Der Frauenjäger

von | 30.10.2013 | Belletristik, Buchpranger

Marlene erwacht in totaler Schwärze und erinnert sich nicht, wie sie dort hingekommen ist…

*Klick* amazon.de; Cover © Rowohlt

Während Dein Leben perfekt scheint…

…lauert er im Dunkeln. Er, der der Meinung ist, Frauen, die sich von ihren Männern ertragen lassen und diese betrügen, seien Parasiten und gehörten unter die Erde. Auch Marlene gehört zu den Frauen, die nicht arbeiten müssen, da ihr Mann ein erfolgreicher Unternehmensberater ist und demnach gut verdient. Sie hat zwei gut erzogene ältere Kinder, einen liebevollen Ehemann, ein Haus… also alles, was man braucht. Allein das Gefühl, gebraucht zu werden, das fehlt ihr oft. Deshalb hilft sie ihren Freunden nur zu gerne. Doch als sie ihrem alten Freund Andreas Jäger aus der Klemme hilft, erwacht Marlene in totaler Schwärze und erinnert sich nicht, wie sie dort hingekommen ist…

Das Buch beginnt mit einem Prolog, welcher aus der Sicht des Täters geschrieben ist. Hier erfährt der Leser, welche Erfahrungen er in seiner Kindheit gemacht hat und weshalb er die Frauen als Parasiten bezeichnet. Seiner Meinung nach verdienten sie nicht einmal Namen, weshalb er seine Opfer schlichtweg nummeriert. Marlene ist die Nummer neun und erzählt ihre Geschichte. Im Wechsel erfährt man, wie sie sich durch die Finsternis bewegt und sich zu retten versucht, und wie ihr Leben abläuft. Sie erzählt von ihren Freunden, ihrer Familie, über sich selbst und den Alltag, den so manch arbeitslose Frau erlebt: Haushalt, Einkäufe, Treffen mit Freunden, Langeweile und schließlich Depressionen. Das alles wird so realistisch geschildert, dass man gleich ab dem ersten Kapitel das Gefühl hat, man sei Marlenes beste Freundin, so gut lernt man sie im Laufe des Buches kennen und möchte sich nur ungern von ihr verabschieden.

Die Geschichte verfolgt von der ersten bis zur letzten Seite einen roten Faden, welcher vor allem dieFragen aufwirft: „Wie ist Marlene nun in Gefangenschaft geraten? Wer ist der Täter? Was hat es mit den verschwundenen Frauen auf sich?“ Zwischendurch bekommt man zwar einige Anhaltspunkte, aber sie werden so nebenbei von den Charakteren ausgesprochen, dass man sie gar nicht weiter verfolgt. Und das ist das wirklich Besondere an diesem Buch: ab dem ersten Kapitel wird stetig Spannung aufgebaut.

DER FRAUENJÄGER ist ein wunderbares Buch, zu empfehlen für alle, die realistisch, aber dennoch locker geschriebene und zugleich spannende Bücher mögen.

Alexa

Bücherstadt Magazin

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Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

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