Elia Barceló schreibt in ihrem Roman „Töchter des Schweigens“ über sieben Freundinnen, die ein Geheimnis hüten. Margarita, Ana, Magdalena, Teresa, Carmen, Candela und Soledad sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen, haben viel Zeit miteinander verbracht, Pläne geschmiedet und einander vertraut. Sie waren unzertrennlich, bis etwas Unvergessliches auf der Klassenfahrt auf Mallorca geschah. Damals schworen sie sich, niemals mit jemandem darüber zu reden, das Geheimnis zu hüten, koste es, was es wolle.
Doch nach diesem Erlebnis trennten sich ihre Wege und es war, als stünde das Geheimnis zwischen ihnen, belastete nicht nur jede Einzelne, sondern auch deren Freundschaft. Als sie sich nach vielen Jahren wiedersehen, scheint es, als seien die Gefühle wieder erwacht, als wäre die Freundschaft nie zerbrochen worden. Bis eine von ihnen tot in ihrer Wohnung aufgefunden wird und die Vergangenheit sie alle wieder einholt…
In diesem Buch geht es um Freundschaften, um Beziehungen und Geheimnisse. Die Autorin versteht es, ihre Protagonisten so darzustellen, dass man mit ihnen fühlen und sie teilweise verstehen kann. Abwechselnd wird vom Jahr 1974 und 2007 erzählt, wobei auch die Erzähler-Perspektiven wechseln, um dem Leser die Gedanken und Gefühle des jeweiligen Protagonisten aufzuzeigen.
Nebenbei erfährt der Leser die geschichtlichen Hintergründe Spaniens um 1974. Während in diesem Jahr viele Erlebnisse der sieben Freundinnen beschrieben werden, passiert in der Gegenwart der Geschichte kaum etwas. Die Gespräche wiederholen sich teilweise, nehmen dem Buch die Spannung und werfen die Frage auf, wann denn alles aufgelöst wird. Am Ende siegt jedoch die Neugier über die Ungeduld und fesselt den Leser bis zur letzten Seite, bis dann – endlich – das Geheimnis aufgedeckt wird.
Zeichensetzerin Alexa
Töchter des Schweigens. Elia Barceló. Pendo. 2011.
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