Manche munkeln, Jörn Birkholz hätte seine eigenen Erfahrungen mit seinem Erstlingsroman verarbeitet. Ob das wohl stimmt? Erstlingsautor zu sein ist schwer – das weiß auch der Protagonist seines Romans Benedikt Buchholz. Darum klebt er stundenlang am Telefon, um bei jedem Buchhändler in Deutschland, der einen Telefonanschluss und einen Vermerk in den gelben Seiten besitzt, für seinen Roman „Derangiert“ zu werben.
Der Erfolg bleibt mäßig, doch schafft er es schließlich, und stellt sogar eine Lesereise auf die Beine. Die führt ihn und seinen Vorleser und Freund Viktor quer durch die deutsche Provinz, um die spärliche Zuhörerschaft von der Qualität des Romans zu überzeugen.
Der Buch-Deal bringt kein Ende der Arbeit – Jörn Birkholz präsentiert den Alltag eines verzweifelten Erstlingsautoren, der sich mit bemerkenswerter Sturheit und kreativen Taten ironischer Verzweiflung am Ende doch durchsetzt. Der Erfolg ist merkbar, wenngleich spärlich. „Schachbretttage“ ist nicht immer ganz korrekt im Ausdruck und schnell gelesen. Ideal für eine Reise quer durch die deutsche Provinz.
Wortklauberin Erika
Schachbretttage. Jörn Birkholz. Folio. 2014.
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