Rätselspaß auf Hoakes Island

von | 16.11.2018 | Buchpranger, Kinder- und Jugendbücher

Der Hoakes-Island-Vergnügungspark ist in Gefahr! Nur wenn wir schnell die Besitzurkunde finden, kann er gerettet werden – doch leider hat Henry Hoakes die Urkunde mit Rätseln versteckt, bevor er verschwand. Worteweberin Annika hat in „Wer rettet Henry Hoakes?“ von Helen und Ian Friel mitgesucht.

Kurz vor der Enthüllung einer neuen Attraktion ist Henry Hoakes (fast!) spurlos verschwunden. Die sprechenden Tiere, die im Vergnügungspark leben und arbeiten, sind nun auf sich alleine gestellt. Doch dann trifft ein Brief mit einer Enteignung ein und es bleibt nur wenig Zeit, dies zu verhindern. Zum Glück hat Henry ein Notizbuch mit verschlüsselten Hinweisen zurückgelassen. Dieses Notizbuch ist gleichzeitig das Buch „Wer rettet Henry Hoakes?“ und die Leserinnen und Leser sind diejenigen, die die Tiere um Hilfe bitten. Ob Henry Hoakes gefunden und sein Vergnügungspark gerettet werden kann?

Escaperoom zwischen zwei Buchdeckeln

Mit Hilfe einer Karte von Hoakes Island und unterschiedlicher Rätsel navigieren die Leserinnen und Leser durch das Buch. Bei den Rätseln handelt es sich um kleine Matheaufgaben oder Wortspiele, die auch Kinder ab der zweiten Klasse schon gut lösen können. Mehr Konzentration erfordern Aufgaben, bei denen mit Hilfsmitteln Morsezeichen übersetzt werden müssen. Dabei handelt es sich aber nur um zusätzliche kurze Texte, die nicht unbedingt für die Lösung der Aufgabe nötig sind.

Alles in allem erinnert das Rätselbuch an Escaperoom-Spiele, bei denen ebenfalls verschiedene kleine Aufgaben gelöst werden müssen. Wie diese Spiele sind auch die Rätsel in „Wer rettet Henry Hoakes?“ in eine unterhaltsame Geschichte eingebunden. Zwischen den Rätselseiten finden sich nämlich auch welche, auf denen Rita, eine Ameisenbärin, ihre Memoiren notiert hat. So erfährt man mehr über Henry, der sie als Kind aus einem Zirkus befreite und nach und nach weitere sprechende Tiere auflas. Die nahm der tierliebe Hoakes später in seinem Vergnügungspark auf.

„Und du dachtest, Schneckenpost wäre langsam!“

„Wer rettet Henry Hoakes?“ ist sehr liebevoll gestaltet. Die Seiten sind mehrfarbig und mit vielen Illustrationen und Unterlagen wie Postkarten, Briefen oder Zeitungsausschnitten versehen. Teilweise sind diese sogar richtig lustig wie ein Schildkrötentelegramm („Und du dachtest, Schneckenpost wäre langsam!“). Außerdem gibt es eine rote Lupe, mit der kleine versteckte Elemente sichtbar gemacht werden können. Kleines Manko: Das letzte, im Vorsatzpapier integrierte Rätsel wurde nicht ins Deutsche übersetzt. Für erwachsene Rätselfreunde sollte das kein Problem darstellen. Kinder ab acht, für die sich das Buch eignet, könnten allerdings Schwierigkeiten haben.

Wer rettet Henry Hoakes? Ein rätselhaftes Insel-Abenteuer. Helen Friel und Ian Friel. Aus dem Englischen von Birgit van der Avoort. Lawrence King Verlag. 2018.

 

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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