Vom 31. Mai bis zum 04. Juni sind die Bremer Straßen voller Poesie und Literatur: Zum 19. Mal findet das internationale Literaturfestival „poetry on the road“ statt. Am Donnerstagabend, den 31. Mai, ging es mit der großen Poetry-Slam Gala los. Worteweberin Annika war mit dabei.
Der bekannte Bremer Poetry Slammer Bas Böttcher, der sich das Format der Poetry-Slam Gala für das Festival ausgedacht hat, war auch in diesem Jahr wieder Moderator der Veranstaltung. Und alle wollten mit dabei sein! Trotz der extremen Schwüle war der Bremer Wallsaal bis auf den letzten Platz besetzt. Mit von der Partie waren vier weitere Poetry SlammerInnen aus Deutschland, Österreich und England: Harry Baker, Yasmin Hafedh, Vanessa Kisuule und Volker Strübing. Jeder der Poeten hatte jeweils vor und nach der Pause Gelegenheit, einen oder mehrere Texte zu performen und so das im Programm angekündigte „Feuerwerk der Bühnenliteratur“ zu zünden.
Bei herrlicher, wenn auch im wahrsten Sinne des Wortes hitziger Stimmung, präsentierten die Poetinnen und Poeten ihre Texte über sehr unterschiedliche, aber zumeist politische Themen. Noch recht blass blieben da die Texte von Volker Strübing über den Kaffee in den Zügen der Deutschen Bahn und darüber, dass früher alles besser war. Bei diesem schon oft behandelten Thema bewies der Poet aber ein Gespür für Nuancen und erreichte durch eine überraschende Wendung einen etwas neuen Zugriff.
Die beiden weiblichen Poetry Slammerinnen machten ihre Positionen zur Rolle der Frau in der Gesellschaft und in der Literaturszene deutlich: dass sie es satt haben, gefragt zu werden, wie es denn sei, „als Frau auf der Bühne zu stehen“ und den Eindruck zu haben, dass Frauen in der Literatur nur „Frauenthemen“ behandeln dürften, während Männer über allgemeine „Menschenthemen“ sprechen könnten.
Die Wienerin Yasmin Hafedh präsentierte außerdem noch einen Text darüber, was es für sie bedeutet, gefragt zu werden, woher sie „eigentlich“ komme – ein großes Statement zu mehr Offenheit in unserer globalen Gesellschaft. Harry Baker, der zwei Semester lang in Hannover studiert hat, begeisterte das Publikum mit sprachspielerischen Texten – über die Liebe bei Dinosauriern, aber auch über die deutsche Sprache und „Falafellöffel“.
Bis Montag geht es noch weiter mit „poetry on the road“. Viele berühmte Poetinnen und Poeten aus der ganzen Welt wie Jan Wagner, Cees Nooteboom, Franz Hohler, Anja Kampmann und Liao Yiwu sind in dieser Zeit in Bremen zu sehen. Mehr zum Festival und zum Programm findest du hier: www.poetry-on-the-road.com
Foto: Worteweberin Annika
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