Was, wenn ein Teufel in deinem Keller auftaucht? Wenn er dich dazu animiert, Straftaten zu begehen? Erst ganz kleine, dann immer mehr? Wenn er dich erpresst, bis du entscheidest, den Spieß umzudrehen? Kann es gut gehen, wenn man sich mit Satan anlegt, wenn man versucht, ihn zu überlisten? Mit diesen Fragen schien sich Gina Damico für ihr Buch „Hellhole“ beschäftigt zu haben – und hat ihre Überlegungen in eine überraschende Geschichte gepackt.
Max ist ein typischer Nerd. Er liebt Computerspiele, kämpft mit Geldproblemen, hat nur wenige Freunde und ist ein Moralapostel. Er steht auf Dinosaurier und Wissenschaft. Bei einer Grabung befreit er ungewollt einen Teufel, der sich kurzerhand in seinem Keller einnistet und ein eigenes Haus fordert. Erst ist Max verzweifelt, doch dann sieht er seine Chance, im Gegenzug die Heilung seiner kranken Mutter zu verlangen. Was anfänglich gut zu laufen scheint, wird mehr und mehr zu einem Spießrutenlauf durch die Netze des Gesetzes, bis Max unerwartet Hilfe bekommt. Aber auch jetzt erhält er Warnungen, die Finger von einem solch wahnwitzigen Plan zu lassen. Und so ist eine Eskalation der Ereignisse unabwendbar.
„Hellhole“ ist überraschend und wendig zugleich. Erst wirkt das Buch lustig, witzig, klischeehaft, und hin und wieder etwas verwirrend. Dann wird es zunehmend spannender und ernster. Bis es dem Leser durch die sich zuspitzenden Ereignisse den Atem raubt und ihn vor Spannung nicht mehr loslässt, als die Tragweite von Max‘ Taten und die Botschaft des Buches einen ereilen. Die Geschichte nimmt eine drastische und dramatische Wandlung an, auf welche man nicht gefasst oder vorbereitet ist. „Hellhole“ schafft es, bestimmte Erwartungen aufrecht zu erhalten, bevor sie vollkommen umgestoßen werden, um ganz neu wieder aufzubauen. Aus Witz und Komik wird eine unglaubliche Spannung, die anleitet, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen.
Hellhole, Gina Damico,
Frauke Meier (Übersetzerin), Penhaligon, 2015
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