Reges Regalbodentreiben: Das Prinzip Tetris

von | 12.03.2017 | Kreativlabor

Alle, die viele Bücher besitzen, stehen irgendwann einmal vor der Frage: „Wie ordne ich diesen wilden Haufen?“ Bücher zu sortieren ist nicht immer ein leichtes Unterfangen, vor allem dann, wenn die Bücher mehr Platz brauchen als das Regal bietet. In der Redaktion des Bücherstadt Kuriers gibt es die verschiedensten Lösungsansätze und wir haben beschlossen, dir einen kleinen Einblick in unsere Regale zu geben. Willkommen zu unserer neuen Kolumne „Reges Regalbodentreiben“!

Als ich mit dem Lesen anfing, habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, dass Bücher Platz brauchen und wie ich sie ordne. Das kam erst viel später. Irgendwann musste ich feststellen, dass das Regal, in dem ich meine Bücher einfach wahllos unterstellte, voll war. Drei Fächer, angepasst an eine Dachschräge und tief genug für drei Reihen Bücher. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als zumindest ansatzweise nach Größe zu sortieren: die hohen nach links, die niedrigen nach rechts, dicke hinstellen, die flachen hinlegen und in Zwischenräume stopfen. Selbstredend hat es danach auch nicht mehr lange gedauert, bis meine Bücher sich in weitere Ecken des Zimmers und andere Räume ausbreiteten. Die Entscheidung, welche Bücher im Zimmer blieben und welche „auszogen“, war reine Gefühlssache.

Auch wenn ich mittlerweile weitere Regale zur Verfügung habe, ist das Platzproblem schon abzusehen. An meiner Vorgehensweise hat sich nichts geändert. Ein gelesenes Buch wird ins Regal gestellt, bis die Reihe voll ist und so weiter. Manchmal überkommt es mich und ich ordne ein wenig nach Genre und Autor, sodass möglichst Bücher nebeneinander stehen, die sich „vertragen“. Aber das hält nicht lange. Schon in ein paar Monaten muss ich wieder Literatetris spielen.

Wegen Überfüllung nicht geschlossen

Der einzige Ort, wo ich weitestgehend Ordnung nach Genre halten kann, ist mein Büchertisch, der den ungelesenen Büchern vorbehalten ist. Der Büchertisch ist drehbar und hat auf allen Seiten zwei Fächer. Eine beachtliche Anzahl ungelesener Bücher. Aber geordnet. Solange nicht gerade Überfüllung angesagt ist (was selbstverständlich nur selten vorkommt). Dann setzt sich auch hier mein übliches „Prinzip“ durch.
Natürlich könnte der Verkauf oder die Weitergabe von Büchern, die mir weniger gut gefallen haben, etwas Abhilfe schaffen. Für diesen Entwicklungsschritt bin ich allerdings noch nicht bereit. Bisher fällt es mir schwer, mich von Büchern zu trennen, selbst von den ungeliebten. Doch auch wenn ich diese Fähigkeit irgendwann erlangt habe, wird sich nichts daran ändern, dass ich viele Bücher besitze. Sollte ich irgendwann ausreichend Platz haben, würde ich nach Genre sortieren. Innerhalb der Genres sollten die Bücher eines Autors möglichst nebeneinander stehen, aber nicht nach dem Alphabet geordnet. Das ist zu viel Arbeit und kann die optimale Ausnutzung der Regale erschweren. Vor allem wenn ein Buch eine Sondergröße hat.

Geordnete Bücherregale bewundere ich und denke oft, dass das schon etwas hat. Allerdings besitze ich nicht die richtige Motivation dafür, es tatsächlich einmal anzugehen. Es besteht kein Zweifel daran, dass in meinen Regalen immer ein gewisses Maß an Chaos herrschen wird. Bis jetzt ist das allerdings kein Problem. In den meisten Fällen weiß ich immer, wo ich nach einem Buch suchen muss. Und eigentlich will ich auch nicht wirklich etwas daran ändern. Wild wuchernde Büchersammlungen finde ich sehr ästhetisch.

Ein kleiner Ausblick

In den folgenden Beiträgen der Kolumne wirst du mehr darüber erfahren, welche Vor- und Nachteile das Sortieren nach Farben mit sich bringt, wie dramatisch das alphabetische Sortieren nach Autorennamen sein kann, welche Rolle das Gewicht für die Statik eines Bücherregals hat, dass Genre-Sortierung auch Grauzonen hat, dass große Bücher und Trilogien einem oft einen Strich durch die Rechnung machen, dass Bücher nicht gleich Bücher sind und das Ordnen von Filmen seine ganz eigenen Probleme mit sich bringt.

Zeilenschwimmerin Ronja
Logo: Buchstaplerin Maike
Bücher-Tetris: Bücherstädterin Kathrin

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