In „Kunst in Cartoons“ beschäftigen sich mehrere Cartoonist*innen mit den Bildenden Künsten und geben ihre Statements dazu ab. Geschichtenzeichnerin Celina hat sich die Cartoons angeschaut. Dabei ist sie mal fast vom Stuhl gekippt und hat manchmal irritiert dreingeblickt.
Dieses Buch kann als Sammelband von Cartoons zum Thema Bildende Kunst beschrieben werden. Die Cartoons fallen in ihrer Darstellung sehr unterschiedlich aus. Auch die Anzahl an Beiträgen je Cartoonist*in variiert. Damit ihr ein Gefühl für diesen Band bekommt, sind im Folgenden einige Beispiele zu finden.
Ad Karnebogen verwendet in seinen drei Cartoons bestehende Bilder oder Teile daraus und stellt sie in einen anderen Kontext, sodass sich lustige Zusammenhänge erschließen. Beispielsweise setzt er die Venus aus dem Gemälde „Die Geburt der Venus“ von Botticelli auf eine Muschel, die sonst auf eine Shell Tankstelle verweist. Darunter spielt er mit dem Namen des Malers und schreibt „BottiShelli“.
In den sechs Cartoons von Katharina Greve werden die Inhalte kurz und knackig auf den Punkt gebracht. Das recht schlichte Gewand, mit dezent gesetzten Farben, unterstreicht den lustigen Inhalt. Beispielsweise nimmt sie sich „Guiseppe Arcimboldos Frühwerk“ – einem Maler des 16 Jahrhunderts – an.
Jean La Fleur wählt in seinen drei Beiträgen eine besonders hervorstechende Art der Zeichnung. In recht schlichter und einfach anmutender Weise schafft er es, seine humorvollen Aussagen herüberzubringen. Dabei wirkt es, als hätte er seine Bilder eben mal so hingekritzelt.
Dorothe Landschulz ist mit sieben Cartoons vertreten und scheint ein Faible für Wortspiele zu haben. Beispielsweise greift sie die „brotlose“ Kunst wörtlich auf, indem sie einen Künstler Brot ausstellen lässt. Auch „Künstlerkolonien“ sind humoristisch verbildlicht.
Weiterhin aktuelle Themen
Zu entdecken sind wiederkehrende Anspielungen zu Fragen wie „Ist das Kunst oder kann das weg?“, „Was will der Künstler damit ausdrücken?“ und „Wie kam es zu diesem Kunstwerk?“. Dahinter verbergen sich gesellschaftliche und kunsthistorische Thematiken, die schon länger präsent sind. Beispielsweise wird mehrfach Kunst von Malewitsch herangezogen und ins Lächerliche gezogen.
Aber auch andere Themen wie etwa Fälschungen sind vorhanden. Unter anderem zeigt Denis Metz‘ Cartoon seine Vorstellung von gefälschter Kunst von Yves Klein. Ebenso ist von Elisabeth Semrad lustig in Szene gesetzt, wie wohl Hitlers Bewerbungsmappe aussah.
Wiederholungen und unkreative Inhalte
In diesem Band gibt es, wie schon erwähnt, humorvolle und gut inszenierte Cartoons. Allerdings fällt auch auf, dass sich viele auf die gleichen Künstler berufen, so wird etwa Picasso in vier Cartoons erwähnt und in dreien davon geht es nur darum, sich über die Gesichtsproportionen in seinen Werken lustig zu machen. Darüber hinaus sind die Darstellungen von Katzi nicht sonderlich ansprechend beziehungsweise passen stilistisch nicht in diesen Band. Hier werden Kreisdiagramme dargestellt, die etwas Lustiges ausdrücken sollen, was sich nicht als sonderlich kreativ erweist.
Dennoch würde ich den Band „Kunst in Cartoos“ wegen der gelungenen Cartoons allen empfehlen, deren Interesse die Thematik weckt.
Kunst in Cartoons. Hrsg.: Clements Ettenauer. Holzbaum. 2017.
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