Torsten Low

von | 29.10.2015 | Buchpranger, Im Interview, Stadtgespräch

Der Verlag ist für mich nicht nur eine Firma. In erster Linie ist es Familie – und unsere Autoren sind Teil dieser Familie.

Seit mittlerweile 10 Jahren gibt es den Verlag Torsten Low. Hier erscheinen nicht nur Bücher im Bereich Phantastik, sondern auch Steampunk und Horror. Doch wer steckt eigentlich hinter dem Namen Torsten Low? Zwischenzeilenverstecker Marco hat nachgefragt. Ein Interview über die Zusammenarbeit von Verlag und Autor und sehr viel Herzblut.

BK: Den Verlag Torsten Low gibt es nun schon seit 10 Jahren. Für einen Kleinstverlag eine beachtliche Leistung. Was ist der Grund für euren Erfolg?

TL: Ein wichtiger Punkt wird ganz sicher sein, dass wir uns Zeit mit dem Wachsen gelassen haben. Andere Verleger sind sehr euphorisch und mit einem riesigen Kredit gestartet – und mussten dann feststellen, dass das Geld alle war, bevor sie sich als Marke etabliert hatten. Wir waren auch euphorisch, aber gingen nie das Risiko ein, einen Kredit aufzunehmen, um unseren Verlag zu finanzieren. Bei uns mussten sich die Bücher aus sich selbst heraus finanzieren.
Andere Verleger merkten auch erst im laufenden Alltag, dass man nicht mal eben aus der Kalten parallel 4 Anthologieausschreibungen gleichzeitig betreut. Wir sind langsam reingewachsen. Im ersten Jahr ein Buch, im zweiten keines, im dritten eines, im vierten zwei, im fünften Jahr vier und immer weiter. Und wir haben schnell gelernt, dass man nicht alles alleine machen kann.
Nicht vergessen darf man die Veranstaltung. Da haben wir einfach Durchhaltewillen bewiesen. Gerade in den ersten Jahren waren die Veranstaltungen jetzt nicht so ertragreich für uns. Aber mittlerweile sind wir angekommen, sind ein Teil der Phantastik-Szene und aus dieser auch nicht mehr so einfach wegzudenken. Außerdem haben wir viele dadurch begeistert, dass wir einfach authentisch sind. Meine Frau, meine kleine Tochter und ich – wir sind nicht einfach eine Verlegerfamilie. Wir leben das.

BK: Was hat dich damals dazu bewogen einen Verlag zu gründen?

TL: Ach, das war eigentlich ein Versehen. Ich habe seit meinem 5. Lebensjahr geschrieben. Haufenweise Kurzgeschichten, haufenweise Romananfänge. Als mir 2002 mein damaliger, langjähriger Arbeitgeber mit einem Tritt in den A…llerwertesten zu verstehen gegeben hat, dass ich überflüssig bin und mein nächster Job ein 600-km-Pendeljob wurde, schrieb ich meinen ersten Roman. Nachdem ich dann den 1. Teil von „Dunkel über Daingistan“ fertiggeschrieben hatte, hörte ich mich um, redete mit anderen unveröffentlichten Autoren und las einen Pseudoratgeber für neue Autoren.
Das alles brachte mich zu der Annahme, dass ich eh keine Chance hätte. Ich schickte also das Manuskript nicht an einen Verlag. Und weil wir im Jahre 2000 das Buchbinden in einem Kurs gelernt haben, wollte ich 2 Exemplare produzieren – eines für mich, eines für eine gute Freundin. Bei meinen Recherchen zum Thema Veröffentlichen bin ich dann über die ISBN gestolpert. Für unter 100 Euro bekam man eine Nummer, die man auf sein Druckwerk draufpappen durfte und womit man sich die Berechtigung und Pflicht zur Abgabe der Bibliotheksexemplare erwarb. Für unter 100 Euro zum deutschen Kulturerbe zu gehören – das klang stark, das wollte ich. Gesagt, getan.
Dummerweise oder zum Glück kam dann die erste Bestellung rein. Zu einem in echt gar nicht existierenden Buch! Wir wollten natürlich alles richtig machen, es uns mit Gewerbeamt und Finanzamt nicht verscherzen. Wir fragten nach, bekamen erklärt, dass wir ein Gewerbe anmelden müssten und Schwupps, schon gab es den Verlag Torsten Low.

