Gemüse möglichst auf dem Wochenmarkt und nicht abgepackt beim Discounter gekauft werden. In Sachen Hygiene empfiehlt sie, am besten auf harte Seife umzusteigen und für die Herstellung von Zahnpasta gibt es ebenfalls ein super Rezept.
Sehr informativ fand ich die Challenge zu Mikroplastik, das sich heutzutage fast überall befindet. Wusstet ihr, dass der größte Verursacher Reifenabrieb von Autos, Lastern und Fahrrädern ist? Erschreckend ist zudem, dass sich Mikroplastik in unseren Kosmetika befindet: in Shampoo, Duschgel, Peeling und vielem mehr.
Palmöl ist ebenfalls ein wichtiges Thema, mit dem sich mehr Menschen beschäftigen sollten und das Jennifer Sieglar zum Glück ebenfalls anspricht. Vor zwei bis drei Jahren stand ich in einem Laden vor den Süßigkeiten-Regalen und suchte mit meinem Kind die Süßigkeiten ohne Palmöl. Alles, was wir fanden, war eine Packung Butterkekse und zwei Tafeln Schokolade. Wegen riesigen Plantagen für die Produktion von Palmfett/-öl werden unsere Regenwälder vernichtet und es steckt fast in jedem zweiten Lebensmittelprodukt.
Fazit
Da ich mich schon länger mit diesem Thema beschäftigt habe, war mir einiges schon bekannt. Doch ich fand es sehr informativ, wie Jennifer Sieglar nochmal ins Detail geht und viele verschiedene Lebensbereiche anspricht: von Reisen bis zur Weihnachtszeit. Mir gefällt, dass sie nicht zum Verzicht aufruft, sondern Alternativen bietet.
Das Buch von Jennifer Sieglar ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder lesenswert. Für mich ist es nicht nur eine Lebensgeschichte, sondern ein kleiner Ratgeber, der auch damit überzeugt, dass die Autorin nicht einfach alles schwarz-weiß sieht.
Wenn jede und jeder in kleinen Schritten im eigenen Haushalt anfängt, dann kann man etwas Großes für die Umwelt schaffen. Irgendwann werden wir unser Ziel erreichen, aus dem Plastikplaneten wieder einen grünen Planeten zu machen.
Umweltliebe. Jennifer Sieglar. Piper. 2019.
[tds_note]Ein Beitrag zum Special #BKUmwelt. Hier findet ihr alle Beiträge.
Illustration: Satzhüterin Pia[/tds_note]
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