Wir hatten es uns vor einem Jahr anders erhofft, aber auch dieses Jahr war wieder eine Herausforderung auf vielen Ebenen. Da ist unsere Bücherstadt ein ruhiger Fels in der Brandung. Das Team blickt zurück auf bücherstädtische und literarische Highlights und sammelt ein paar Gedanken zu dem, was in diesem Jahr los war.
Zeilenschwimmerin Ronja: Bei allem, was dieses Jahr so los war, war der Bücherstadt Kurier ein Ruhepol für mich. Ich konnte einige schöne und spannende Bücher besprechen, habe viele tolle Texte von anderen Redaktionsmitgliedern gelesen und dabei ein paar Titel auf meine Wunschliste gesetzt. Dabei wurde es natürlich auch mal trubelig und stressig, der Spaß ging dennoch nicht verloren.
Zum Jahreswechsel stehen nun ein paar interne Wechsel und Umstrukturierungen an – der Bücherstadt Kurier muss sich den Änderungen in unseren Privatleben anpassen. Das nächste Jahr beginnt also spannend. Ich freue mich schon darauf!
Abseits des Bücherstadt Kuriers war mein Lesejahr – für meine Verhältnisse – nicht so überragend. Zwar komme ich dennoch auf 81 Bücher (und der Monat Dezember ist ja noch nicht ganz rum), aber die meisten davon waren doch eher dünn. Auf der positiven Seite kann ich vermerken, dass ich meinen SuB weiter deutlich abbauen konnte – sogar so weit, dass er mir mittlerweile zu klein ist! Der gute Vorsatz für 2022 lautet also: Mehr Bücher für den SuB ranschaffen!
Satzhüterin Pia: In manchen Punkten war dieses Jahr sehr zäh, aber eigentlich ist es vorbeigerauscht – schlimmer denn je. Vielleicht auch wegen des nervenaufreibenden Weltgeschehens, der wachsenden Verantwortung am Arbeitsplatz und dem spannenden Leben als Mutter einer inzwischen Zweijährigen, habe ich dieses Jahr deutlich mehr gelesen und für den BK geschrieben als die Jahre zuvor. Meine kleine Flucht in fiktive Welten, vermute ich. Ich habe jedenfalls die kritische Auseinandersetzung mit dem, was ich so lese (oder anschaue im Falle von Bilderbüchern), neu schätzen gelernt und freue mich darüber sehr!
Und dann blicke ich mit freudiger Erwartung auf einige Neuerungen beim BK in struktureller und inhaltlicher Hinsicht – einiges wird komisch und sehr ungewohnt, anderes inspiriert mich jetzt schon und regt die Kreativität an.
Und meine Vorsätze für 22? Ich wünsche mir noch mehr Ruhe zum Lesen – denn bei den 50 bis 60 Büchern in diesem Jahr ist noch Luft nach oben und ich hatte nur phasenweise die Muße, mich in Ruhe auf das Lesen zu konzentrieren. Lieber einmal Netflix und Co. auslassen und Reize entschleunigen! Und nach und nach wird es einfacher, zusammen mit dem Kind Lesezeit einzurichten – manchmal setzt sie sich sogar schon nicht mehr auf mein Buch, es wird!
Worteweberin Annika: 2021 war für mich das schlechteste Lesejahr seit Ewigkeiten – nur knapp 30 Titel (und zahllose Bilderbücher) habe ich gelesen. Im nächsten Jahr soll das besser werden: weniger Netflix, mehr Ruhe für Bücher. Mal sehen, ob das klappt? Zumindest eins habe ich dieses Jahr aber umsetzen können: Ich lese diverser. Nur wenige Romane von (alten) weißen Männern schaffen es noch auf meinen Nachttisch, dafür habe ich dieses Jahr Autorinnen und queere Stimmen entdeckt. Das möchte ich fortsetzen, um Buchwelten kennenzulernen, die mir vorher viel zu unbekannt waren. Mein Sachbuch-Highlight war in diesem Jahr deswegen auch „Frauenliteratur“ von Nicole Seifert. Weitere Highlights waren digitale Lesegruppen über Instagram, in denen wir Romane zusammen gelesen haben. Der Austausch motiviert und bringt neue Perspektiven! Mein Lieblingsbuch 2021? Zwischen „Writers & Lovers“ von Lili King und „Annette, ein Heldinnenepos“ von Anne Weber könnte ich mich nur schwer entscheiden.
Die Konstante trotz einiger Leseflauten und wenig Zeit bleibt der BK und die Freude am gemeinsamen Tüfteln, Lesen, Schreiben… Unsere Ideen für das neue Jahr inspirieren mich schon jetzt und ein paar Veränderungen stehen uns bevor. Lasst euch überraschen!
Geschichtenbewahrerin Michaela: „Buddenbrooks“ von Thomas Mann und „Rebecca“ von Daphne du Maurier warteten schon lange darauf, gelesen zu werden. Aufgrund einer langwierigen Entzündung im Handgelenk hatte ich zu Beginn des Jahres die Gelegenheit sie zu lesen. Leider wurden im Laufe des Jahres die Arbeit mehr und die Zeit zum Lesen weniger. Aber ich fand einige dünne, sehr schöne Bücher, die ich gut in meinen Alltag einbauen konnte. Und zum Ende des Jahres griff ich mit „Des Kummers Nacht“ von Ralph Knobelsdorf auch wieder zu einem dickeren Krimi. Wie viele Bücher es 2021 insgesamt waren? Ich weiß es nicht. Einige Bücher lese ich schnell, bei anderen dauert es länger. „Staunen über das Glück im Unscheinbaren“ von Titus Müller ist eines dieser dünnen Bücher. Die Sätze sind so schön und die Aussagen gehen tief, man kann nicht anders, als sie nach dem ersten Lesen gleich zu wiederholen. Will ich 2022 mehr lesen? Unbedingt, es gibt so viele Bücher, die noch gelesen werden wollen.
Bücherstädterin Vera: 115 Bücher, einige Highlights und auch einige Flops – ich blicke auf ein lesereiches Jahr zurück, in dem trotzdem mein SuB nicht geschrumpft ist.
Ein Winter voller Favoriten: 2021 beginnt mit mehreren neuen Lieblingsbüchern, darunter Leigh Bardugos „Die Sprache der Dornen“ und Neil Gaimans „Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard“.
Ein Frühling voller Funkes: Vera hat zum ersten Mal „Tintenherz“ und „Die Wilden Hühner“ gelesen, und leider ist letzteres nicht so gut gealtert. Zum Glück ist mit Joseph Fink und Jeffrey Cranors „The faceless old woman who secretly lives in your home“ ein anderes Lieblingsbuch bei ihr eingezogen.
Ein Sommer voller Rereads: Ob Apollo von Rick Riordan oder geliebter Pratchetts, der Sommer war mitunter zu heiß für neue Lektüre. Heißer Tipp: „Nimona“ von Noelle Stevenson.
Ein Herbst voller Hörbücher: Mit den kälteren Tagen kommt das Stricken, und so bleibt Bücherstädterin Vera oft nur Zeit für Audiobooks. Absolutes Jahres-Highlight: „The House in the Cerulean Sea“ von T.J. Klune.
[tds_council]Wie war euer Lesejahr? Erzählt uns in den Kommentaren von euren Erlebnissen, Lieblingsbüchern und Entdeckungen![/tds_council]
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