BK: Du betreibst den Verlag nicht hauptberuflich. Wann findest du die Zeit, dich darum zu kümmern?

TL: Bei mir fängt der Verlagstag abends um 20:30 an. Nachdem ich mit meiner Tochter Kuschelzeit hatte und die Kleine im Bett ist und nachdem ich mit meiner Frau Abendbrot gegessen habe, setze ich mich an den PC. Abhängig davon, was ansteht, arbeite ich dann 1 oder 2, häufiger auch 3 und 4 Stunden. Das jedoch konsequent jeden Wochentag, außer es kommt etwas wirklich, wirklich, wirklich Wichtiges dazwischen.

BK: Wie viele Autoren-Bewerbungen erhaltet ihr durchschnittlich im Monat oder Jahr?

TL: Das ist relativ wenig geworden, nachdem wir unsere Manuskriptannahme geschlossen haben. Es sind nur noch 30-40 im Jahr. Vorher waren es 150 im Jahr. Kritischer ist jedoch nicht die Masse der Bewerbungen, sondern die Masse der Bewerbungen, die einfach nicht vernünftig vorbereitet und durchdacht sind. Wir haben nun einmal einen Verlag, der sich mit Phantastik beschäftigt. Ausschließlich mit Phantastik. Mit nichts anderem als Phantastik.
Wenn jedoch die Hälfte der Einsendungen (und mehr) einfach alles ist, nur nicht Phantastik, dann erzeugt das für den Verlag einen Mehraufwand, der einfach nicht sein muss. Und für die Autoren, die sich nicht vernünftig vorbereiten, erzeugt die daraus resultierende Ablehnungsemail Frust, der eigentlich nicht sein muss.

BK: Liest du alle eingehenden Bewerbungen persönlich?

TL: Jein. Bei unseren Anthologie-Ausschreibungen gehen zwischen 100 und 500 Einsendungen ein – das ist eine immense Menge Lesestoff. Da verlasse ich mich mittlerweile auf meine Herausgeber. Sie lesen alles, stellen eine Vorauswahl von 20-30 Geschichten zusammen und geben Nachrückergeschichten mit, aus denen ich auswählen kann, wenn mir in der Vorauswahl etwas absolut nicht zusagt. Das nimmt mir eine wirklich große Menge Arbeit ab.
Bei den Manuskripteinsendungen ist es ein wenig anders. Ich habe da drei Testleser, die ein breites Spektrum an Lesern abdecken. Junge und alte Leser, Vielleser und Wenigleser, unterschiedliche Bildungsstände. Diese Testleser geben mir unabhängig eine Grobeinschätzung. Wenn dreimal Daumen rauf – dann lege ich es auf meinen Stapel obendrauf. Wenn alle Daumen runter – dann geht die Ablehnung auch mal raus, ohne dass ich auch nur einen Satz lese. Und wenn die Meinung gespalten ist, dann lese ich es auch – wenn ich dazu komme. Was bei unserer Auslastung auch schon mal ein Jahr dauern kann.

