Cover © Diogenes„Während ich mich der Freundschaft der Jahreszeiten erfreue, bin ich überzeugt, dass das Leben mir nicht zur Last werden kann.“ – Henry David Thoreau
„Sonne, Regen, Wind und Schnee“ ist eine Sammlung von Gedichten und Prosastücken bekannter Autoren wie Goethe, Eichendorff, Fontane, Tucholsky, Roth, Walser, Busch, Morgenstern und Ringelnatz, nur um ein paar Beispiele zu nennen. Insgesamt sechzehn Autoren nehmen uns mit zu einem literarischen Spaziergang durch die Jahreszeiten und zeigen uns, wie unterschiedlich diese beschrieben werden können. Je nach Gemüt und Laune, Epoche und literarischem Stil entstanden romantische, dramatische, ironische oder verträumte Texte.
Diese Ausgabe ist so klein, dass sie in eine Handtasche passt. Literatur zum Mitnehmen, passend zu jedem Wetter und jeder Jahreszeit. Da freut man sich sogar schon mal, wenn der Bus zu spät kommt und man noch das ein oder andere Gedicht lesen kann. Erwähnenswert sind außerdem die schönen Illustrationen von Jean-Jacques Sempé, die einzelne, ausgewählte Texte unterstützen. Und damit ihr gleich auf den Geschmack kommen könnt, hier ein Gedicht von Theodor Fontane.
Alles still!
Alles still! Es tanzt den Reigen
Mondenstrahl in Wald und Flur,
Und darüber thront das Schweigen
Und der Winterhimmel nur.
Alles still! Vergeblich lauschet
Man der Krähe heisrem Schrei.
Keiner Fichte Wipfel rauschet,
Und kein Bächlein summt vorbei.
Alles still! Die Dorfeshütten
Sind wie Gräber anzusehn,
Die, von Schnee bedeckt, inmitten
Eines weiten Friedhofs stehn.
Alles still! Nichts hör ich klopfen
Als mein Herze durch die Nacht –
Heiße Tränen niedertropfen
Auf die kalte Winterpracht.
(Theodor Fontane)
Autoren: Verschiedene
Illustrator: Jean-Jacques Sempé
Verlag: Diogenes
Erscheinungsjahr: 2012
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