Wenn du nicht mehr Herr deiner Sinne bist, dann kann es sein, dass du einen Pakt mit Dämonen eingegangen bist, so wie Nicki in Jenny-Mai Nuyens neuem Roman „Nacht ohne Namen“.
Nickis Leben ist geprägt vom Schulalltag und ihrer alleinerziehenden Mutter, die sie nicht im Geringsten versteht. Ihr einziger Freund Canon führt sie in die Welt des Zeichnens ein. So werden die gemeinsamen morgendlichen S-Bahnfahrten zum Highlight ihres Tages. Eines Nachts aber kündigt Canon in einem Anruf sein Verschwinden an. Nicki kann das nicht hinnehmen und eine Suche nach ihm durch ganz Berlin beginnt. Auf ihrer Suche gerät sie immer tiefer in eine fantastische Welt voller Dämonen, den Fließwesen, die Pakte mit Menschen eingehen, um das Leben spüren zu können. Durch Zufall schließt Nicki einen Pakt mit dem Dämon Jucitell Tallis. Da „Nicki“ aber nicht ihr richtiger Name ist, ist die Frage, ob der Pakt gültig ist. Jetzt muss sie nicht nur Canon finden und ihm helfen, sondern auch selbst in der fantastischen Welt zurechtkommen.
Jenny-Mai Nuyen schafft eine fantastische Unterwelt in Berlin, die sowohl gefährlich und bedrückend als auch aufregend ist. Nach und nach erfährt man mehr über die Protagonistin und ihr Leben. So gerät man in die Welt der Dämonen, die verwirrende sowie lustige Aspekte zu bieten hat. Mit Witz und Charme begegnet Jucitell Nickis traurig-melancholischen Persönlichkeit. Ihr Leben, das zuvor grau und eintönig wirkte, wird bunter und aufregender, je tiefer sie in die Dämonenwelt eintaucht. „Nacht ohne Namen“ ist ein spannendes Buch, das ich nicht aus den Händen legen konnte – versetzt mit Witz, Kunst und Mythen. Empfehlenswert auch für Leser, die sonst kein Jugendbuch in die Hände nehmen!
Nacht ohne Namen, Jenny-Mai Nuyen, dtv Junior, 2015
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