Das mit dem Jahr klingt jetzt vielleicht heftig – aber wenn man den Hintergrund betrachtet, ist es auch wieder verständlich. Wir machen 6-10 Bücher im Jahr. Die Hälfte davon sind Anthologien. Bleiben also nur 3-5 Programmplätze übrig, in denen man mit einem Roman landen kann.
Wir haben mittlerweile Stammautoren. Für Mara Laue ist jedes Jahr ein Romanslot eingeplant. Vincent Voss hat auch alle 1-2 Jahre einen Roman bei uns. Bei dem Arkland-Zyklus wollen wir alle 18 Monate nachlegen. Dazu kommen Autoren mit Optionen wie beispielsweise Mark Staats mit seinem Afaga-Zyklus oder Fabienne Siegmund. Die schon mal was bei uns unterbekommen haben und bei denen ich auf Nachschub warte, auch wenn noch nicht sicher ist, wann dieser kommen wird. Und es gibt meine Kurzgeschichtenautoren oder Autoren aus dem Fandom, die direkt auf uns zukommen – und die dann natürlich den Bonus haben, dass ich schon mit ihnen zusammengearbeitet habe und weiß, wie sie beispielsweise auf Lektoratsänderungen eingehen oder wie sie beispielsweise mit Terminen umgehen.
Alles in allem bleibt am Ende im Jahr mal nur 1 Romanplatz und mal gar keiner übrig. Angesichts dessen haben wir auch unsere offizielle Manuskriptannahme geschlossen und decken unseren Bedarf derzeit über andere Kanäle.

BK: Was ist, deiner Meinung nach, das Wichtigste an einer Autoren-Bewerbung?

TL: Das Wichtigste ist, dass man es genauso ernst nimmt wie eine Bewerbung für einen ganz normalen Job. Denn nichts anderes ist es – eine Bewerbung für einen Job. Wenn das Anschreiben vor Fehlern hagelt und ein dicker Kaffeering auf dem Exposé prangt, dann ist das genauso kontraproduktiv, wie wenn jemand das Manuskript direkt nach dem ersten runtertippen losschickt, ohne es zu überarbeiten und eine Rechtschreibkorrektur zu machen.
Dann wäre es natürlich von Vorteil, wenn man ein ansprechendes Exposé und eine knackige Leseprobe vorbereitet hat. Und wenn man nicht gleich reinschreibt, dass das Buch unbedingt mit 47 farbigen Illustrationen versehen werden müsste, die man gerne von der Tochter der Schwippschwägerin anfertigen lassen möchte. Genauso wie man nicht unbedingt verlauten lassen sollte, dass man eh kein Lektorat braucht, weil man ja ein großartiger Künstler ist und jeder Schreibfehler Bestandteil des Gesamtkunstwerkes sei. Im Prinzip ist es ganz einfach – es muss der Gesamteindruck passen. Wie bei einer Bewerbung für einen ganz normalen Job.

BK: Gab es innerhalb der 10 vergangenen Jahre auch absolute Grenzfälle, was Bewerbungen, Manuskripte und Autoren angeht?

TL: Natürlich – es gab immer mal wieder Fälle, wo ich erstmal geschaut habe, ob irgendwer eine Kamera in meinem Büro versteckt hat. Da war beispielsweise der Fall einer Autorin, die mir ein Paket mit einem nur noch antiquarisch erhältlichen historischen Roman schickte. Sie war mit dem Ende dieses Romans nicht zufrieden und hat kurzerhand eine Fortsetzung geschrieben, die sie mir anbot. Diese Autorin meinte, damit ich ihren Roman verstehe, müsse ich den antiquarischen Roman vorab lesen, denn ihrer baut komplett darauf auf. Mal ganz davon abgesehen, dass wir keine historischen Romane veröffentlichen…
Mal ganz davon abgesehen, dass wir kein Buch veröffentlichen, bei den wir auf den Titel schreiben müssten: „Bitte kaufen Sie sich vorher den antiquarischen Roman Sowieso, denn ohne diesen Roman werden Sie mit unseren Buch keine Freude haben!“ Aber die Autorin des Originales hat die Rechte an den Figuren ihres Romans – und diese Figuren dürfen nicht einfach in einem nicht autorisierten Nachfolger verwendet werden.

