„Ideen sind immer in Bewegung. Überall. Und an ihrer Seite ist oft das Staunen unterwegs. Gemeinsam schaffen sie es, das Denken zu beflügeln!“
Eigentlich könnte diese „Ideengeschichte“ im Regal bei der Philosophie für Kinder stehen. Aber es wäre jammerschade, wenn sie dort zu selten gesucht und gefunden wird. Denn das Geniale an diesem Bilderbuch ist ja gerade, dass man zu seiner Geschichte und zu seinen Bildern so wunderbar philosophieren kann, ohne dafür wissen zu müssen, was Philosophie eigentlich ist. Man schlägt das Buch einfach auf, lernt ein aufgewecktes Kind kennen und kann sich mit ihm auf den Weg machen. Denn Ideen lassen sich gern bewegen. Und Menschen mit Ideen verharren nicht an einem Standpunkt, sondern gehen auf Wanderschaft, lassen sich inspirieren und beflügeln von der Welt um sie herum – so wie dieses Kind. Also eher Rucksack als Regal, wenn es darum geht, wo das Buch mit seinen Bildern und Worten am besten seine Wirkung entfalten kann.
Luftig leicht, fantasievoll, spielerisch und fasziniert von Details zum Staunen und Wundern lässt sich Seite für Seite miterleben, wie sich eine Idee weiterentwickelt, wie sie am Ende vielleicht mich selbst und die ganze Welt verändert, wenn man ihr geduldig die Freiheit zum Wachsen lässt. Dabei finden Text wie Bilder ein gelungenes Maß, beschreiben und zeigen genug, um Kinder (und Erwachsene!) mit ihren eigenen Gedanken mühelos zu erreichen, und nicht so viel, dass am Ende kein Platz mehr bliebe für neue Ideen. Denn Ideen sind immer da und entstehen immer wieder neu. Bei jedem Menschen. Dieses Buch hilft auf charmante Weise dabei, sie wachzuküssen.
Bücherstädterin Susanne Brandt
Was macht man mit einer Idee? Kobi Yamada. Illustration: Mae Besom. Adrian-Verlag. 2017.
Ein Beitrag zum Special #philosophiestadt. Hier findet ihr alle Beiträge.
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