Mit „Totgelacht“ legt Manfred Koch eine Sammlung von 20 „kriminell schrägen“ Kurzgeschichten vor, die es in sich haben. Bücherhorterin Claudia hat sich ihnen gestellt.
Eins haben sie alle gemein – es geht ums Morden oder ermordet werden. Da erzählt beispielsweise ein vom Kochen begeisterter Kommissar davon, wie er einem Viersternekoch nicht sein bestes Rezept hat entlocken können. Doch Menschenfleisch lässt sich einfach nicht ohne ein vorzügliches Rezept vom Profi zubereiten! In einer anderen Geschichte nimmt man die Rolle eines Studenten ein, der den Titel MOK – Master of Overkill erwerben möchte und den zusammenfassenden Ausführungen seines Professors kurz vor der Staatsexamensprüfung ergeben lauscht. Da kann man doch noch etwas bei lernen, oder nicht? Besonders amüsant ist aber auch , wie ein älterer Herr den Spieß umdreht und einen jungen Mann am Telefon vergrault. Es ist eben nicht immer eine gute Idee, sich gegenüber älteren Menschen als notleidender Enkel auszugeben, der dringend Geld braucht. Wer weiß, welche Leichen diese im Keller haben… Die Leser werden dabei oft direkt angesprochen, wie es in „Das Tal der tausend Morde“ der Fall ist. Sie werden hier über die Vorzüge eines Urlaubs im Brunntal informiert und eingeladen, dort auch einmal Ferien zu machen. Dies ist sicherlich Geschmackssache.
Die Geschichten sind von unterschiedlicher Länge und eignen sich bestens als Lektüre für Zwischendurch. Ob im Zug, kurz vorm Einschlafen oder im Wartezimmer – eine Geschichte geht immer, vor allem weil sich jede sehr angenehm und zügig lesen lässt. Aber auch am Stück können geneigte Leser und Leserinnen das Buch regelrecht verschlingen, wenn ihnen die Art von Humor zusagt, die in wirklich jeder Geschichte vorherrscht. Dieser ist auch der Kritikpunkt, den man berücksichtigen muss: Man muss ihn mögen, ansonsten wird das Buch schnell anstrengend.
Ein unterhaltsamer, bisweilen kurzweiliger Band für alle Fans des schwarzen Humors!
Totgelacht. Manfred Koch. Styria Krimi. 2015.
Freunde schwarzen Humors kommen hier garantiert auf ihre Kosten.