Dann erhielt ich im Februar 2012 ein Manuskriptangebot, wo ich gleich im Anschreiben hingewiesen wurde, dass der Roman gefälligst innerhalb des nächsten Jahres zu erscheinen habe – schließlich geht es um die Maya-Prophezeiung. Ich habe ihm dann prophezeit, dass es bei diesem Zeitplan in unserem Verlag nicht klappen wird. Und jetzt im Rückblick betrachtet hatte ich mit meiner Prophezeiung recht.
Richtig „nett“ ist es, wenn ein Autor nach einer sachlichen Ablehnung anfängt, die Verlage und Lektoren im Allgemeinen und mich im Besonderen zu beschimpfen, weil wir allesamt Verbrecher, Betonköpfe, Idioten, Kulturverhinderer, Kulturfaschisten, kapitalistisches Kroppzeug, Gesindel ohne Anspruch, hirnloses Gesockse oder ähnliches wären. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich mittlerweile eine Absage nicht mehr begründe. Je weniger Angriffsfläche es gibt, desto weniger muss ich mit solchen Verbalattacken leben.
Es gibt Kollegen, die sagen: „Verlegen könnte so schön sein – wenn nur die Autoren nicht wären.“ An manchen Tagen stimme ich ihnen zu. Zum Glück sind die meisten Tage aber anders.

BK: Wie wichtig ist dir der persönliche Kontakt zu euren Autoren?

TL: Der ist mir wirklich immens wichtig. Auch wenn es manche Leute, die mich ausschließlich übers Internet kennen und mich als „Mr. Gravity“ (der Typ, der Jungautoren auf den harten Boden der Tatsachen zurückholt) kennen, es sich vielleicht nicht vorstellen können.
Aber es ist mir wahnsinnig wichtig, einen guten Kontakt zu meinen Autoren zu halten. Ich liebe es, wenn wir nach einer Convention mal mit 2 oder 3 Autoren oder manchmal sogar mit 1-2 Dutzend Autoren in ein Restaurant einfallen und einen „Verlagstisch“ aufmachen. Ich liebe es, wenn an diesem Tisch Menschen miteinander reden, die sich vorher nie gesehen haben und die nur eines eint: dass sie mit einer Geschichte in meinem Verlag veröffentlicht wurden. Ich liebe die Herausgebertreffen mit meinen Führungskräften, meinen Herausgebern. Und es ist mir ein besonderes Bedürfnis, an diesen Treffen für meine Autoren da zu sein, mit ihnen über unsere gemeinsame Zukunft zu sprechen und für sie zu kochen. Ich liebe es, wenn Autoren auf einer Messe oder einer Con an unseren Stand kommen, uns umarmen, hinter unseren Tisch kommen und einen Plausch beginnen. Ich freue mich, wenn es abends gegen 21 Uhr klingelt und ein Autor telefoniert dann eine oder auch mal 2 Stunden mit uns – und in dieser Zeit kommt dann auch alles aufs Tablett, was den Autor gerade bewegt, sei es Bedenken wegen eines anstehenden neuen Projekts oder auch wegen privater Probleme.
Meine Autoren wissen, dass ich immer (naja, zumindest meistens) ein offenes Ohr für sie habe. Sie wissen auch, dass ich immer ein Gläschen Sherry oder Port für sie habe. Und gerade meine Herausgeber wissen auch, dass sie sich ausprobieren können. Dass sie auch Dinge versuchen können, die sie sich woanders nicht trauen würden. Aber bei mir versuchen sie es, weil sie wissen, dass ich hinter ihnen stehe und ihnen im Falle des Falles unter die Arme greife. Genauso wie unsere Autoren wissen, dass sie bei uns ihre ersten Lesungserfahrungen sammeln können – unterstützt und begleitet von Autoren und Vorlesern, für die Lesungen mittlerweile keine Seltenheit sind.
Meine Frau und ich – wir sind keine Überchefs. Wir sind einfach nur zwei Menschen, die die Chance haben, mit anderen großartigen Menschen eine schöne Zeit zu verbringen und dabei auch noch was tolles Kreatives auf die Beine zu stellen. Der Verlag ist für mich nicht nur eine Firma. In erster Linie ist es Familie – und unsere Autoren sind Teil dieser Familie.

