Rote Schirme, Schmetterlinge und Blut

von | 11.11.2024 | Belletristik, Buchpranger

Düster, innovativ und spannend: „Red Umbrella Society – Der Kuss des Schmetterlings“ ist ein fesselnder Auftakt einer Urban-Fantasy-Dilogie von Caroline Brinkmann, findet Satzhüterin Pia. New York und ein rätselhafter Mord – das Opfer ist ausgerechnet ein Mitglied der mächtigen Elite-Gesellschaft namens Red Umbrella Society, und Skadi, die Protagonistin, wird in das ganze Geschehen stärker verwickelt als ihr lieb ist.

„Wenn dieser Auftrag schiefgeht, sind wir tot“ – ein erster Satz, der die Leser*innen direkt ins Geschehen holt. Skadi und ihr Bruder Remi sind mit ihrem Freund Mako im Begriff, einen gefährlichen Auftrag für einen zwielichtigen Auftraggeber auszuführen. Sie sind Diebe und haben im Grunde kaum eine Wahl, weil sie bei einem Untergrundboss Schulden haben. Prompt wird Skadi in den mysteriösen Mordfall verwickelt, gerät ins Visier des Ermittlers David Bell und darf sich fortan mit diversen gefährlichen Problemen herumschlagen. Was genau hat es mit der Red Umbrella Society auf sich? Warum haben sie rote Schirme als Markenzeichen? Und wer hat das Mitglied ermordet?

Humorvoll und spannend

Skadi ist eine loyale und schlagfertige Protagonistin, die die Sympathien der Leserschaft schnell für sich gewinnen kann. Auch die anderen Protagonistinnen und Protagonisten bringen Schwung in die Geschichte – ob Freunde oder Feinde, die meisten sind sehr interessant geschrieben. Die Story hat eher filigrane Fantasy-Elemente, besonders bei der ominösen Society, über die man nur so viel erfährt, dass man wirklich neugierig auf mehr wird. Es gibt jede Menge humorvolle Schlagabtäusche zwischen den Figuren, jedoch eine potentiell schwache Lovestory. Hier ist der Schritt von „wir hassen uns“ zu „wir lieben uns“ etwas schnell und daher schwer nachvollziehbar. Ob es diesen Part für die Geschichte braucht, wird sich vielleicht im zweiten Band noch herausstellen.

Origineller Plot

Die Geschichte ist abwechslungsreich und originell, die Erzählung temporeich und oft auch amüsant. Über kleinere Schwächen, wie einige Stellen mit etwas plattem oder auch zu aufdringliche-konstruiertem Humor, kann man gut hinwegsehen. Der Plot ist innovativ und birgt so einige Wendungen, die man nicht erwartet. Das hält die Spannung hoch und macht das Buch zusammen mit dem angenehmen und lockeren Schreibstil zu einem regelrechten Pageturner. Damit ist die Vorfreude auf den zweiten Band „Red Umbrella Society – Der Biss der Schlange“ definitiv groß.

Red Umbrella Society – Der Kuss des Schmetterlings. Caroline Brinkmann. Cbt. 2024.

Pia Zarsteck

Pia Zarsteck

Pias Liebe zur Literatur hat sie vor Jahren an die Uni Bremen geführt, wo sie bis zum Masterabschluss Germanistik studierte. Heute ist sie Vorsitzende im Bücherstadt e.V., Mama einer Vierjährigen und beruflich ganz woanders unterwegs - aber immer noch vernarrt in Bücher und Spiele. Ein Leben ohne die Bücherstadt kann sie sich nicht vorstellen.

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