[tds_note]Das Filmtheater der Todesstadt hat zum diesjährigen Blind Date geladen. Es gab neben einem abartig gruseligen Buffet – das aufgrund des exzessiven Gebrauchs von Kunstblut leider niemand angerührt hat – einige unheimliche Filme zu entdecken. Macht euch bereit für gleich zwei mörderische Waldwanderrouten, einen Mörder mit vielen Gesichtern und ein todbringendes Video. Setzt euch, krallt die Fingernägel in die Stuhllehnen und stellt euch ein auf Spuk, Horror und jede Menge Wahnsinn![/tds_note]
„Ein Ring sie zu –“ knechten? Ja, auch, vor allem aber ist diese Art von Ring nichts, das an einen Finger passt und tödliche Wirkung hat. Wortklauberin Erika hat sich durch den Horrorklassiker „The Ring“ (2002) von Gore Verbinski gegruselt und fragt: Hat sich dieses Blind Date den Klassiker-Status verdient?
Nach dem Tod ihrer Nichte und drei weiterer Teenager sucht die Journalistin Rachel (Naomi Watts) nach der Wahrheit hinter diesen vier Todesfällen zu suchen. Alles beginnt mit einer Videokassette, auf der ein Fluch zu lasten scheint. Wer die Bilder angesehen hat, erhält einen Anruf – und der kommt immer. Dann bleiben der betreffenden Person sieben Tage, bevor sie stirbt.
Rachel schaut sich die Aufnahme an, wieder und wieder, um nach Hinweisen auf ihren Ursprung zu suchen. Was steckt hinter dem Videoband? Rachel recherchiert, achtet auf jedes Detail und wird fündig. Sie geht zu dem Ort, an dem ihre Nichte kurz vor ihrem Tod mit ihren drei ebenfalls verstorbenen Freunden eine Nacht verbracht hat. Sie zieht auch ihren Ex-Mann Noah in die Sache hinein, der Videos kritisch analysiert, und zeigt ihm das Videoband. Zunächst ungläubig, geht er auf sie ein. Überleben sie beide die Frist einer Woche?
Es beginnt beim Plot, der auf die japanische Romanvorlage von Koji Suzuki zurückgreift und sich vor allem dadurch auszeichnet, mit gängigen Storylines zu spielen. Man fragt sich als Zuschauer stetig: „Wird alles gut?“ Daneben glänzt der 2002 erschienene Film mit seiner Inszenierung. Die düstere Atmosphäre, die sich durch den gesamten Film zieht, ist geprägt von kalten Farben, Blautönen und wenig Musik. Die Verzweiflung der Protagonistin angesichts ihrer Situation – ihr Sohn Aidan hat das Band auch gesehen und sie bangt um sein Leben mehr als um ihr eigenes – ist fühlbar. Insgesamt geht „The Ring“ unter die Haut – und das ist es doch, was einen Horrorklassiker ausmacht.
Wortklauberin Erika befindet: Auch wenn ich kein Typ für Horrorfilme bin, konnte ich nicht länger aufschieben, mir diesen Klassiker anzusehen. Wenn auch das Date bei Tageslicht und mit einigen Katzenvideos, die auf den Film gefolgt sind, hat stattfinden müssen.
The Ring. Regie: Gore Verbinski. Drehbuch: Ehren Kruger. Schauspieler: Naomi Watts (Rachel), Martin Henderson (Noah), David Dorfman (Aidan). Dreamworks. 2002.
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