BK: Euer Verlag ist bekannt dafür, auf unzähligen Veranstaltungen unterwegs zu sein. Ist das nicht unheimlich kräftezehrend?

TL: Überhaupt nicht. Das zählt eigentlich genau mit zu der Frage mit dem Verhältnis zu unseren Autoren. Es ist einfach unwahrscheinlich motivierend und energiebringend, auf solche Veranstaltungen zu gehen. Bis zum Ende der Veranstaltung über tolle Bücher zu reden und ebendiese dann auch zu verkaufen und nach der Veranstaltung dann mit großartigen Menschen über neue Projekte und eine wunderbare Zukunft zu sprechen. Das ist es, was diese Veranstaltungen so einzigartig macht.
Wir sind im Jahr auf gut 30 bis 35 Veranstaltungen. Unsere Saison startet am letzten Februarwochenende und geht bis zum letzten Novemberwochenende. Für Dezember und Januar habe ich mir von meiner Frau Veranstaltungsfreiheit ausbedungen. In der Vorweihnachtszeit fehlt es uns auch nicht. Ab Mitte Januar scharren wir drei schon mit den Hufen. Meine Tochter (5) löchert mich dann täglich, wann wir endlich wieder auf Buchmesse fahren und wann wir unsere Autoren wiedertreffen. Und wenn wir am letzten Februarwochenende das Auto besteigen, ist es fast so, als wären wir aus einem Dornröschenschlaf erwacht. Wir brauchen die Veranstaltungen. Sie gehören einfach zu unserem Leben dazu.

BK: Phantastik ist ein weitgesteckter Begriff und ihr deckt eine ganze Menge verschiedener Genres ab. Ist abzusehen, wohin der nächste Trend thematisch tendieren wird?

TL: Einen Trend zu erkennen, bevor er überhaupt zum Trend wird, ist wahnsinnig schwer. Auf solche Spekulationen lass ich mich auch nicht ein. Es hat seine Vorteile, wenn man einen Kleinverlag hat – ein Projekt hat sich schneller amortisiert und man muss nicht auf Gedeih und Verderben bei jedem Trend mitmachen. Ich mache die Bücher, die ich auch selber gerne lesen möchte – und schere mich dabei nicht um aktuelle Trends. Bisher habe ich mit dieser Einstellung als Verlag ganz gut überlebt.

BK: Im Verlag Torsten Low sind bereits über 15 Anthologien erschienen. Ist das so eine Art zweites Standbein?

TL: Man könnte es fast sagen. Auch wenn sich das mit den Anthologien anders entwickelt hat, wie ursprünglich gedacht: Als ich 2008 die erste Anthologie auf den Markt brachte, habe ich tatsächlich angenommen, dass ich die Erstauflage alleine wegen der Menge der Autoren losbekäme. Weit gefehlt.
Ich lernte schnell, dass nur wenige Autoren die Anthologien, in denen sie vertreten sind, auch aktiv vermarkten. Also wusste ich: Wollte ich mit den Anthologien nicht untergehen, musste ICH aktiv werden in der Vermarktung. Und Vermarktung heißt: Lesungen. Ich gehöre zu den seltenen Verlagen, die tatsächlich auf Messen und Veranstaltungen aus Anthologien lesen lassen. Und ich gehöre zu den seltenen Verlegern, die die Lesungen durchaus auch selbst halten. Und genau das funktionierte dann auch. Wenn viele Kleinverlage stolz sind, sobald ihre Anthologie sich 100 mal verkauft hat, ist es für uns mittlerweile normal, dass alle Anthos in die Nachauflage gehen. Ja, unsere Anthologien machen mittlerweile eine recht dicke Säule unseres Unternehmens aus.

