Cineastischer Horror: „Manchmal ist tot besser.“

von | 22.10.2017 | #Todesstadt, Filme, Filmtheater, Specials

Der Grusel macht auch vor dem Filmtheater nicht Halt. Die Pforten der Todesstadt sind geöffnet und unser cineastisches Blind Date führt direkt in die finstersten Abgründe der menschlichen Seele. Wie fühlt es sich an, wenn du niemandem mehr trauen kannst – nicht einmal deinem eigenen Verstand? Würdet ihr verstorbene Liebe wieder ins Diesseits zurückholen – oder sollte man die Toten doch lieber ruhen lassen? Wem derlei Überlegungen zu abgehoben sind, der kann sich auch mit der vergnüglichen Seite des Horrorversums beschäftigen – denn ja, Schrecken und Grusel können auch zum Sterben lustig sein! Tretet näher, wenn ihr euch traut!

„Manchmal ist tot besser.“

„Manchmal ist tot besser.“ Mit diesem Spruch warb man 1989 für den von Mary Lambert verfilmten Stephen King-Roman „Friedhof der Kuscheltiere“ und nach dem Anschauen kann man auch verstehen, warum. Geschichtenerzähler Adrian hat einen Horror-Klassiker aus dem Grab ausgebuddelt.

In „Friedhof der Kuscheltiere“ zieht der Arzt Dr. Louise Creed mit seiner Familie in die Kleinstadt Ludlow. Schnell lebt sich die vierköpfige Familie ein und freundet sich mit ihrem Nachbar Jud Crandall an. Als sie die Gegend erkunden, stoßen sie nicht unweit ihres Hauses in einem kleinen Waldstück auf einen etwas heruntergekommenen Friedhof, der scheinbar für verstorbene Haustiere angelegt worden war. Jedoch ist dieser nicht das Seltsamste an der Gegend, denn als die Familien-Katze von einem Auto überfahren wird, wird Luise von Jud auf ein altes Hochplateau geführt. Begrabene Lebewesen sollen hier von den Toten auferstehen. Louise begräbt die von der Tochter liebgewonnene Katze, welche, wie vorhergesagt, zurückkehrt. Jedoch muss Louise bald schon feststellen, dass der Fluch, der auf diesem Hochplateau liegt, grausame Realität ist.

Wie in den meisten Buchverfilmungen von Stephen King wird weniger auf Jump Scares und mehr auf die Atmosphäre gesetzt. Zwar gibt es hier und dort einige kurze Schreckmomente, jedoch werden diese spannungsvoll aufgebaut, sodass sie ihre Wirkung erst richtig entfalten. Vor allem die Szene mit der Schwester von Louise Frau sorgt für viel Gänsehaut. King – der übrigens nicht nur einen Cameo-Auftritt im Film hat, sondern auch das Drehbuch für diesen schrieb – macht seinem Ruf wieder einmal alle Ehre. „Friedhof der Kuscheltiere“ reiht sich auf jeden Fall in die Riege der guten King-Verfilmungen ein. Einzig negativ anzumerken ist, dass das Buch das Ende offener lässt als der Film es tut.

Friedhof der Kuscheltiere. Regie: Mary Lambert. Drehbuch: Stephen King.
Paramount Pictures 1989. Nach einem Roman von Stephen King.

Ein Fund aus der Todesstadt.
Mehr cineastischen Horror präsentieren wir am 23.10.17!

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