BK: Seit 6 Jahren in Folge wurdet ihr für den Deutschen Phantastik Preis nominiert und eure Beiträge konnten sich immer platzieren. Gibt es dafür ein Geheimrezept?

TL: Kleine Korrektur: mittlerweile seit 7 Jahren in Folge. Während unserer Lesereise durch Deutschlands Norden haben wir erfahren, dass wir 2 Doppelnominierungen erhalten haben. Zum einen für die „Dampfmaschinen und rauchende Colts“ und die „Dunklen Stunden“ – beide in der Kategorie „Beste Anthologie“ und zum anderen für „Sea“ und „Der letzte Gast“ – beide in der Kategorie „Beste Kurzgeschichte“. Wir sind wahnsinnig gespannt, wie dieses Jahr für uns ausgeht.
Das Geheimrezept ist ganz einfach: Mache das, was du am besten kannst. Hole dir, wo immer du Hilfe brauchst, die besten Leute, die du bekommen kannst, um das Projekt durchzuziehen. Sei mit ganzem Herzen dabei. Brenne für dieses Projekt. Lass die Menschen, mit denen du zusammenarbeitest, spüren, dass sie mit dir an einem Herzensprojekt arbeiten – und sie werden auch ihr Herz an dieses Projekt verlieren.
Mit den richtigen Herausgebern, den richtigen Coverzeichnern, den richtigen Illustratoren, den richtigen Autoren und den richtigen Lektoren kann nur ein Buch herauskommen, welches die Leser begeistert. Und unsere Leser wissen, dass sie bei uns ungewöhnliche Anthologien mit den besonderen Extras bekommen. Ob es Download-Codes für Songs sind oder Illustrationen zu jeder Geschichte, ob es Comics sind oder einen roten Faden, der die einzelnen Kurzgeschichten zu einem Episodenroman verbindet, ob es unbekannte Debütautoren oder bekannte Bestsellerautoren sind: Unsere Anthologien sind etwas Besonderes.

BK: Zum Schluss zwei Bücherstadt Kurier-Spezialfragen:
Wenn du ein Buch wärst, welches wärst du?

TL: Auch wenn ich kein sonderlich gläubiger Mensch bin – die Bibel. Kein Buch hat die Menschheit als Ganzes jemals mehr berührt, kein Buch hat Menschen mehr verändert, kein Buch hat jemals mehr Menschen erreicht.

BK: Welche Frage hast du dir schon immer mal in einem Interview gewünscht und was wäre deine Antwort auf diese Frage?

TL: Ob eigentlich jemals meine Klappe stillsteht und ob ich auch was anderes könnte als immer neue Anekdoten aus dem Verlag zu präsentieren, niederzuschreiben oder zu erzählen. Meine Antwort darauf wäre übrigens ein ganz klares und entschiedenes NEIN!

Ich danke für das Interview und die schönen Fragen.

Foto: privat

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

3 Kommentare

  1. Avatar

    Hat dies auf Wunderwaldverlag rebloggt.

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  2. Avatar

    Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei Torsten Low, für die nette und hochinteressante Korrespondenz, bedanken. Dieses Interview hat wirklich Spaß gemacht.

    Für all diejenigen, denen es ebenfalls so viel Lesefreude bereitet hat: Es kommt Nachschub! Torsten Low und der Bücherstadt Kurier haben sich noch etwas Süßes (nichts Saures) für Euch einfallen lassen. Mehr dazu demnächst. Wo? Natürlich im Bücherstadt Kurier.

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      Achtung, Buchgeschenk!

      Wie angekündigt, haben Torsten Low und der Bücherstadt Kurier noch etwas Süßes für Euch in petto.
      Genauere Angaben findet ihr in der Sonderausgabe „Todesstadt Kurier“ ( ) – unter dem Artikel „Über das Unbekannte: Poe und Lovecraft“.

      Viel Spaß und viel Glück – Marco

      Antworten

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